Große Nachfrage an Bauplätzen in Giengen

Wie sechs Grundstücke in Giengen unter 30 Bewerbern verteilt werden

Bauplätze sind in Giengen ein rares Gut. Sechs davon gibt es momentan am südlichen Bruckersberg, die Bewerberfrist ist jetzt vorbei. Wie die Plätze aufgeteilt werden.

Wie sechs Grundstücke in Giengen unter 30 Bewerbern verteilt werden

Einen passenden Bauplatz zu finden ist momentan alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Kein Wunder, dass auch das Interesse an sechs Grundstücken in Giengen hoch war. Fünf freie Bauplätze im Hochwannerweg am südlichen Bruckersberg und einen Bauplatz an der Ecke Steigstraße/Nebelhornweg hat die Stadt zuletzt öffentlich bekannt gemacht, Anfang Juni lief die Bewerberfrist für die Grundstücke ab. Wie Hauptamtsleiter Bernd Kocian im Gemeinderat erklärte, gab es zum Fristende 30 Bewerber für die sechs Flächen. “Die Bauplätze sind fünffach überzeichnet. Es ist schön, dass wir die Nachfrage haben, aber 24 Interessenten müssen wir erst mal enttäuschen”, so Kocian.

Wie wurde entschieden, wer die Plätze letztlich bekommt? Wie in anderen Kommunen ebenfalls üblich, zog die Stadt bei der Bewertung ein Punkteranking hinzu. Für unterschiedliche Kriterien gibt es unterschiedlich viele Punkte und die Bewerber, die vorn liegen, dürfen sich als erstes ihren Platz der Wahl aussuchen. Entschieden wird nach Faktoren wie Familienstand, Kinder, Pflegegrad beziehungsweise Behinderung, Erwerbstätigkeit, Wohnsitz oder Ehrenamt. “Vor allem für Kinder und Ortsansässigkeit gibt es viele Punkte”, schilderte Kocian. Im Punkt Ehrenamt, der Bewerbern ebenfalls zu Gute kommen würde, sei die Resonanz sehr schwach gewesen. Lediglich bei drei von 30 Bewerbern habe dieser Punkt überhaupt eine Rolle gespielt.

Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort

Auf den vorderen sechs Plätzen landeten letztlich vier Parteien, die Giengen bereits jetzt als Wohnort haben, die anderen beiden entfallen auf Ulm und Heidenheim. Kocian erklärte, dass einer der Bewerber deshalb vorne im Ranking sei, weil sein Posten als Geschäftsführer einer großen Firma auch Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Giengen habe. Eine weitere Bewerberin plant, in Giengen etwas zu eröffnen, was ebenfalls positiv in die Bewertung miteingeflossen sei. Stadträtin Leonie Gröschl (Unabhängige/Grüne) monierte nicht zum ersten Mal, dass sie Aspekte, die noch in der Zukunft liegen, nicht ins Ranking miteinfließen lassen würde. Bei drei Enthaltungen und drei Gegenstimmen segnete der Gemeinderat die Bauplatzvergabe wie von der Verwaltung vorgesehen ab.

Fünf von 30 Bewerbern können hier am Hochwannerweg bauen, einen Bauplatz gibt es noch am Nebelhornweg. Markus Brandhuber

Über das Portal Baupilot, über das sich Interessenten auf der Suche eintragen können, werden die Bewerber jetzt aufgefordert, ihren Platz auszusuchen. Sollte unter den ersten sechs Parteien doch wieder jemand herausfallen, rückt Platz sieben einfach nach. Die entsprechenden Kaufverträge sollen schnellstmöglich notariell abgeschlossen werden.

Neues Baugebiet am Bruckersberg Ost

Dass das Interesse, in Giengen zu bauen, groß ist, zeigt auch das geplante Neubaugebiet am Bruckersberg Ost. Als es zuletzt Thema im Gemeinderat war, sprach Oberbürgermeister Dieter Henle von 270 bauwilligen Interessenten. Am Bruckersberg Ost soll angrenzend an die vorhandenen Wohngebiete eine circa 4,4 Hektar große Fläche zum Wohngebiet werden. Ein- und Zweifamilienhäuser in Form von Einzel-, Doppel- und Kettenhaus- und Reihenhausbebauung sowie Mehrgeschosswohnungsbau sind möglich. Insgesamt können so bis zu 144 Wohneinheiten geschaffen werden.

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