Spendenempfang im Voith-Trainingscenter

Welche Heidenheimer Vereine und Projekte Geld von der Hugo-Rupf-Stiftung bekommen

36.000 Euro fließen an Vereine und Projekte in Heidenheim. Das Geld kommt aus der Stiftung des ehemaligen Voith-Chefs Hugo Rupf und wurde von seinem Enkelsohn Nikolas Palmarini übergeben.

Welche Heidenheimer Vereine und Projekte Geld von der Hugo-Rupf-Stiftung bekommen

Wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk kommt für viele Heidenheimer Vereine und Organisationen der jährliche Spendenempfang der Hugo-Rupf-Stiftung daher. 36.000 Euro hatte Nikolas Palmerini, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Enkelsohn des früheren Voith-Chefs und Stiftungsgründers, diesmal für Heidenheim mit im Gepäck. „Alle, die heute hier sind, verbringen ihre Freizeit damit, Gutes zu tun“, lobte Nikolas Palmerini die Ehrenamtlichen, die in Vertretung ihrer Organisationen gekommen waren, um die Spendenbriefe abzuholen. Man wolle mit dem Empfang im Voith-Trainingscenter, das schon vorweihnachtlich geschmückt war, nicht die Stiftung feiern, sondern alle Anwesenden. Man habe immer versucht, den Vereinen und der Stadt Heidenheim „ein verlässlicher Partner“ zu sein, was auch 2023 wieder gelungen ist, da es der Stiftung finanziell gut gehe. Zum ersten Mal seit 20 Jahren war Meinrad Schad, Geschäftsführer der Hugo-Rupf-Stiftung, krankheitsbedingt nicht anwesend, was Nikolas Palmerini sehr bedauerte.

Nikolas Palmarini, Enkelsohn und Vorstandsvorsitzender der Hugo-Rupf-Stiftung. Rudi Penk

Für einen festlichen und vorweihnachtlichen Rahmen sorgte der Neue Kammerchor des Schillergymnasiums unter Leitung von Thomas Kammel. Gleichzeitig war der Förderverein des Chors auch Empfänger einer Zuwendung, die Daniela Burkart entgegennahm. Sie berichtete von der Verwendung des Geldes aus dem Vorjahr für eine Konzertreise des jungen Chors nach Sardinien und den Besuch eines Chors aus Pretoria (Südafrika) in Heidenheim. „Das sind Erlebnisse, die die Jugendlichen ihr Leben lang im Herzen tragen“, so Burkart. Mit der aktuellen Spende möchte der Förderverein im kommenden Jahr eine Konzertreise des Neuen Kammerchors nach Südafrika unterstützen.

Für den HSB nahm Finanzvorstand Rainer Ludwig die Spende entgegen. „Wir geben das Geld in den Sonderfond HSB-Jugend“, erläuterte er. Aus diesem werde Geld an junge Sportler weitergegeben, die es beispielsweise für Sportausrüstung brauchen. Gesondert gefördert wird die HSB-Fechtabteilung, die durch ihren Abteilungsleiter Michael Sünderhauf vertreten war. Er berichtete, das Geld für das Nachwuchs-Athletiktraining verwenden zu wollen.

Kunst für ein breites Publikum

Petra Lange vertrat den Förderkreis Kunstmuseum Heidenheim, der nach ihren Worten bestrebt sei, einem breiten Publikum Kunst zu vermitteln. Mit Hilfe der Spende soll ein studentisches Raumprojekt in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd verwirklicht werden. Dabei gehe es darum, das Foyer des Kunstmuseums im alten Stadtbad mit speziellen Sitzmöbeln auszustatten.
Das Voith-Orchester will mit Hilfe der Spende im Februar zum dritten Mal einen Workshop für Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene anbieten. Dadurch sollen die Teilnehmer die Möglichkeit bekommen, einmal „Orchesterluft zu schnuppern“, so Lydia Lubos vom Vorstand des Voith-Orchesters. Auch der Oratorienchor Heidenheim bekommt Geld von der Hugo-Rupf-Stiftung, war aber beim Empfang nicht vertreten.

Den auffälligsten Auftritt hatte Dr. Gerhard Kerler, der für den Förderverein Museum im Römerbad in römischer Kleidung auftrat. Da der Verein die Spende der Hugo-Rupf-Stiftung im vergangenen Jahr für römische Kleidungsstücke verwenden wollte, hatte Kerler versprochen, beim nächsten Spendenempfang in solcher aufzutreten. Interessanterweise war es keine Toga, die er trug: „Das hatten die wenigsten Römer an, denn man brauchte einen Sklaven, der einem half, das sieben Meter lange Kleidungsstück anzuziehen“, erläuterte der frühere Schulleiter des Hellenstein-Gymnasiums. Stattdessen kam er in einer Tunika, über der er ein Pallium, einen römischen Mantel ohne Ärmel, trug. Die Kleidung sei zwar warm, berichtete Kerler, aber nur bedingt für die Neuzeit tauglich: „Autofahren mit Pallium ist nicht ganz einfach.“ Mit der aktuellen Spende will der Förderverein weitere Tuniken für die museumspädagogische Arbeit im Römerbad anschaffen.

Dr. Gerhard Kerler kam in römischer Tunika mit Pallium. Silja Kummer

Uwe Siedentop freute sich für den Heimat- und Altertumsverein über die Zuwendung der Stiftung. Das Geld soll für eine Bibliothek verwendet werden. Der Verein habe 3.500 Werke über Heidenheim und den Landkreis, die er gerade in einer Datenbank erfasse, berichtete Siedentop. Die historischen und teils ramponierten Bücher sollen dann von einem Buchbinder wieder hergerichtet werden.

Der Verein Freunde schaffen Freude war durch die Gründerin Inge Grein-Feil und die neue Geschäftsleiterin Gabriele Bartsch vertreten. Letztere bekräftigte, sie wolle „Altbewährtes belassen und Neues kreieren“. Das Geld soll für die Kinderfreizeit des Vereins verwendet werden. Auch für Kinder ist die Spende gedacht, der Vorsitzender Holger Hammer für den Brenzparkverein entgegennahm: „Das Geld geht vollumfänglich an unser Grünes Klassenzimmer“, berichtete Hammer. An dem Umweltbildungsprojekt haben laut dem Vereinsvorsitzenden im aktuellen Jahr 5.300 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Erstmals habe es auch Exkursionen für Erwachsene mit 120 Teilnehmenden gegeben.

Für eine ganze Reihe von Projekten aus den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung und Sport wurde die Stadt Heidenheim mit Geld von der Hugo-Rupf-Stiftung bedacht. Dafür bedankten sich Bürgermeisterin Simone Maiwald und Kulturamtsleiter Matthias Jochner. „Danke für die Möglichkeit, so viele schöne Dinge zu verwirklichen“, so Maiwald. Angeschafft werden sollen beispielsweise eine Tischtennisplatte für städtische Kinderhaus Mittelrain, ein Dartautomat und ein Mischpult fürs Jugendhaus Treff 9, ein Boxautomat für die mobile Jugendarbeit, aber auch leichtes Mobiliar für den Stadtteiltreff Zanger Berg, das von älteren Mitbürgern besser auf- und abgebaut werden kann. Darüber hinaus sollen auch das Jugendblasorchester, der Verein Kinder und Kunst oder das Ensemble Vibraslap von der Zuwendung profitieren.

Gesamtausschüttung von 75.500 Euro

Weitere 18.000 Euro schüttet die Hugo-Rupf-Stiftung in Biberach aus, wo Hugo Rupf geboren wurde, und noch einmal dieselbe Summe geht an die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Mit 3.000 Euro wird die Graduate School Ostwürttemberg bedacht, die das Geld an ihre MBA-Studentin Anja Wunderle weitergibt. Diese absolviert nebenberuflich ihr Studium und hat auch Familie, weshalb sie das Geld gerne für eine Haushaltshilfe verwenden möchte. Außerdem unterstützt die Stiftung den Voith Sportclub Sao Paulo in Brasilien. Insgesamt werden in diesem Jahr 75.500 Euro ausgegeben.

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