B466-Baustelle: Plötzlich Winter - oder die gewagte Wette aufs Wetter

Die B466 zwischen Söhnstetten und Böhmenkirch wird wieder freigegeben. Was eigentlich nach einer guten Nachricht klingt, ist vielmehr die Konsequenz einer risikoreichen Fehlplanung, findet Catrin Weykopf von der HZ-Redaktionsleitung. Denn fertig ist die Baustelle noch lange nicht.

B466-Baustelle: Plötzlich Winter - oder die gewagte Wette aufs Wetter

Es wurde viel gebaut dieses Jahr an und auf Heidenheims Verkehrswegen. Allein viermal gab es auf der Brenzbahn Schienenersatzverkehr, so auch derzeit und noch bis Dienstag. Die B19 war wochenlang gesperrt und der Verkehr musste über Bolheim fließen. In der Heidenheimer Oststadt fädeln sich Autofahrer schon lange per Umleitung durchs Wohngebiet, um Richtung Osterholz – oder vielleicht einfach nur in eine der Nebenstraßen - zu gelangen und auf der A7, derzeit bei Giengen, gehören die Warnbaken und Fahrbahnverengungen schon zum Inventar.

Der sicherlich dickste Brocken an Baustelle ist momentan aber die B466. Statt einfach nur von Söhnstetten nach Böhmenkirch fahren zu können, sind weite Umfahrungen nötig. Und wie sich nun herausgestellt hat, wird das auch alles viel länger dauern als geplant. Immerhin: Ab Dienstag dürfen Autofahrer die Strecke erstmal wieder befahren, weil der Zeitplan so dermaßen aus dem Ruder gelaufen ist, dass die Baustelle bis zum Frühjahr sowieso zwangsweise steht.

Kein Asphalt für die Baustelle im Winter

Nun war es bei den großen Sanierungen der Vergangenheit – z.B. an der B19 - oft so, dass diese termingerecht fertig wurden, bisweilen sogar mal einen Tag früher. Ja, es gibt viele Faktoren, die auf so einer Baustelle wirken: Material, Personal, unerwartete Komplikationen und - das Wetter. Wenn es mit dem Zeitplan also klappt, dann zeugt das auch von guter Vorarbeit, Koordination vor Ort und ja, Terminplanung. Davon sind wir bei der B466 jetzt nun offenbar weit entfernt.

Das ist ärgerlich, weil vermeidbar. Denn dass nach dem Herbst der Winter folgt, ist planbar. Nicht planbar sind Schneefälle, aber sie sind zumindest in Erwägung zu ziehen, wenn man eine solche Baustelle an einer so wichtigen Verkehrsader in so einer geographischen Lage für Spätherbst terminiert – in dem Wissen, dass auch nur ein kleiner unplanbarer Verzug zur Nichtfertigstellung führen wird, weil es über den Winter planbar keinen Asphalt gibt. Klar, man kann die Wette eingehen, dass es schon gutgehen wird. Die Frage ist, ob man bei solchen Sachen wetten oder doch lieber genau in den Kalender und auf die Öffnungszeiten des Asphaltwerks schauen sollte. Gute Fahrt und schönes Wochenende. 

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