Jetzt eröffnet

Neuer Abschnitt des Wolfgangwegs: Wie Giengen zum Etappenziel für Pilger wurde

Der neu eingerichtete Abschnitt des Pilgerwegs Wolfgangweg berührt Giengen als Etappenziel zwischen dem siebten und achten Tagesabschnitt. Jetzt wurde er zur Eröffnung begangen.

Für Pilger ist Giengen schon länger attraktiv. Um den Kagberg herum mit Start und Ziel beim Höhlenhaus in Hürben führt das „Jakobswegle“. Dort, wo der große Jakobsweg an Giengen vorbeiführt, lädt der charmante „Pilgerweg en miniature“ zu einem besonderen Wandererlebnis und mehr ein. Anfang und Ende des 4,2 Kilometer langen Rundweges werden durch eine Wegstrecke abgerundet, die auf dem Original-Jakobsweg liegt. Schautafeln entlang des Weges ermöglichen die schrittweise Annäherung an den faszinierenden großen europäischen Pilgerweg.

Weiterer Pilgerweg wurde jetzt eingeweiht

Jetzt hat dieses für Pilger, Wanderer und Spaziergänger eingerichtete Kleinod einen spirituellen „Kollegen“ erhalten.

Der Heilige Wolfgang nämlich ist Namenspatron des so genannten „Wolfgangwegs“. Das jüngste Teilstück dieses Weges führt von Pfullingen, Geburtsort des Heiligen, bis nach Regensburg, wo er Bischof war und beigesetzt wurde. Und berührt als Etappenort Giengen. Zwei Tafeln an der Planiestraße und bei der Heilig-Geist-Kirche zeugen von diesem Pilgerweg.

Wohltätiger Bischof

Bereits länger besteht der Weg von dort zum Wolfgangsee, wo alle Segmente des Wolfgangwegs – aus Tschechien, der Schweiz, Italien und Ungarn kommend – enden. Der Heilige Wolfgang wurde vor 1100 Jahren geboren. Er war ein wohltätiger Bischof mit großen Zielen für seine Kirche und die Menschen, die sie verband. Er förderte das Bildungswesen, gründete Klöster, reformierte Abteien, kümmerte sich persönlich um Kranke und Arme.

Eine stattliche Gruppe machte sich zur Einweihung von Giengen aus auf den Wolfgangweg. Stadt Giengen

Der Eröffnung des Weges von Pfullingen her dient eine Pilgertour des Ehepaars Halter und begleitender Pilgerinnen und Pilger, die am 4. Oktober begann und am heutigen 22. Oktober enden soll. Am Abend des 10. Oktober war die Gruppe – von Heldenfingen über Dettingen, die Domäne Falkenstein und das Kloster Herbrechtingen kommend – im Etappenziel Giengen eingetroffen. Dort wurden sie von Kulturamtsleiter Andreas Salemi begrüßt.

Über den Schießberg geht's weiter in Richtung Bayern

Am Morgen darauf gingen 24 Menschen gemeinsam weiter. Eine Pilgerin meinte: „Drei Etappen mache ich mit.“ Von der Giengener Marienkirche aus führt der Weg über den Schießberg nach Staufen, Syrgenstein und Oberbechingen. Der Tag begann mit einem geistlichen Impuls durch Frau Halter, gemeinsamen Liedern und einigen Gedanken von Oberbürgermeister Dieter Henle: „Die Gebote des Pilgerns weisen hin auf die innere Einkehr, die sich mit diesem Weg verbindet. Wer sich von außen bedrängt oder gefangen fühlt, dem kann sie Hilfe sein“, formulierte er. „Wir freuen uns, dass die Stadt Giengen Station eines zweiten großen Pilgerweges geworden ist.“ Der Heilige Wolfgang sei ein Erneuerer, großer Kirchenreformer und doch kein Karrieremensch gewesen.

Pilgern auf insgesamt 19 Etappen

Das aus Anlass des vor 1100 Jahren geborenen heiligen Wolfgang neu eingerichtet Teilstück des Wolfgangwegs beginnt in Pfullingen und endet in Regensburg. Der Weg ist 338,4 Kilometer lang und ist in 19 Etappen eingeteilt. Insgesamt sind 4260 Höhenmeter zu bewältigen.
Etappe 7 führt von Heldenfingen nach Giengen. Sie ist 18,9 Kilometer lang, bei 94 Höhenmetern. Etappe 8 startet in Giengen und geht bis Syrgenstein/Oberbechingen. Sie weist bei einer Länge von 15,9 Kilometern 155 Höhenmeter aus. Beide Etappen weisen einen geringen Schwierigkeitsgrad auf.