Zuwachs an den Grundschulen

So viele Mädchen und Jungs besuchen die Giengener Schulen

Die Schule hat wieder angefangen und mit ihr der Trubel in den Giengener Einrichtungen. Wir werfen einen ersten Blick auf die Zahlen: Wie viele Schülerinnen und Schüler besuchen welche Schulen? Wo gab es Anstiege, wo Rückgänge?

So viele Mädchen und Jungs besuchen die Giengener Schulen

Eines vorneweg: Die Schülerinnen und Schüler, nicht nur in Giengen, sind der Statistik voraus. Während sie seit dieser Woche wieder durch die Flure stürmen und in den Klassenzimmern pauken, wird die jährliche Schulstatistik mit genauen Schülerzahlen immer erst im Oktober angefertigt. Das erklärt Franziska Emmerling, die in Giengen als Leiterin des Amts für Bildung und Soziales mitunter für die Schulen zuständig ist. Doch auch jetzt können wir bereits einen Blick in die Einrichtungen werfen: Wie viele Schülerinnen und Schüler werden unterrichtet? Wo sind es besonders viele, wo eher wenige? Und warum?

Fangen wir bei den Jüngsten an: Für die erste Klasse sind in diesem Schuljahr 194 Kinder angemeldet worden und damit 14 mehr als im Vorjahr. 28 davon besuchen seit dieser Woche die Bergschule als Außenstelle der Lina-Hähnle-Schule (im Vorjahr sah es mit 27 Kindern ganz ähnlich aus). Auf die Lina-Hähnle-Schule selbst entfallen dieses Jahr 57 Anmeldungen, 2022 waren es 55.

Zuwachs an den Grundschulen

An den Grundschulen Hürben, Burgberg und an der Bühlschule sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: In Hürben wurden sieben Kinder eingeschult (zuvor waren es vier), in Burgberg sind es dieses Jahr 13 (zuvor waren es neun). An der Bühlschule zeichnet sich der Anstieg am deutlichsten ab, gegenüber 60 Kindern in 2022 besuchen heuer 75 Kinder dort die erste Klasse. Eine zusätzliche Klasse gibt es Informationen der Bühlschule zufolge deshalb nicht. Begründet werden könne der Anstieg schlicht durch einen starken Jahrgang. Die Grundschule Hohenmemmingen verzeichnet mit 14 Kindern als einzige Grundschule einen Rückgang: Im Vorjahr waren es noch 25. Insgesamt besuchen Emmerling zufolge derzeit 741 Schülerinnen und Schüler die Grundschulen in Giengen und den Teilorten.

Am Margarete-Steiff-Gymnasium haben sich auch dieses Jahr alle neu angemeldeten Schüler für den G-9-Zug entschieden. Rudi Penk

Wie sieht es indes an den weiterführenden Schulen aus? Für 233 Schülerinnen und Schüler (vergangenes Jahr waren es nur 218) startete diese Woche der neue Lebensabschnitt im Sekundarbereich. Insgesamt verzeichnet das Amt für Bildung und Soziales derzeit 1691 Schülerinnen und Schüler, die eine der weiterführenden Schulen in Giengen besuchen. Am Interesse an der Bühlschule hat sich kaum etwas geändert, die Zahl der Anmeldungen lag wie im Vorjahr bei Mitte 30. Die Robert-Bosch-Realschule verzeichnet einen stärkeren Rückgang von knapp 100 auf rund 80 neue Fünftklässler. Schon vergangenes Jahr fiel die Schule ein wenig aus dem Rahmen, weil die Anmeldungen vom einen aufs nächste Jahr um knapp 30 nach unten gingen. Die Stadtverwaltung erklärte jedoch, dass es der geburtenstarke Jahrgang 2021 war, der aus der Norm fiel, wohingegen die Anmeldezahlen in 2022 wieder dem Normalniveau entsprochen hätten.

Ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr fällt am Margarete-Steiff-Gymnasium auf: Hatten sich 2022 88 Schülerinnen und Schüler fürs Giengener Gymnasium entschieden, liegt die Zahl in diesem Jahr bei mehr als 110. Der Schulleitung zufolge kämen die Schüler aus dem "traditionellen Einzugsgebiet" (dazu zählt neben Giengen etwa schon immer auch das Bachtal) und kämen überwiegend mit einer Gymnasialempfehlung. "Wir gehen deshalb davon aus, dass es einfach ein großer Jahrgang ist", heißt es seitens der Schule. Bei so vielen Schülern, wie sieht da die Klassenbildung aus? "Wir sind in den letzten Jahren immer an der Grenzen zwischen drei und vier Parallelklassen gewesen. Dieses Jahr haben wir vier große Klassen", erklärt Schulleiter Markus Kuhn. "Wir sind dankbar für das Vertrauen, das die Eltern den Giengener Schulen entgegenbringen", freuten sich Kuhn und Nicole Arndt, Leiterin der Bühlschule, als sich die Anmeldezahlen im Frühjahr abzeichneten. Oberbürgermeister Dieter Henle lobte: "Unsere Lehrerinnen und Lehrer stehen für eine sinnvolle Kombination aus digitalem Lernen, klassischen Unterrichtsformen und persönlicher Begleitung. Es ist schön, dass das so gut ankommt."

Vorbereitungsklassen für ausländische Schüler

Um die ausländischen Schüler bestmöglich einzubinden, wird es an der Bühlschule wie auch in den Vorjahren Vorbereitungsklassen geben. "Hier erhalten die Kinder zusätzlichen Unterricht zum Erwerb oder der Verbesserung der deutschen Sprache. Ziel ist eine möglichst schnelle Regelbeschulung", erklärt Schulleiterin Arndt. An der Lina-Hähnle-Schule gibt es in diesem Schuljahr einen solchen gesonderten Unterricht in sechs verschiedenen Gruppen, die je nach Alter und Deutschkenntnisse eingeteilt sind. "Diese Gruppen haben intensive Förderstunden parallel zum Regelunterricht der Klasse", so Ulrike Valentin, kommissarische Schulleiterin. Am Margarete-Steiff-Gymnasium würde sich eine Vorbereitungsklasse aufgrund der geringen Anzahl ausländischer Schüler nicht lohnen. Deutschkurse sind deshalb Kuhn zufolge über das so genannte Jugendbegleiterprogramm angeboten worden. Das Programm des Landes zielt darauf ab, außerunterrichtliche Bildungs- und Betreuungsangebote an den Schulen umzusetzen.

Und wie steht es um die Lehrerinnen und Lehrer in Giengen? Wie Emmerling erklärt, ist für die Personalplanung das Schulamt zuständig. Dieses hat vermeldet, dass zum neuen Schuljahr 31 Lehrkräfte im Landkreis Heidenheim eingestellt worden sind: 14 davon an Grundschulen, fünf für Realschulen, acht für die Gemeinschaftsschulen und vier im sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum. Vor allem im Grundschulbereich sei die Lage „äußerst angespannt“. Wie viele Lehrkräfte im Landkreis Heidenheim an den unterschiedlichen Schularten fehlen, kann dem Schulamt zufolge nicht konkret ermittelt werden, weil nicht mit stichtagsbezogenen Statistiken, sondern fortlaufend im Prozess gearbeitet werde.

Nur G-9-Klassen am MSG

Wie bereits im vergangenen Jahr haben sich auch 2023 alle neu angemeldeten Schülerinnen und Schüler für den G-9-Zug des Margarete-Steiff-Gymnasiums entschieden. Nach wie vor aber gibt es beide Schulformen, im März hatte sich der Gemeinderat für die Fortführung des Schulversuchs entschieden.