Leserbrief

Alles Gute für Clara Resch und Kamala Harris

Leserbrief zu Frauen in führenden Positionen und zu den Beiträgen „Eine junge Hoffnung“ (Ausgabe vom 8. August) und „Weniger alte weiße Männer“ (Ausgabe vom 10. August):

Zwischen all den Kriegs- und Krisenmeldungen, dem Lamento über Politikverdrossenheit und über die junge Generation, die angeblich nur noch in Teilzeit und vorzugsweise im Homeoffice arbeiten wolle, sind mir zwei Beiträge aufgefallen, die eine andere Geschichte erzählen: „Eine junge Hoffnung“ von Karin Fuchs und „Weniger alte weiße Männer“ von Silja Kummer. Die gute Nachricht von Silja Kummer war nicht das „Verschwinden von alten weißen Männern“, sondern schlicht die Tatsache, dass 2024 mehr Frauen in Spitzenpositionen zu finden sind als vor Jahrzehnten – und dass dies ganz normal ist.

In den USA kandidiert mit Kamala Harris zum ersten Mal eine Frau für das Präsidentenamt. In Heidenheim stehen an der Spitze der Firma Hartmann und der Volksbank jeweils Frauen – vor zwei Jahrzehnten noch undenkbar. Vom politischen Heidenheim berichtete Karin Fuchs, dass der grüne Landtagsabgeordnete Martin Grath angekündigt hat, seinen Stab an Clara Resch zu übergeben, die bisher seine Mitarbeiterin war, Politologin und ebenfalls Mitglied von B‘90/Die Grünen ist. Clara Resch ist jung, und sie weiß sehr wohl, dass die Arbeit als Landtagsabgeordnete nicht im Homeoffice oder in Teilzeit erledigt werden kann.

Die Zeiten für Politikerinnen der Grünen sind außerdem schwieriger als noch vor einigen Jahren. Dies alles hält sie aber nicht davon ab, das Landtagsmandat zu übernehmen. Damit zeigt sie, dass junge Menschen heute durchaus bereit sind, sich für das Gemeinwohl zu engagieren und anzupacken. Ich wünsche Clara Resch alles Gute für ihre Arbeit im Landtag. Und ich drücke Kamala Harris die Daumen.
Gudrun Köpf, Heidenheim