Ein Fall für zwei, das war einmal Krimi im Fernsehen. Die Heidenheimer Musiknacht geht, wenn man so will, einen Schritt weiter. Sie ist ein Fall für drei. Für drei Organisatoren. Die heißen Andreas Antoniuk, Siggi Schwarz und Jörg Stockinger. Dieses Jahr gehen sie zum dritten Mal als Triumvirat an den Start. Am Samstag ist es so weit: Musiknacht in Heidenheim.
Und die nächste gute Nachricht folgt sogleich: Das Wetter soll gar nicht mal schlecht werden. Jedenfalls viel besser als zuletzt, auf alle Fälle wärmer und vor allem trocken. Vorhergesagt werden ein sonniger Tagesverlauf und Nachttemperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt. Gute Aussichten also.
Welche Bands bei der Heidenheimer Musiknacht wo auftreten
Das Programm jedenfalls steht und bietet 22 Bands in 18 Lokalitäten. Spielen wird die Musik von 19.30 bis 23.30 Uhr. Und wen die Besucher bei der Musiknacht erleben können, wer wo am Samstag in Heidenheim Musik machen wird, das kommt jetzt:
Pauluskirche: Andreas Kümmert mit Band (Blues & Rock, 18.30 bis 19.30 Uhr), Max Hunt's The Thrill (19.30 bis 23 Uhr)
• Café Swing: Red Hot n Blues (Blues & Soul)
• Stattgarten: Cold Shot (60's & 70's Cover Rock)
• HZ-Pressehaus: Liberty (Party Rock & Pop)
• Kleine Heile Welt: Unskilled (Cover Rock)
• Bistro am Zollamt: To The Max Band (Rock 'n' Roll & Punk), Used To Be Apes (Indie Stoner Rock)
• Halbe Treppe: Go Slow Strike (Acoustic Folk & Pop)
• Bistro am Flügel: The Village Boyz (Oldies, Swing, Rock 'n' Roll)
• Populär: Despise (Metal & Rock), BTZ
• Gesellschaftsgarten: Hansi Linde Band (Country Rock)
• Wari: Crossover (Acoustic Rock & Pop Cover)
• Treff 9: Impact (Metal & Rock)
• Marienkirche: Georg Heinle (Heavy Metal Barpiano, 19.30 bis 23 Uhr)
• Malowein: Your Session (Pop & Rock Cover)
• Michaelskirche: Retro Quartett (Klassik, Tango, Rock & Pop, 19.30 bis 23 Uhr)
• Römerbad: Axel Nagel Duo (Acoustic Pop & Soul)
• Stadtbibliothek: Dave Hoven & "Fred"
• Wontraum by Stephie: Ikarus (Party Rock & Pop)
Abendkasse und Vorverkauf: Wo es Eintrittsbändel für die Heidenheimer Musiknacht gibt
Eintrittsbändchen für die Heidenheimer Musiknacht am Samstag, 27. April, sind im Vorverkauf in Heidenheim im Ticketshop des Pressehauses, in der Stadt-Information, in der Volksbank und in allen Lokalen erhältlich. In Giengen gibt es sie bei Schreibwaren-Süßmuth. Am Samstag ab 18 Uhr ist eine Abendkasse in der Stadt-Information geöffnet. Für Kinder bis einschließlich 14 Jahre ist der Eintritt frei.
Andreas Kümmert ist der Star der Heidenheimer Musiknacht
Eine Ausnahme gibt es an dem Abend: Und die ist dem Star geschuldet: Andreas Kümmert. Der Mann für kernig gesungenen Blues, Rock und Soul wird die Nacht gewissermaßen außer Konkurrenz eröffnen. Das hatte sich im vergangenen Jahr bewährt, weshalb man es wieder tut. Am selben Ort, nämlich in der Pauluskirche. Dort wird Andreas Kümmert von 18.30 bis 19.30 Uhr zu erleben sein. Danach und ansonsten wird in der Stadt dann vor allem Rock und Pop in den verschiedensten, sogar klassisch in Streicherbesetzung angehauchten Variationen, aber auch Folk und andere Spielarten aus der Liederecke geboten sein.
Die Bands sind übrigens wieder gehalten, allesamt pünktlich zur halben Stunde die jeweilige Musikrunde zu beginnen und diese ebenso pünktlich nach einer Dreiviertelstunde auch zu beenden. So kann in der folgenden Viertelstunde das Publikum rechtzeitig vor Beginn der neuen Runde die Lokalitäten wechseln. Das Gute dabei: Niemand kann eine Kneipe oder eine der drei Kirchen betreten, in der gerade Pause ist. Es soll also im besten Fall niemand behaupten können, er habe irgendetwas verpasst.
Die lange Geschichte der Heidenheimer Musiknacht
Die Musiknacht hat in Heidenheim eine lange Geschichte. Im Frühjahr 1996 hielt die erste Ausgabe die Stadt vom Schlafen ab. Und ihr Erfinder Dieter Reich setzte damit Maßstäbe für viele Jahre. Nicht nur in Heidenheim, denn tatsächlich ging damals hier eine der ersten Musiknächte deutschlandweit über die Bühne. Es fanden sich späterhin viele, viele Nachahmer, während sich in Heidenheim die Musiknächte des städtischen Kulturamts sukzessive zu geradezu monströser Größe auswuchsen und die Innenstadt samt deren Kneipen bisweilen den Andrang der Besucher gerade noch so fassen konnte.
Das beruhigte sich auch wieder, denn im Laufe der Jahre hatte sich das Publikum, wenn man so will, sattgehört. Die Stadt stieg aus, die Musiknacht verschwand für kurze Zeit sogar aus dem Heidenheimer Veranstaltungskalender, ehe der Gitarrist Siggi Schwarz die Show für ein paar Ausgaben noch einmal wachküsste. Danach war wieder kurz Schluss, ehe eine Calwer Event-Agentur, die Musiknächte in ganz Baden-Württemberg ausrichtete, sich auch den Heidenheimer Markt schnappte. Das ging dreimal halbwegs gut, ehe Corona das Kulturleben für zwei Jahre mehr oder weniger zum Erliegen brachte.
Danach wurde in Sachen Musiknacht an einem neuen Stück Glück geschmiedet. Hierzu angetreten war das bereits angesprochene Heidenheimer Triumvirat, das einer langen Geschichte neue Geschichten hinzufügen wollte und auch weiterhin will: Jörg Stockinger, Siggi Schwarz und Andreas Antoniuk lockten mit ihrem Gesamtprogramm, das sie als eines „von Heidenheimern für Heidenheim“ verstehen, in den vergangenen beiden Jahren jeweils 2000 Besucher an. Sollte das heuer wieder klappen, wäre man zufrieden, wobei man sich gegen noch mehr Publikum auch nicht wehren würde.
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