Wie es im neuen Zusam-Laden an der Heidenheimer Straße in Giengen läuft
Gut vier Monate ist es jetzt schon her, dass der Giengener Zusam-Laden, in dem Bedürftige für wenig Geld einkaufen können, umgezogen ist. Von der Burgstraße ging es an die Heidenheimer Straße und damit in die Räumlichkeiten, in denen früher ein Spar-Supermarkt zu finden war. Die Bürgerinnen und Bürger der Schranne und viele Schülerinnen und Schüler der nahe gelegenen Schulen kauften dort ein. Heute sieht das ganz anders aus: In einem Teilbereich sind die Giengener Boxer der TSG untergebracht, in einem anderen befindet sich seit dem Sommer das Lädle "Zucker, Salz und Mehr", in dem Ehrenamtliche an drei Tagen in der Woche gespendete Lebensmittel an Bedürftige verkaufen.
Lang vor der Öffnungszeit da
Rund 154 Quadratmeter Platz steht dem Zusam-Team zur Verfügung, neben der Verkaufsfläche bleibt also genug Platz für ein Lager, eine Küche und auch für einen Tisch und Stühle, falls die Besucher des Ladens nach ihrem Einkauf noch auf eine Tasse Kaffee bleiben wollen. Frieder Hartmann vom Zusam-Team ist an manchen Tagen fast schon verblüfft darüber, wie sehr der Laden neben der reinen Einkaufsmöglichkeit als Treffpunkt wahrgenommen wird: "Mittwochs machen wir um 15 Uhr auf, zum Teil haben sich die Besucher aber schon um 10 Uhr auf dem Parkplatz getroffen", erzählt er.
Erfreulicherweise biete der Zusam-Laden mittlerweile ausreichend Aufenthaltsfläche, um die Kundinnen und Kunden alle hineinzulassen, dass sie sich dort austauschen können. "Wir stellen immer eine Kanne Kaffee und Gebäck auf den Tisch, abgesehen davon läuft das über Selbstbedienung", erklärt Hartmann. Eine Theke hat der Zusam-Laden von der Bäckerei Gnaier erhalten, hinzu seien kürzlich zudem zwei große Sichtkühlschränke gekommen. "Jetzt müssen wir nicht mehr so stapeln und können Wurst und Fleisch von den Milch- und Käseprodukten trennen", so Hartmann.
Neue Bänke und Kühlschränke
Überhaupt ergibt sich immer wieder etwas Neues fürs Lädle. Zwei Bänke, die vorher im Garten des Pflegeheims Paul-Gerhardt-Stift gestanden haben, seien ebenfalls gespendet worden. Erst diese Woche habe sich jemand gemeldet, der gerne die Fassade streichen würde, dass der Laden auch von außen etwas hermacht. "Das sind alles Leute, die Anteil nehmen", freut sich Hartmann.
Ausreichend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, um den Laden zu stemmen, stehen momentan auch zur Verfügung. Rund 25 sind es - und meistens finden sich schnell neue Freiwillige, wenn andere nach einer gewissen Zeit aufhören. "Das ist schön zu sehen, dass das Team immer ungefähr gleich groß bleibt. Mehr dürften es auch gar nicht werden, dann käme nicht jeder zum Zug", beschreibt der Hohenmemminger. Für die anstehenden Aufgaben gebe es feststehende Teams, die auch am neuen Standort gut eingespielt sind.
Geöffnet hat der Zusam-Laden von Dienstag (10 bis 12 Uhr) bis Donnerstag (jeweils 15 bis 17 Uhr), die Waren in den Regalen kommen aus mehreren Supermärkten aus Giengen und den umliegenden Gemeinden, außerdem von der Bäckerei Gnaier, vom Biotal in Eselsburg und von Privatpersonen. Bei manchen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse werde es donnerstags immer etwas eng, abgesehen davon aber reichen die Produkte aus. Rund die Hälfte derjenigen, die regelmäßig im Laden einkaufen, sind Hartmann zufolge Ukrainerinnen und Ukrainer.
Eine Überraschung zu Weihnachten
Im Hinblick aufs nahende Weihnachtsfest stehen schon jetzt gespendete Kisten im Laden bereit, die explizit für die Woche vor Weihnachten gedacht sind. "Da gibt es für unsere Kunden immer eine kleine Überraschung", verrät Hartmann. Über einen gemeinsamen Adventsabend in der Vorweihnachtszeit werde ebenfalls nachgedacht. Hartmann und sein Helferteam sind mit den ersten Monaten am neuen Standort rundum zufrieden: "Insgesamt ist dort alles schön und frisch."
Ehrung der Höhepunkt des Jahres
Im Oktober erhielt das Giengener Zusam-Team in der Kategorie "Alltagshelden" den von der Kreissparkasse und der Hanns-Voith-Stiftung ausgelobten Bürgerpreis. "Unserem Team hat dieser Preis sehr gut getan", freut sich Frieder Hartmann, und nannte die Auszeichnung gar den Höhepunkt des Jahres. Ehrenamt müsse auch gesehen werden. "Die Mitarbeiter dürfen nicht immer nur Stress haben. Am wichtigsten ist, dass sie am Ende des Tages aus dem Laden gehen und sagen können, dass es ein guter Tag war." Bei der momentan laufenden Spendenaktion "Sternenkässle" in Giengen wurde der Zusam-Laden als eins von drei Projekten ebenfalls ausgewählt - und erhält dadurch finanzielle Unterstützung.