Leserbrief

Arbeit der Betriebsräte ist unverzichtbar

Leserbrief zur Lage auf dem Arbeitsmarkt und zu den Beiträgen „Hoffnung auf weniger Abbau bei TDK“ (Ausgabe vom 18. Juli) sowie „Und wieder sind die Nerven gefragt“ (Ausgabe vom 19. Juli):

Beide Artikel werfen ein Licht auf die Arbeitsplatzsituation in Heidenheim, und wir erinnern uns an die Produktionsverlagerungen bei Voith und Hartmann z. B. nach Polen und den damit verbundenen Abbau von mehreren Hundert Arbeitsplätzen. Am Rande sei vermerkt, dass ein Europa, in dem arbeitende Menschen über die Lohnpolitik gegeneinander ausgespielt werden, damit Unternehmensgewinne optimiert werden können, wenig Begeisterung auslöst.

Deutlich wurde an der Berichterstattung, wie unverzichtbar die Arbeit der Betriebsräte in den Unternehmen und einer hinter ihnen stehenden starken Gewerkschaft für den Einfluss auf solche Entscheidungen ist. Einerseits steht die Rentabilität eines Unternehmens im Mittelpunkt der Aktivitäten des Managements. Die Anteilseigner wollen Gewinne sehen und realisieren. Andererseits darf das soziale Gefüge nicht aus den Augen verloren werden, wenn das Unternehmen erfolgreich tätig sein will. Hier sind Betriebsräte und Gewerkschaft gefragt. Ihre Argumente sind ernst zu nehmen und in die Entscheidungen einzubeziehen.

Zu Recht stellt Silja Kummer in ihrem Kommentar fest, dass es zwischen der Rettung eines Standortes und der Optimierung von Unternehmensgewinnen eine große Spanne an Handlungsmöglichkeiten gibt. Leserinnen und Leser warten interessiert auf das Ergebnis dieser Auseinandersetzung, über das sicher berichtet werden wird.
Waldemar Hirsch, Heidenheim