Wohnungsbau

Wo in Giengen und seinen Teilorten neue Baugebiete entstehen

Große Nachfrage nach Wohnraum und Bauplätzen in Giengen: Oberbürgermeister Dieter Henle sieht darin ein Zeichen für Wachstum und setzt auf Vielfalt bei den Angeboten für Bauwillige.

In Giengen und seinen Teilorten gibt es anhaltend große Nachfrage nach Wohnraum und Bauplätzen. Oberbürgermeister Dieter Henle bewertet das auf Nachfrage durchaus positiv: „So wächst eine Stadt und bleibt auch jung.“ Dass etliche Menschen in Giengen Wohnungen suchen oder bauen wollen, liege daran, dass zuletzt viele Arbeitsplätze geschaffen wurden, aber auch am Zuzug in die Stadt.

Entsprechend breit ist Henle zufolge die Nachfrage gestreut: Kleinere Single-Wohnungen seien ebenso gefragt wie größere Wohnungen im höherpreisigen Segment, aber auch sozial geförderter Wohnungsbau oder klassische Bauplätze für Häuslebauer. Ein Schwerpunkt soll dabei auf der Innenentwicklung liegen, also dem Bauen auf bislang nicht oder nicht mehr genutzten Flächen im Innenbereich der Siedlungen.

Das Sachsenhauser Schulgebäude soll im Herbst abgerissen werden

Beispiel Sachsenhausen: Dort hat der Gemeinderat zum Jahresbeginn den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Neue Schule“ gefasst. Gut ein halbes Dutzend Bauplätze sollen zwischen Unterbechinger Weg und der Straße Im Ebersbach entstehen. Im kommenden Herbst soll das auf dem Grundstück bestehende Schulgebäude abgerissen werden. Dafür erhält die Stadt einen Zuschuss aus dem baden-württembergischen Entwicklungsprogramm Ländlicher Raumes.

Danach soll das Grundstück, auf dem auch zwei Bestandsgebäude bleiben werden, ab dem kommende Jahr erschlossen werden. Nach derzeitiger Planung sollen dann zunächst fünf bis sechs Bauplätze entstehen. Zwar wäre auch noch Platz für weitere Bauflächen, aber der südlich des Schulhauses angelegte Spielplatz soll mittelfristig erhalten bleiben.

Dieser Spielplatz hatte 2020 bei der Leserabstimmung von Stadt Giengen, Volksbank Brenztal und Heidenheimer Zeitung die meisten Stimmen erhalten und war in der Folge mit einem Spielhaus und einem Sandkasten für Kleinkinder ausgestattet worden. „Damit der Spielplatz weiterbestehen kann, halten wir zunächst zwei Bauplätze zurück“, so Henle. Dann könne man überlegen, wo es für die Zukunft einen geeigneten Standort gebe, etwa am neu geschaffenen Dorfhaus.

Giengen: Große Nachfrage nach Bauplätzen auch in den Teilorten

Falls die Nachfrage im östlichsten Giengener Teilort weiter anhält, hat die Stadt auch Pläne für das Neubaugebiet „Bachtalblick“ in Sachsenhausen in der Schublade. Östlich der Bachhagler Straße, beziehungsweise nördlich des Hakenäckerwegs könnten 20 weitere Bauplätze entstehen. Den Aufstellungsbeschluss für den entsprechenden Bebauungsplan hat der Giengener Gemeinderat bereits 2019 gefasst.

Auch an anderen Stellen in der Gesamtstadt werden Flächen für Neubauten geschaffen. Jüngst hat der Gemeinderat im neuen Burgberger Baugebiet „Schlossblick“ elf von 14 Bauplätzen für Einfamilien- oder Doppelhäuser vergeben. Dort sind zusätzlich Flächen für Mehrfamilienwohnhäuser und seniorengerechtes Wohnen vorhanden. Henle zufolge haben drei Investoren Interesse daran, für diese Flächen Konzepte vorzulegen.

In Hohenmemmingen wird dagegen schon gebaut. Westlich der Sachsenhauser Straße baut das Heidenheimer Unternehmen Kling Wohnbau derzeit zwei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage. Dagegen wurden die drei verbliebenen Bauplätze im Gebiet „Flecken Ost“ vom Gemeinderat vergeben.

Eine Dimension größer ist, was im Juni vom Gemeinderat für den Giengener Bruckersberg beschlossen wurde. Mit dem damals gefassten Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Bruckersberg Ost“ gefasst, wo nun in unterschiedlichen Formen bis zu 150 Wohneinheiten entstehen können.

Stadt ist Teil einer Wohnbauinitiative

Seit April 2024 ist Giengen Teil einer Initiative zum mitarbeiterbezogenen Wohnen, die vom Stuttgarter Büro Reschl Kommunale Projektentwicklung angestoßen wurde. Seither wurden, so Oberbürgermeister Dieter Henle, Gespräche mit sechs Unternehmen geführt. In einer zweiten Fragerunde soll erörtert werden, ob sich die Unternehmen an der Schaffung von Wohnraum beteiligen werden. Weitere an der Initiative beteiligten Kommunen sind beispielsweise Backnang, Balingen, Crailsheim und Filderstadt.

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