Jedes Jahr setzt man sich im Ortschaftsrat von Oggenhausen zusammen und erstellt eine Liste mit Haushaltswünschen an die Heidenheimer Stadtverwaltung, so auch im Sommer letzten Jahres. Nun hat Oggenhausens Ortsvorsteher Alexander Jurtschak in der vergangenen Sitzung des Ortschaftsrates den versammelten Räten das Feedback des Heidenheimer Rathauses zu den Haushaltswünschen des Dorfes mitgeteilt.
Ganz oben auf dieser Liste steht seit Jahren immer wieder derselbe Wunsch: Das Dorf hätte gern ein Dorfgemeinschaftshaus. Es gibt auch schon erste Überlegungen, wo so ein Gebäude gehen könnte: Entweder auf der Wiese vor dem Haupteingang der Turn- und Festhalle oder in direkter Nähe, um deren vorhandene Infrastruktur nutzen zu können. Allerdings wird man in Oggenhausen weiter auf den Bau warten müssen. „Man kann das kurz zusammenfassen: Für das Dorfgemeinschaftshaus stehen – wie in der Vergangenheit auch – keine Haushaltsmittel zur Verfügung“, zitiert der Ortsvorsteher aus der Stellungnahme der Stadtverwaltung.
Seit Jahren steht auf der Haushaltsliste auch der Wunsch nach einer Umgestaltung des Schotterparkplatzes an der Turn- und Festhalle, „da geht es um die Befestigung der Fahrwege“, erläutert Jurtschak. Auch hier überbrachte er den Ortschaftsräten dieselbe Antwort wie schon sein Vorgänger Jörg Maierhofer in den vergangenen Jahren: Kein Geld dafür kommt aus dem Stadtsäckel. Von seinem ursprünglichen Wunsch, den kompletten Platz befestigen zu lassen, war der Ortschaftsrat bereits vor zwei Jahren abgerückt.
Kleineren Haushaltsposten teils zugestimmt
Für die Nordwest-Fensterfront der Turn- und Festhalle wünscht man sich im Dorf die Möglichkeit, diese verschatten zu können. „Dafür sind keine Mittel vorgesehen, weil hier ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis vorliegt“, erläutert der Ortsvorsteher. Auch die Errichtung zweier Stromversorgungen – eine an der alten Pumpstation, die andere an der Dorfoase – wurden vom Heidenheimer Rathaus negativ beschieden, „dieser Bedarf wird von Seiten der Verwaltung nicht gesehen“, so Jurtschak. Er hat für diese Sichtweise kein Verständnis, „da hätte ich mir gewünscht, dass der Fachbereich da einfach mal nachfragt“.
Auch für das kleine Rathaus des Dorfes wünschte man sich die Freigabe von Mitteln durch die Stadtverwaltung, alles eher kleinere Haushaltsposten. „Da geht es um die Erneuerung der Eingangstür, die Instandhaltung der Treppe am Eingang und die Anbringung eines Daches über diesem Eingang“, so Jurtschak. „Die werden geprüft und gegebenenfalls im Zuge von Reparaturmaßnahmen umgesetzt“.
Gänzlich vergeblich war das Wünschen in Oggenhausen dann aber doch nicht. Denn immerhin zwei Posten sollen in diesem Haushaltsjahr tatsächlich erfüllt werden. Zum einen geht es um den Austausch der Tische im Mehrzweckraum der kleinen Grundschule. „Der ist eingeplant“, so Jurtschak. Auch dessen Fenster sind sanierungsbedürftig, hier sei die Erneuerung eingeplant und 15.000 Euro in den Haushalt eingestellt worden.
Jurtschak vernahm die Reaktion aus dem Heidenheimer Rathaus auf die Oggenhausener Haushaltswunschliste mit einer Mischung aus der Fassung und Einsicht. „Dass ein Dorfgemeinschaftshaus in der momentanen Haushaltslage nicht funktioniert, war absehbar, da braucht man keine Luftschlösser bauen und hoffen, dass da irgendwo ein Topf aufgeht“, so der Ortsvorsteher.
Eigene Planungen laufen
Was den größten Wunsch des Dorfes angeht – den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses – will man in Oggenhausen allerdings nicht aufgeben. „Wir sind selber an einer Planung dran“, verrät Ortsvorsteher Alexander Jurtschak im Gespräch mit der HZ. „Wir haben hier im Ort eine Architekturstudentin, die gesagt hat, sie würde sich dieser Sache im Rahmen ihres Studiums einmal annehmen und einfach mal einen Plan machen“. Für den Fall, dass irgendwann in der Zukunft doch noch mal ein Topf im Heidenheimer Rathaus aufgeht, hätte man dann wenigstens schon einmal „etwas in der Schublade“. Er hoffe, so Jurtschak, dass erste Planungen im März der Öffentlichkeit vorgestellt werden können.