Schlachthof-Areal

Wo in Heidenheim 110 neue Wohnungen entstehen sollen

Das Schlachthof-Areal in Heidenheim soll neu bebaut werden. Wie das Ganze aussehen soll, was hier entsteht, und wie weit die Planungen gediehen sind.

Wo in Heidenheim 110 neue Wohnungen entstehen sollen

In Sachen Neubebauung des Heidenheimer Schlachthof-Areals geht es einen deutlichen Schritt voran: Die Wohnbau Brenzpark GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Heidenheim, hat im Oktober einen Bauantrag gestellt. Nachdem bereits im Mai der Bebauungsplan für das Gebiet vom Gemeinderat verabschiedet worden war, liegt der Bauantrag nun dem Geschäftsbereich Bauordnung und Denkmalschutz im Rathaus zur Prüfung vor.

Damit steht nun auch genauer fest, was die Wohnbau Brenzpark auf dem 9.200 Quadratmeter großen Grundstück an der Kurzen Straße, das seit Jahren brachliegt, vorhat. Der Stadtwerke-Pressesprecherin Viktoria Liske zufolge sieht das „Brenzpark Quartier“ benannte Projekt ein Konzept zum generationenübergreifenden Wohnen und Arbeiten vor. Insgesamt sollen hier 9.000 Quadratmeter Wohnfläche und rund 3.700 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen, die auf sechs Gebäude verteilt sind.

110 Wohnungen unterschiedlicher Größe

Alles in allem hat das Unternehmen vor, hier 110 unterschiedlich große Wohnungen für Studenten, Familien und Senioren zu schaffen. Mindestens 20 Prozent sollen bezahlbarer Wohnraum werden für Menschen mit schwachem Einkommen. Bei den Wohnungen ist eine Mischung aus zwei bis vier Zimmern geplant, die barrierefrei und modern ausgestattet werden sollen. Weil auf dem Areal auch ein Pflegeheim mit Senioren-Tagespflege vorgesehen ist, können die Bewohner aller Wohnungen potenziell auch betreutes Wohnen oder pflegenahes Service-Wohnen in Anspruch nehmen. Wie Liske mitteilt, werden auf dem Gelände darüber hinaus Arztpraxen sowie Büro- und Gewerbeeinheiten entstehen. Durch den Bau von rund 150 Kfz-Stellplätzen und rund 300 Fahrradstellplätzen würden ausreichend Parkmöglichkeiten geschaffen.

Vier bis sechs Stockwerke hoch

Die sechs Gebäude, die hier entstehen sollen, werden zwischen vier und sechs Stockwerke hoch, die Innenhöfe sollen mit großzügigen Grünflächen gestaltet werden. Im nördlichen Bauabschnitt sollen der Pressesprecherin zufolge zwei Gebäude entstehen, die über eine Tiefgarage miteinander verbunden sind. In einem der Gebäude sind ein Pflegeheim, Arztpraxen und Wohnungen vorgesehen, im zweiten ausschließlich Wohnungen. In den Gebäuden im südlichen Bauabschnitt plant das Unternehmen im Erdgeschoss Büro- und Gewerbeflächen sowie ein Café und ein Bistro, die zur Lebendigkeit des Quartiers beitragen sollen. In den darüber liegenden Geschossen sind Wohnungen vorgesehen. Die Gebäude im südlichen Teil des Areals sollen über eine gemeinsame ebenerdige Parkgarage verbunden werden.

Doch wann soll es losgehen mit der Bebauung? „Sobald die Baugenehmigung vorliegt, erfolgt die Ausführungsplanung sowie die Ausschreibung und Vergabe der einzelnen Bauleistungen bis zum dritten Quartal 2024. Mit dem Bau kann anschließend begonnen werden“, so Liske. Zu den Investitionen lasse sich derzeit noch nichts Konkretes sagen, hier müssten die Ergebnisse der Ausschreibungen abgewartet werden.

Vermieten und verkaufen

Aktuell ist von Seiten der Stadtwerke angedacht, einen Teil der 110 Wohnungen, die auf dem Schlachthof-Areal entstehen, zu vermieten und einen anderen Teil zu verkaufen. Der geförderte Mietraum soll auf jeden Fall vermietet werden. Interessierte für Wohn- und Gewerbeflächen können sich bereits jetzt vormerken lassen.

Mit dem Verkauf des Schlachthof-Areals durch die Fleiga an die Stadt endete im Jahr 2016 die mehr als 100-jährige Heidenheimer Schlachthof-Geschichte. 1902 erwarb die Stadt Heidenheim ein Gelände am „Alten See“, um hier einen Schlachthof für die Metzgerinnung einzurichten. 1980 gründeten die einheimischen Metzger die Schlachthofgenossenschaft und pachteten den Schlachthof. Eingestellt wurde der Schlachtbetrieb dann 2005, nachdem die Fleischereigenossenschaften Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd fusioniert hatten.

Die spätere Fleiga Ostwürttemberg erhielt die Standorte, doch in Heidenheim wurde ein Großverbrauchermarkt eingerichtet. Dort fand überwiegend Kundschaft aus dem Metzgerhandwerk und der Gastronomie Waren für den betrieblichen Bedarf. Ende 2016 wurde der Großverbrauchermarkt geschlossen, danach standen die Gebäude weitgehend leer.

Im Jahr 2019 haben die Stadtwerke Heidenheim das Areal von der Stadt gekauft. Damals wurden auch die noch stehenden Gebäude abgerissen. Seitdem liegt das Gelände brach.

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