Schenkung

Zwei besondere Geigen für die Giengener Musikschule

Zwei Geigen aus der renommierten Markneukirchner Geigenbauschule aus dem Nachlass der Familie Breidenbach sind nach Giengen gekommen.

Die Städtische Musikschule Giengen hat kürzlich eine ganz besondere Schenkung erhalten: Zwei Geigen aus der renommierten Markneukirchner Geigenbauschule aus dem Nachlass der Familie Breidenbach. Diese Instrumente, die nicht nur von historischer Bedeutung sind, sondern auch eine persönliche Geschichte erzählen, bereichern nun das Instrumentarium der Musikschule und stehen als neues Erbe für zukünftige Generationen von Musikerinnen und Musiker.

Die Geigen stammen aus dem Nachlass der Familie Breidenbach aus Bergisch Gladbach, deren musikalische Tradition tief verwurzelt war. Nikolaus Breidenbach, der Großvater, war als Musikant bei Tanzveranstaltungen aktiv und spielte sein Instrument in großen Tanzsälen. Es war diese Leidenschaft für die Musik, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Auch sein Sohn, Werner Breidenbach, spielte einer dieser Geigen, bevor sie schließlich in den Besitz seiner Tochter, Regine Rosenbach, seit vielen Jahren wohnhaft in Heidenheim, übergingen.

Schenkung als Herzensangelegenheit

Regine Rosenbach entschloss sich, die besonderen Instrumente an die Städtische Musikschule Giengen zu übergeben. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, diese Geigen in die Hände von jungen Musikerinnen und Musikern zu legen“, erklärt sie. „Die Instrumente haben nicht nur für unsere Familie eine große Bedeutung, sondern sie sind auch ein Stück Musikgeschichte, das nun weiterlebt.“ Die ältere der beiden Geigen wurde bereits um 1800 gebaut und ist – dank der finanziellen Unterstützung des Freundeskreises der Musikschule Giengen – in den historischen Originalzustand zurückgebaut worden. Damit ist die Musikschule nun erstmals im Besitz einer Barockvioline.

Markneukirchen liegt im sogenannten Musikwinkel. Namhafte Unternehmen wie Gewa, Weltmeister und Wurlitzer haben dort ihren Sitz oder ihren Ursprung. Die dortige Ansiedlung von Musikinstrumentenbauern geht auf die böhmische Exulantenbewegung Mitte des 17. Jahrhunderts zurück.

Erhalt und Pflege musikalischen Erbes

Die Übergabe der beiden Geigen ist nicht nur ein Geschenk für die Städtische Musikschule Giengen, sondern auch ein wunderbares Beispiel für den Erhalt und die Pflege musikalischen Erbes. Sie fügen sich nahtlos in die Sammlung der Musikschule ein, die sich seit vielen Jahren der Förderung der Musiktradition und der Ausbildung von talentierten Musikerinnen und Musikern widmet.

„Es ist eine wunderbare Geste, dass diese Geigen nun bei uns sind“, sagt Musikschulleiterin Marion Zenker, „und wir sind stolz, diesen Instrumenten nun eine aktive Heimat geben zu können. Sie sind ein lebendiger Teil der Musikgeschichte, die weitergegeben und gepflegt wird.“

Die Städtische Musikschule Giengen freut sich darauf, die Geigen in der musikalischen Ausbildung zu nutzen und damit ein Stück Geschichte lebendig zu halten.

Die Zukunft der Geigen

Die beiden Geigen aus der Markneukirchner Schule werden nicht nur bei besonderen musikalischen Veranstaltungen der Musikschule zum Einsatz kommen, sondern sollen auch als besondere Leihinstrumente für talentierte Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen. So wird das Erbe der Familie Breidenbach über neue Generationen hinweg weitergetragen.