Zum dritten Mal gibt sich das Ballett des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz die Ehre im Heidenheimer Festspielhaus: Am Samstag, 15. März (20 Uhr), und Sonntag, 16. März (18 Uhr), zeigt die Kompagnie das Winterballett „Peer Gynt“ in einer Choreografie ihres Leiters Karl Alfred Schreiner. Wie in den Vorjahren findet das Winterballett als Kooperation des Staatstheaters am Gärtnerplatz mit der Cappella Aquileia statt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Festspielintendant Marcus Bosch.
Bilanz eines Lebens
Henrik Ibsens dramatisches Gedicht „Peer Gynt“ war ursprünglich nicht für die Bühne gedacht, kam jedoch 1876 als Theaterstück in Oslo heraus, mit der berühmten Bühnenmusik von Edvard Grieg: Am Ende seiner Tage zieht die Titelfigur Bilanz: Was hat Peer Gynt aus seinem Leben gemacht? Er hat es mit der Wahrheit nie so genau genommen, lügt auch jetzt noch über seine Abenteuer. In fernen Ländern, sogar im Reich der Trolle ist er angeblich gewesen. Aber der geheimnisvolle Knopfgießer, der von ihm Rechenschaft fordert, kennt kein Pardon. Wenn Peer es nicht geschafft hat, seinem Dasein einen individuellen Stempel aufzudrücken, wird der Knopfgießer ihn beziehungsweise seine Seele einschmelzen und einen neuen Knopf daraus machen. Verzweifelt muss Peer sich eingestehen, dass er nicht einmal ein richtiger Bösewicht ist, geschweige denn ein Held. Nur Solveig, die Frau, die ihn seit Jugendzeiten liebt, ist anderer Meinung. Kann ihre Liebe Peer retten?
Werkeinführung
In Karl Alfred Schreiners Interpretation schafft Griegs Musik die klangliche Atmosphäre, die auf den Spuren Peer Gynts in nordische Sagen und ferne Länder entführt. Eine Auswahl von bekannten und weniger bekannten Stücken des norwegischen Komponisten charakterisiert mit ihren gegensätzlichen Stimmungen die einzelnen Szenen. Neben Teilen der Schauspielmusik erklingen auch Auszüge aus der Suite „Aus Holbergs Zeit“ und den „Norwegischen Tänzen“. Den Tod von Peers Mutter Åse in der Mitte des Abends markiert das kurze Orchesterwerk „Oceans“ der isländischen Komponistin María Huld Markan Sigfúsdóttir, das in seiner klanglichen Weite die Unendlichkeit des Ozeans heraufbeschwört.
Karten für das Winterballett sind im Vorverkauf im Ticketshop des Pressehauses in Heidenheim erhältlich. Jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn bietet der Choreograf und Leiter der Ballettkompagnie, Karl Alfred Schreiner, eine Werkeinführung auf der Empore an.