100-Jahr-Feier

Wie die DRK-Bereitschaft Giengen trotz widriger Umstände ihr Jubiläum feierte

Aufgrund des angekündigten Dauerregens hatte die DRK-Bereitschaft ihr großes Jubiläum umplanen müssen. Dennoch wurde die Feier zum 100-Jährigen ein voller Erfolg.

Am Samstagabend stand Hannes Hnis die Freude und Erleichterung förmlich ins Gesicht geschrieben. Der stellvertretende Bereitschaftsleiter des DRK Giengen war federführend für die Organisation des großen Familientags zum 100-Jahre-Jubiläum zuständig gewesen. Am Ende lief quasi alles wie geschmiert. Und das, obwohl das Giengener DRK-Team nicht einmal zwei Tage zuvor alles hatte umplanen müssen.

Wegen der Regenfälle kurzerhand alles umgeplant

Ursprünglich hätte das Mitmachspiel „Jag das Einhorn“ mit vielen unterschiedlichen Stationen in der Giengener Innenstadt unter freiem Himmel stattfinden sollen. Doch der angekündigte Dauerregen machte den DRKlern einen Strich durch die Rechnung. „Komplett absagen war keine Option“, so Hnis. Verschieben aber auch nicht: „Wir hatten bereits alle notwendigen Genehmigungen für dieses Datum und alle Helferinnen und Helfer hatten sich extra diesen Tag freigehalten.“ Also hieß es, wie üblich beim Deutschen Roten Kreuz, flexibel sein und anpacken: Im Laufe des Donnerstags erarbeitete Hnis mit seinem Team ein neues Konzept, abends wurde eine Sonderausschusssitzung einberufen. „Danach haben wir unser Social-Media- und PR-Team eingesetzt, um die Nachricht zu verbreiten.“ Alle teilnehmenden Gruppen, vom Technischen Hilfswerk bis zur Rettungshundestaffel, mussten informiert werden.

Manch einer trotzte dem Regen und versuchte sich an einer Mitmach-Station außerhalb. Markus Brandhuber

Am Ende hat alles geklappt: Zwar konnten nicht alle Stationen im Ausweichquartier Schranne alles anbieten und zeigen, doch die Giengener aller Altersklassen nahmen das Angebot an. Aufgrund der angespannten Hochwasserlage mussten die DRKler auf die Teilnahme der Freiwilligen Feuerwehr am Mitmachspiel verzichten. Auch das Technische Hilfswerk wurde zwischendurch in den benachbarten Ostalbkreis alarmiert, um beim Befüllen von Sandsäcken zu helfen. Gerade dieser Umstand passte aber wohl auch zum Jubiläum der DRK-Bereitschaft: Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind immer im Einsatz, wenn sie gebraucht werden.

Oberbürgermeister Dieter Henle: „Ihr Einsatz geht immer weiter“

Das machte später auch Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle in seiner Ansprache zum Festabend deutlich: „Dieses Jubiläum findet mitten im Leben statt, ihr Einsatz geht immer weiter.“ Dafür dankte er den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ausdrücklich. Wer sein Kind beim Deutschen Roten Kreuz mitmachen lasse, so Henle weiter, gebe ihm die Möglichkeit, schon früh etwas Wichtiges zu lernen: Dass man die eigene Mitte und das eigene Glück dadurch finden könne, für andere da zu sein. Eine wichtige Lektion, gerade in einer Gesellschaft, „in der so viele immer nur auf sich selbst schauen“.

100 Jahre alt wurde die Giengener DRK-Bereitschaft. Das wurde in der Schranne bis in den späten Abend hinein gefeiert. Markus Brandhuber

Der Giengener Bereitschaftsleiter Benjamin Binder zeigte sich sichtlich stolz auf das 100-jährige Bestehen: „Das ist eine schöne, eine große Zahl – gerade heute, da der Nachwuchs immer weniger wird und viele Vereine zu kämpfen haben.“ Das Deutsche Rote Kreuz sei immer da, wenn es gebraucht werde. „Im Notfall wird da ein ,Danke' oft vergessen“, so Binder: „Und das ist auch völlig ok.“ Viele Menschen würden die Einsatzkräfte eben erst dann wahrnehmen, wenn sie sie wirklich brauchen. Dabei umfassen die freiwilligen Einsätze weit mehr als die Notfälle. „Wir sind wirklich stolz auf unsere Arbeit.“

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