Innenstadt-Event

Aus Protest: Narren sagen den Heidenheimer Faschingssturm ab

Der für Samstag geplante Faschingssturm in der Heidenheimer Innenstadt ist abgesagt. Nur die Tanzdarbietungen in den Schloss-Arkaden finden statt. Warum die Narren zornig und gefrustet sind:

Der Heidenheimer Faschingssturm wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Nachdem bekannt geworden war, dass die Stadtverwaltung für heute geplante Veranstaltung aus Sicherheitsgründen nur einen verkürzten Umzug genehmigen wollte und es zudem weitere Einschränkungen geben sollte, haben nun die beteiligten Narrenzünfte reagiert.

Wie Charles Simon, Vorsitzender der Heidenheimer Händlervereinigung HDH, am Donnerstagabend erfuhr, sind die Protagonisten nicht mehr willens, sich am Faschingssturm zu beteiligen. „Nachdem wir uns mit der Stadt Heidenheim und der Faschingsvereinigung auf die Durchführung des Umzugs unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen geeinigt hatten, mussten wir am Donnerstagabend gegen 21 Uhr überraschend erfahren, dass zwölf von vierzehn Vereinen ihre Teilnahme am Umzug abgesagt haben“, schreibt Simon an die HDH-Mitglieder. Und weiter: „Diese Entscheidung kam unerwartet, und wir bedauern es sehr, dass der Umzug unter diesen Umständen nicht stattfinden kann.“

Diese Entscheidung kam unerwartet, und wir bedauern es sehr, dass der Umzug unter diesen Umständen nicht stattfinden kann.

Charles Simon, Vorsitzender der Heidenheimer Händlervereinigung HDH

Wolfgang Holubar, der den Faschingssturm in der Heidenheimer Innenstadt seit Jahren organisiert, macht kein Hehl daraus, dass er enttäuscht, frustriert und sauer auf die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung ist: „Die Begründung halten sowohl ich als auch viele der beteiligten Zünfte für völlig absurd.

Die Veranstaltung ist seit Wochen angemeldet, und dann kommen kurz vor knapp solche Auflagen.“ Die zudem aus seiner Sicht nicht umsetzbar sind: „Wir sollen also ganz normal durch die Karlstraße laufen, ohne Musik, ohne Bonbons zu verteilen, und dann am Engpass am südlichen Eugen-Jaekle-Platz Aufstellung nehmen - 400 Personen. Dann dürfen wir gefühlt 16 Meter laufen und dann ist wieder Schluss. Das kann doch nur ein Witz sein“, so Holubar.

So empfänden es auch die meisten der beteiligten Gruppierungen. „Hinzu kommt, dass das Prinzenpaar nicht im Cabrio im Umzug mitfahren darf, sondern laufen soll.“

Unverständnis aufseiten der Narren

Er hat keinerlei Verständnis dafür, dass sich die Stadt nicht in der Lage sieht, für die Dauer des Umzugs die Bundesstraßen zu sperren. „In anderen Städten geht das auch, und bei anderen Veranstaltungen in Heidenheim ebenso“, erzürnt sich der Organisator: „Ja, Sicherheit ist uns auch wichtig, aber eine hundertprozentige Sicherheit lässt sich in der Öffentlichkeit einfach nicht garantieren.“

Die Absage von Seiten der Narren sei auch ein Protest gegen den Umgang der Stadtverwaltung mit dem HDH und den Narrenzünften. „Wir wollten einfach nur Leben in die Stadt bringen, aber das scheint nicht gewünscht zu sein. Darauf, nur auf 150 Metern in der Hauptstraße lustig sein zu dürfen, haben wir keine Lust.“ Die Begründungen der Stadtverwaltung für den verkürzten Umzug nennt Holubar „fadenscheinig.“

Wir wollen einfach nur Leben in die Stadt bringen, aber das scheint nicht gewünscht zu sein.

Wolfgang Holubar

Nicht betroffen von der Absage sind die ohnehin geplanten Tanzaufführungen in den Schloss-Arkaden. Hier wird es von 10 bis 12 Uhr kurze Tanzaufführungen von Faschingsgruppierungen geben, die auch vorgestellt werden. Vertreten sind dabei aber nicht alle Zünfte, die eigentlich am Faschingssturm teilgenommen hätten.

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