Grundschule Oggenhausen

Wie der neue Rektor Marian Schaumkessel Schule entwickeln möchte

Zum Rektor der Oggenhausener Grundschule wurde Marian Schaumkessel bereits Anfang September ernannt, nun fand auch die dazugehörige offizielle Feierstunde statt.

Etwa 50 Gäste, darunter Heidenheims Bürgermeisterin Simone Maiwald und Jürgen Henzler, Leiter des staatlichen Schulamtes in Göppingen, waren am Donnerstagmittag in die Turn- und Festhalle des Heidenheimer Ortsteils Oggenhausen gekommen, um die Amtseinführung des neuen Rektors Marian Schaumkessel zu feiern.

Bevor es offiziell wurde und der neue Rektor aus den Händen von Henzler eine – sozusagen zur dialektischen Eingewöhnung – schwäbische Ausgabe des Buches „Der kleine Prinz“ empfing, hatten die Schülerinnen und Schüler der kleinen Oggenhauser Schule ein kurzes Show-Programm vorbereitet. Moderiert wurde die ganze Veranstaltung obendrein durchaus professionell von zwei Schülerinnen der Grundschule.

Marian Schaumkessel kommt aus der Lausitz, geboren wurde er 1994 im brandenburgischen Cottbus. 2017 schloss er an der Technischen Universität in Dresden erfolgreich sein Studium für das Lehramt an Grundschulen mit dem Hauptfach Mathematik und den Nebenfächern Deutsch, Sachunterricht und Werken mit dem Ersten Staatsexamen ab. Seit 2017 leben er und seine Frau auf der Ostalb, sie haben eine dreijährige Tochter.

Marian Schaumkessel ist 30 Jahre alt, gebürtiger Lausitzer und seit September dieses Jahres Rektor der Grundschule Oggenhausen. Foto: René Rosin

Sein Referendariat absolvierte Schaumkessel an der Ludwig-Uhland-Schule in Langenau. Anschließend war er fünf Jahre bis zu den Sommerferien dieses Jahres an der Buchfeldschule in Bolheim als Lehrer tätig. Dort hat er im Rahmen einer Fortbildung auch das Unterrichtsfach Sport als zusätzliche Qualifikation erworben. Marian Schaumkessel ist außerdem ausgebildeter Schwimmlehrer. Dem Sport ist er auch außerhalb der Schule verbunden: An den Wochenenden ist der 30-Jährige auf den Fußballplätzen der Ostalb unterwegs, er pfeift dort als Schiedsrichter Spiele bis zur Bezirksliga.

Schaumkessel ist zwar mit seinen 30 Jahren noch recht jung für einen Rektor, weiß aber ziemlich genau, was er möchte, nämlich „Schule entwickeln“, wie er sagt. „Im eigenen Klassenzimmer kann man viel machen und innovativ sein, aber irgendwann gibt es da auch Grenzen“. Wichtig ist ihm das individuelle Lernen, „wir müssen wegkommen davon, dass alle Kinder im Gleichschritt das Gleiche machen. Ich glaube, damit kommen wir nicht mehr zum Ziel“.

„Die verschiedenen Herausforderungen in der Welt und im Leben überhaupt gehen an Kindern nicht spurlos vorbei.“

Marian Schaumkessel, Rektor

Unterstützen könne dabei auch der Einsatz digitaler Medien, allerdings sei er kein Verfechter des Ansatzes, „alles zu digitalisieren, sondern da, wo es einen Sinn ergibt. Da, wo es uns und den Kindern im Unterricht einen richtigen Mehrwert bietet.“ Man werde auch zukünftig weiter in ganz normale Hefte schreiben, so Schaumkessel.

Ein weiteres Projekt, dessen Umsetzung sich der neue Rektor für seine Schule vorgenommen hat, ist die Einführung einer Schulsozialarbeit. Dabei gehe es darum, dass man für besondere Fälle einen Ansprechpartner hat, „es gibt Kinder, die haben beispielsweise Probleme im Elternhaus“, so der Rektor. Ein solches Angebot entlaste nicht nur das Lehrpersonal. „Die verschiedenen Herausforderungen in der Welt und im Leben überhaupt gehen an Kindern nicht spurlos vorbei. Deshalb ist an dieser Stelle ein anderer Ansprechpartner nicht falsch.“

Vier Klassenstufen in zwei Klassen

Im gerade laufenden Schuljahr besuchen 44 Schülerinnen und Schüler die Oggenhauser Grundschule. Das Besondere an dieser Schule ist die sogenannte „Jahrgangsmischung“, aufgeteilt auf zwei Klassen. Dabei bilden 25 Schüler eine gemeinsame erste und zweite Klassenstufe und die anderen 19 gemeinsam die dritte und vierte Klassenstufe. Eine solche Jahrgangsmischung sei für ihn als Lehrer zwar eine neue Erfahrung, „aber ich habe zwischen Abitur und Studium mal ein FSJ an einer Grundschule gemacht, da gab es so etwas auch“, so Marian Schaumkessel. Gerade an einer solchen Schule sei eine möglichst individuelle Förderung von Schülern deshalb für ihn besonders wichtig, ergänzt er.

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