Die Vesperkirche in Giengen öffnet im nächsten Jahr erneut ihre Türen, um in schwierigen Zeiten ein Zeichen der Hoffnung und Gemeinschaft zu setzen. Unter dem Motto: „Hoffnungsort“ veranstaltet das Leitungsteam, bestehend aus Maria Konold-Pauli, Waltraud und Martin Hörsch und Thomas Völklein, die 18. Auflage der Vesperkirche. „Hier wird Nächstenliebe spürbar, hier ist jeder und jede willkommen“, betont Waltraud Hörsch.
Hier wird Nächstenliebe spürbar, hier ist jeder und jede willkommen
Das Team verfolge das Ziel, weit mehr als nur eine warme Mahlzeit anzubieten: „Die Vesperkirche soll ein Ort der Begegnung sein, an dem Menschen aus unterschiedlichen Lebenssituationen zusammenfinden und voneinander lernen können. Es geht um Austausch, gegenseitigen Respekt und darum, den Horizont zu erweitern“, beschreibt Thomas Völklein, ehemaliger Krankenhausseelsorger, der das Leitungsteam kürzlich verstärkt hat.
Ehrenamtliches Engagement und Informationsabend
Die Arbeit der Vesperkirche sei ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht möglich, so das Team: „Wir suchen jedes Jahr Helfer – genügend Menschen lassen sich immer finden. Ganz oft erfahrene, aber auch neue“, sagt Waltraud Hörsch. Um alle Interessierten anzusprechen, lade das Team am Dienstag, vierzehntem Januar, zu einem Infoabend im evangelischen Gemeindezentrum in Giengen ein. Ab 17 Uhr könnten sich die Freiwilligen über Aufgaben und Hygieneschulungen informieren. Ab dem 1. Dezember könnten sich Interessierte im Westportal der Stadtkirche für verschiedene Aufgaben eintragen; die Kirche sei dafür montags bis samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Die Vesperkirche, die in diesem Jahr vom 19. Januar bis zum 2. Februar geöffnet ist, sei für Menschen aller sozialen Schichten zugänglich. Für das warme Mittagessen wird ein Betrag von zwei Euro verlangt, für Kinder unter zehn Jahren sei es kostenlos. Die tatsächlichen Kosten pro Mahlzeit betragen jedoch rund sieben Euro. Jeder, der mehr zahlen kann, könne dies sehr gerne tun.
Finanzierung und Unterstützung durch Spenden
Die Finanzierung der Vesperkirche basiere allein auf Spenden, und das Team sei Jahr für Jahr dankbar für die Unterstützung der Stadt, von Firmen und von Privatpersonen. Auch Bäckereien und Einzelpersonen würden täglich zum Wohl der Gäste beitragen, indem sie ab 10.30 Uhr Gebäck und Lebensmittel spenden. Martin Hörsch erklärt: „Gutes Essen ist ein ganz wichtiges Element.“ Deshalb ist das Team sehr dankbar, dass der Caterer Olivia Gil-Guevara erneut das Essen übernehmen werde.
Gutes Essen ist ein ganz wichtiges Element
Ein weiteres Element, das die Vesperkirche so besonders mache, sei die regelmäßige musikalische Begleitung und die mutmachenden Worte, die täglich um 12.30 Uhr geboten werden. „Musik verbindet“, erklärt das Team, das stolz auf die 15 Benefizkonzerte ist, die während dieser Zeit geplant sind. Durch die Zusammenarbeit mit der Musikschule und einzelnen Künstlerinnen und Künstlern werde eine besondere Vernetzung und Bereicherung geschaffen.
Musikalische Höhepunkte und Gottesdienste
Ein Höhepunkt sei das große Benefizkonzert der BSH Big Band am 26. Januar, das ein breites Publikum anziehen solle und eine Verbindung zwischen den Menschen schaffe. Musik sei hier nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Mittel, um die Menschen zu ermutigen und Freude zu verbreiten.
Die Vesperkirche Giengen setze ihre Arbeit in einem starken Glauben an Gottes Nähe fort, die für jeden spürbar sein solle. Am 19. Januar werde der Eröffnungsgottesdienst unter dem Thema „Hoffnung“ und dem Unterthema „Wertschätzung“ gefeiert. Der ökumenische Gottesdienst am 26. Januar und der abschließende Dankesgottesdienst runden die Veranstaltungen ab. „Jesus hat Menschen auch in Nöten gedient, hier ist die gelebte Nächstenliebe sichtbar“, so Völklein, der betont, dass jeder und jede willkommen sei – unabhängig von Konfession oder Herkunft.
Soziale Unterstützung und Angebote für Kinder
Die Vesperkirche biete eine wertvolle Möglichkeit, Einsamkeit zu überwinden und die soziale Isolation, die heute viele Menschen betreffe, zu durchbrechen. Viele ältere Menschen mit niedrigen Renten kämen hierher, und seit der Ukraine-Krise seien auch zunehmend ukrainische Geflüchtete zu Gast. „Soziale Bedürftigkeit nimmt sehr zu“, erklärt Waltraud Hörsch. Die Gäste der Vesperkirche kämen überwiegend aus dem unteren Brenztal und der Stadt Giengen, doch auch Stadtbesucher seien vertreten. Bedürftige könnten über die Caritas kostenlose Essensgutscheine erhalten.
Auch für Kinder sei gesorgt: Eine Kinderecke ermögliche den Kleinen, sich zu beschäftigen, während ihre Eltern das Mittagessen genießen oder ins Gespräch kommen. Die Vesperkirche sei damit nicht nur ein Ort der Nahrungsaufnahme, sondern auch ein Ort, der Gemeinschaft und Hoffnung wachsen lasse – und das in einer Atmosphäre, die selbst für das Team eine wertvolle Erfahrung darstelle: „Man wird immer auch selbst beschenkt“, sagt Waltraud Hörsch.
Gemeinsam für ein Ziel
Die Vesperkirche in Giengen sei ein Raum der Verbundenheit und Begegnung, der nur durch das große Engagement vieler Menschen und die Kraft des Miteinanders möglich sei. „Unser Ziel war, einen Ort zu bieten, wo man gemeinsam Gottes Nähe spüren kann“, so das Team. Man freue sich auf die kommende Zeit und hoffe, dass dieser Ort der Begegnung und Nächstenliebe für viele Menschen in und um Giengen eine Quelle der Kraft und Hoffnung werde.
Vesperkirche Giengen: Gemeinsam an einem Tisch
Die Vesperkirche in Giengen findet vom 19. Januar bis zum 2. Februar täglich von 11.30 bis 14 Uhr in der Stadtkirche statt. Die Essensausgabe erfolgt von 11.30 bis 13.30 Uhr. Jeden Tag ab 12.30 Uhr erwartet die Gäste ein musikalischer Beitrag und inspirierende Gedanken.
Für 2 Euro gibt es ein Mittagsessen, Kinder unter zehn Jahren essen kostenlos. Wer möchte, darf gerne mehr bezahlen.