Bäume, Bäume, nichts als Bäume und dazwischen Zwischenräume und in jedem Zwischenraum - man glaubt es kaum - steht auch ein Baum: So wie es Heinz Erhardt beschreibt, verhält es sich auch am Kirnberg. Der Stadtwald dort erstreckt sich über eine größere Fläche, reicht fast bis Oggenhausen.
Wie sich der Klimawandel auf die Zusammensetzung und Größe der Wälder in der Region auswirken wird? Vermutlich nicht gut. Schon jetzt stehen die Wälder, die so wichtig für Tier und Mensch sind, unter Stress. Hier einzugreifen und nicht nur in die Zwischenräume Fundamente von Windrädern zu setzen, macht die Sache nicht besser.
Andererseits: wenn Giengen bis 2035 klimaneutral sein will, ist es schwierig, allein die Möglichkeit, Windkraftanlagen in Betracht zu ziehen, von vornherein auszuschließen. Auch wenn die dann im Wald platziert werden müssen.
Beide Argumente, die am Donnerstag im Gemeinderat vorgetragen wurden, sind nachvollziehbar. Wie man dazu steht, muss jeder für sich entscheiden.
Den Stadträtinnen und Stadträten muss in Bezug auf die Debatten-Kultur ein Kompliment gemacht werden: Nicht nur das Thema Windkraft, sondern auch der Tagesordnungspunkt mit den umstrittenen Straßennamen in Burgberg, wurde von allen vorbildlich geführt. Argumente wurden zwar mit Leidenschaft, aber sachlich und konstruktiv vorgebracht. Ohne Häme, ohne Zwischenworte, dafür mit Respekt für das Gegenüber.
Angesichts der größeren Zahl an Zuhörenden, besonders beim Thema Windkraft, war eine solche Diskussion nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Zumal: Wenige Monate vor der Kommunalwahl wurden auch Meinungen vertreten, für die es keinen Applaus gab. Bravo!
Mit dem Ergebnis der Abstimmungen sind natürlich nicht alle zufrieden. Nicht in der Bürgerschaft, und nicht bei den Stadträtinnen und Stadträten. Aber so funktioniert Demokratie.