Nach 31 Jahren in der Schulleitung

Abschied voller Lob und Dankbarkeit: Wie der scheidende Schulleiter Werner Weber gewürdigt wurde

Ab August ist Werner Weber im Ruhestand und seine Zeit als Rektor der Gemeinschaftsschule am Brenzpark und der Friedrich-Voith-Schule sowie als geschäftsführender Schulleiter der Heidenheimer Schulen zu Ende. So wurde er bei seiner Verabschiedung gefeiert.

Den Elefanten im Raum benannte Werner Weber am Ende selbst: „Ich habe es geschafft, ohne zu heulen. Darauf bin ich stolz.“ Stolz darf der 65-Jährige wohl ohne Zweifel auch auf seine 46 Jahre im Beruf sein. Wenngleich er das bei seiner offiziellen Verabschiedung nicht selbst sagte, wurde er dennoch in aller Ausführlichkeit von diversen Rednerinnen und Rednern und insgesamt gut 70 Gästen gewürdigt.

Zum Ende des Monats geht der Schulleiter der Gemeinschaftsschule am Brenzpark (GaB) und der Friedrich-Voith-Schule (FVS) in den Ruhestand. Sein Nachfolger war gleichzeitig der Moderator des Festnachmittags in der Mensa der Gemeinschaftsschule. Christian Schmied, bisher Webers Stellvertreter, wird die GaB und die FVS künftig leiten. Zudem geht auch Webers Zeit als geschäftsführender Schulleiter der Heidenheimer Grund-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie sonderpädagogischen Bildungszentren, sprich: aller Schularten außer Gymnasien, zu Ende. Simone Honold, Schulleiterin der Ostschule, wird die Aufgabe übernehmen.

Der Weg zur Gemeinschaftsschule am Brenzpark

Zu Beginn einer Reihe von Lobeshymnen auf den scheidenden Schulleiter wurde dieser zunächst ganz offiziell verabschiedet. Christof Straub, stellvertretender Leiter des staatlichen Schulamts, überreichte Weber eine Urkunde des Regierungspräsidiums für seine Verdienste und lobte ihn für seine „zielgerichtete Arbeit und Weitsicht“. Diese Eigenschaften bewies Weber bei diversen Projekten an der FVS und ganz besonders auf dem Weg zur neuen Schulart Gemeinschaftsschule.

Der Moderator des Nachmittags und bald in neuem Amt: Der bisherige stellvertretende Schulleiter Christian Schmied wird Webers Nachfolger. Markus Brandhuber

Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es diese Form in Heidenheim. Auch dank Weber, der das Konzept als Schulleiter der damaligen Grund- und Hauptschule FVS im Gemeinderat vorgestellt hatte. So besuchten die Schülerinnen und Schüler von da an zunächst bis zur vierten Klasse die Grundschule der FVS und dann in der Sekundarstufe die Gemeinschaftsschule. Die neue Form wurde gut angenommen, sodass sie 2016 auf dem WCM-Areal eine eigene Heimat fand und schließlich zur „Gemeinschaftsschule am Brenzpark“ wurde. So lobte auch Matthias Heisler, Leiter des Fachbereichs Familie, Bildung und Sport im Rathaus, die „bemerkenswerte" Leistung: „Sie übergeben die GaB in sehr gutem Zustand und mit hervorragender Perspektive.“

Lob und Dank für den scheidenden Schulleiter

Webers erste Stelle in einer Heidenheimer Schulleitung war ab 1993 das Konrektorat an der FVS. 1998 stieg er dann an die Spitze der Schule auf. In seiner Schulzeit besuchte der angehende Ruheständler die Ostschule und das Hellenstein-Gymnasium. Nicht nur im Namen des HG dankte Ingeborg Fiedler ihrem Kollegen: „Wir Schulleiterinnen und Schulleiter Heidenheims sagen Danke“, so die geschäftsführende Schullleiterin der Gymnasien begleitet vom zustimmenden Nicken der vielen anwesenden Schulleitungen.

Der katholische Schuldekan Helmut Bertling beschrieb Werner Weber als einen „langjährigen Weggefährten, auf den ich mich verlassen konnte“. Offen, besonnen und weitsichtig, auch wenn die Bude brennt – so habe er Weber erlebt. Auch der stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Markus Müller wusste nichts Negatives über den Schulleiter zu sagen. Vielmehr hob er die Leistungen Webers und die „konstruktive Zusammenarbeit“ hervor. Spätestens als fünf Schülerinnen und Schüler ans Mikrofon traten, fand die Welle der Dankbarkeit ihren Höhepunkt: „Wir konnten mit unseren Anliegen immer zu Ihnen kommen“, hieß es. Oder: „Vielen Dank, dass Sie uns mit Ihrer tollen Art zusammenhalten.“ Und auch: „Wir werden Sie sehr vermissen“, verbunden mit der Einladung jederzeit auf einen Besuch vorbeizukommen.

Zur Verabschiedung von Werner Weber waren diverse Wegbegleiter und auch seine Familie in die Mensa der Gemeinschaftsschule am Brenzpark gekommen. Markus Brandhuber

Vier Musik-Beiträge zu Werner Webers Abschied

Abgerundet wurde der feierliche Nachmittag neben vielen Geschenken auch von gleich vier musikalischen Beiträgen. Webers Kollegium ließ es sich nicht nehmen, zunächst Tim Bendzkos „Nur noch kurz die Welt retten“ in „Nur noch kurz die Schule retten“ umzudichten, und sorgte am Ende mit dem irischen Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ für die ein oder andere Gänsehaut. Mit einem kraftvollen, selbst getexteten Duett würdigten Oliver und Pauline von Fürich, ehemaliger Elternbeiratsvorsitzender und ehemalige Schülerin, den 65-Jährigen. Und am Ende hörte Weber womöglich zum vorerst letzten Mal das Lied „seiner“ Gemeinschaftsschule am Brenzpark, „Wir sind ein Team“.

Weber selbst bleiben nun noch wenige Tage, sein Büro auszuräumen und sich ausführlich von seinen Schülerinnen und Schülern und dem Kollegium zu verabschieden. Bei diesem Gedanken muss er dann doch zugeben: „Diese letzten Tage und Wochen sind emotional für mich.“ Und danach? „Ich freue mich auf eine neue, eine andere Zukunft.“

Schülerzahl erreicht Höchstwert

Zu Beginn seiner feierlichen Verabschiedung hatte Werner Weber etwas zu verkünden. „Die Schülerzahl wird im Sekundarbereich an der Gemeinschaftsschule am Brenzpark erstmals über 300 steigen.“ Nachdem sie sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt hatte, wird somit zum kommenden Schuljahr durchgehend die Dreizügigkeit erreicht.

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