Unter uns

Amerika, Ampel-Aus und Außenbestuhlung: Man muss sich ernsthaft fragen ...

Dieser Mittwoch war kaum zu fassen: erst die Amerika-Wahl, dann das Ampel-Aus. Es gibt aber auch im Lokalen eine Begebenheit, die Catrin Weykopf von der HZ-Redaktionsleitung, ratlos zurücklässt. Genauer: Das Vorgehen der Stadt Heidenheim in Sachen Außengastronomie.

Ging es Ihnen am Mittwoch auch so? Morgens zum Aufwachen die Nachricht von der Trump-Wiederwahl und abends, buchstäblich kurz vorm Ins-Bett-Gehen, der Ampelbruch – das war ziemlich viel auf einmal. Mir war das zu viel für einen Tag, ehrlich gesagt. Oder anders formuliert: Ich war und bin fassungslos. Beides hatte sich angebahnt, ja, sicher. Und zu beidem kann man stehen, wie man will. Es gut oder schlecht finden, das obliegt jedem selbst.

Meine Gefühlslage jedenfalls schwankt seither zwischen Wut, Enttäuschung und Unverständnis, wobei Letzteres überwiegt. Man fragt sich so vieles. Man zweifelt, ob man das alles noch verstehen kann oder will. Wie das alles sein kann.

Wie kann es sein, dass der Großteil der Amerikaner diesen Mann wiedergewählt hat? Über seine politischen Positionen ließe sich ja noch diskutieren, das gehört zur Demokratie dazu. Aber warum diesen Mann, der keinen geraden Satz sagen und keinen klaren Gedanken ausformulieren kann, der nachweislich lügt und betrügt? Wie kann man ausgerechnet so einer Person – zum zweiten Mal – so viel Macht verleihen?

Und ich frage mich, warum diese Ampel so lang und zäh vor sich hin scheitern musste, bis es jetzt definitiv nicht mehr ging? Warum es in all den Monaten zuvor nicht möglich war, dass sich erwachsene Menschen nach x-fachen Appellen auf gut Deutsch zusammenreißen und das tun, wofür sie gewählt wurden, statt sich gegenseitig in aller Öffentlichkeit zu hinter- oder übergehen? Ich finde das so respektlos gegenüber allen anderen, die genau das tun: Sich zusammenreißen und pragmatisch jeden Tag ihren Job machen. Es gibt derzeit so viel Wichtigeres und größere Probleme als Klientelpolitik und die eigene Eitelkeit.

Und noch einen Punkt habe ich, an dem ich mich fassungslos diese Woche gefragt habe, wie so etwas sein kann: Jetzt sind wir wieder in Heidenheim. Diese Sache mit der Außenbewirtung. Da beschließt man etwas, das im Winter Relevanz hat und plant die Umsetzung, also die Überarbeitung der entsprechenden Satzung, aber bewusst erst – für den Winter. Aus irgendeiner verwaltungsinternen Logik heraus, die aber kein Außenstehender kennt, mag das Sinn machen. Von außen betrachtet macht es definitiv keinen. So etwas wäre vermeidbar, bin ich überzeugt. Schönes Wochenende!