Dorfgeschichte

Wie eine historische Hohenmemminger Ortstafel an ihren Platz zurück fand

Eine alte Ortstafel kann nun am Rathaus in Hohenmemmingen wieder öffentlich betrachtet werden.

.Am alten Rathaus in Hohenmemmingen ist nun wieder die historische Ortstafel zu sehen. Die Tafel hing lange Zeit in der Wohnung von Altstadträtin Elisabethe Fischer. Helmut Bader sah sie und hat danach nicht locker gelassen. Er wusste, wo die Tafel früher hing, bekam sie schließlich und ließ sie auf eigene Kosten sandstrahlen, die Schrift nachfärben und den Rahmen kolorieren. „Angeschraubt habe ich sie dann selbst“, so Helmut Bader beim Ortstermin mit OB Dieter Henle und dem Ehepaar Fischer am 28. Mai. „Ich danke Ihnen beiden sehr für diese Initiative“, freute sich der Oberbürgermeister. „Sie haben ein Stück Geschichte wieder lebendig gemacht. Es ist wichtig, an die Wurzeln unserer Heimat und die lange Zeit militärischer Prägung erinnert zu werden. Seit fast 80 Jahren leben wir im Frieden. Dass dieser Frieden nicht selbstverständlich ist, spüren wir heute mehr denn je.“

Hinweis auf die militärische Vergangenheit

Die Ortstafel geht zurück auf einen Erlass des Königs von Württemberg im November 1876. Sie zwang die Gemeinden, Hinweise auf ihre militärische Zugehörigkeit aufzunehmen. Die Schilder erinnerten Männer vom 20. Lebensjahr an ihre Meldepflicht, Reservisten ab dem 45. Lebensjahr an die Zugehörigkeit zu ihrer militärischen Einheit. Die im Württembergischen Hüttenwerk in Wasseralfingen in Eisenguss hergestellten Tafeln mit weißem Untergrund, schwarzer Schrift und bronzierter Umrandung waren am Rathaus oder einem zentral gelegenen öffentlichen Gebäude angebracht, zudem gab es Tafeln an freistehenden Pfosten. Mit Ende des 1. Weltkrieges verloren sie ihre Bedeutung. Die Stadt hat ein ergänzendes Schild zur Erläuterung anbringen lassen.