Kroatische Küche statt Kuchen wird an der Clichystraße serviert. Wo früher das Café Central und später Sweetheart für Kaffeehausstimmung sorgten, bringt Familie Kardaš in ihrem Bistro-Restaurant namens Doma das Flair des Balkans auf den Teller. Doma heißt auf Kroatisch „daheim“. Und so wie daheim in Kroatien sollen auch die Gerichte schmecken, die das Ehepaar Branka und Antonijo Kardaš in der Küche auf die Teller zaubern.
Doma ist ein echter Familienbetrieb: Die Eltern sind die Hauptbetreiber, doch alle drei Söhne helfen im Restaurant mit. Der jüngste, Tobias Kardaš, arbeitet als einziger in Vollzeit und ist für den Service im Restaurant zuständig. Teo und Thomas Kardaš haben beruflich zwar ein eigenes Standbein, bringen sich darüber hinaus jedoch als Minijobber ein. Thomas Kardaš zum Beispiel, der erst kürzlich sein DHBW-Studium in Wirtschaftswissenschaften erfolgreich abgeschlossen hat, kümmert sich um die technischen Belange wie den Internetauftritt oder die Speisekarte. Erst vorige Woche hat er die Kooperation mit Lieferando in die Wege geleitet.
Vor acht Jahren zog Familie Kardaš nach Heidenheim. Die Mutter habe die Stadt bereits gekannt, weil sie in den 1990er-Jahren vor dem Jugoslawien-Krieg geflohen sei und damals in Heidenheim lebte.
Eine Gastronomie zu betreiben, ist in der Familie nichts völlig Neues, erzählt Thomas Kardaš. Schon seine Großeltern hätten in ihrer Heimatstadt Petrinja, nahe der Heidenheimer Partnerstadt Sisak, eine Gastwirtschaft namens „Mima“ betrieben – benannt nach dem Spitznamen der Großmutter. Gekocht werde im Heidenheimer Restaurant nach balkanischer Tradition. „Wir wollen den Menschen vom Balkan zum einen die Küche ihrer Heimat bieten und für alle anderen, die die Küche aus ihrem Urlaub in Kroatien kennen, eine Art Sehnsucht stillen“, sagt Thomas Kardaš. Ein typisches Gericht sei zum Beispiel Grah, der Bohneneintopf, oder Sarma, Kohlrouladen.
Betreiberwechsel im La Strada in Heidenheim
Einen Betreiberwechsel, der sich allerdings nicht auf die Speisekarte ausgewirkt hat, gab es in der Fußgängerzone in der italienischen Osteria La Strada. Dort hat Familie Gammaro den Hut weitergereicht an Vincenco De Marco, der bereits seit zwei Jahren im Restaurant als Pizzabäcker arbeitete. Gelernt hat er den Beruf in seiner Heimat Kalabrien und bereitete dieses italienische Traditionsgericht auch schon in der ersten Heidenheimer Pizzeria Bella Napoli zu, bis sich die Besitzerfamilie aus Altersgründen zurückzog. Die Familie Gammaro zieht sich nicht ganz aus dem Restaurant zurück, das sie vor Jahrzehnten eröffnet hat, sondern unterstütze De Marco weiterhin, wie dieser berichtete.
Neuer Food-Truck-Standort vor dem Heidenheimer Pressehaus
Einen neuen Burger-Standort wird es ab Februar einmal pro Woche auf dem Parkplatz am Pressehaus an der Marienstraße geben. Immer donnerstags, erstmals am 6. Februar, von 11 bis 19 Uhr wird der grüne Fusion-Foodtruck von Thomas und Verena Koppenstein dort seine Zelte aufschlagen. Der grüne Foodtruck ist nicht das erste Mal in Heidenheim, sondern einigen bereits vom Winterdorf bekannt. „Einige unserer Kunden dort haben immer wieder gefragt, warum wir neben dieser Zeit nicht regelmäßig nach Heidenheim kommen“, berichtet Thomas Koppenstein. Deshalb seien er und seine Frau froh, diesen Standort nun gefunden zu haben.
Einen Foodtruck zu betreiben, war anfangs nicht in den Zukunftsplänen von Thomas und Verena Koppenstein verankert. Die Koppensteins träumten vom Auswandern, von einem eigenen Restaurant oder lieber noch einem eigenen Agri-Tourismus im Ausland. Doch mit drei Kindern sei das nicht umsetzbar gewesen. Der Schulbesuch in Deutschland sei wichtiger gewesen, erzählt Thomas Koppenstein.
Wie aus dem Bekochen von Freunden mehr wurde
Gekocht wurde in der Familie aber schon immer. Verena Koppenstein war Arzthelferin und Thomas Koppenstein Elektrotechniker. Mit der Zeit kochten sie auch für Freunde auf Festen. Das wurde immer mehr, bis irgendwann jemand sagte: „Warum macht ihr das nicht professionell?“ Vor vier Jahren dann eröffneten die Koppensteins den Fusion-Foodtruck. Thomas Koppenstein behielt anfangs noch seinen Job in Teilzeit, doch dann wurde die Arbeit immer mehr, und auch er widmete sich voll und ganz den Burgern, Pommes und Co.
Ihre Philosophie beim Kochen sei Frische und Regionalität, berichtet Thomas Koppenstein. Bis auf Ketchup und Mayo seien zum Beispiel alle Saucen hausgemacht, das Rinderhack werde jeden Tag selbst frisch zubereitet. „Das hat zwar seinen Preis, aber die Kundschaft schätzt das“, so die Erfahrung der Koppensteins, die regelmäßig an ihrem Wohnort in Neresheim, aber auch in Nattheim und Königsbronn aufkochen und Caterings für Firmen und Familienfeste übernehmen. Auch der Golfplatz Hochstätter Hof bei Neresheim wird von ihnen regelmäßig bewirtet. Vor einem Jahr investierten sie in einen zweiten Foodtruck und haben mittlerweile sieben Mitarbeiter.
Weniger Interieur und neuer Name
Die Plakatierung „Schlussverkauf“ heißt im Wohntraum keinesfalls, dass das Café in der Fußgängerzone schließt. Betreiberin Stephanie Hüper verändert lediglich das Shop-Angebot: Weniger Wohninterieur, dafür mehr Mode, Accessoires und Schmuck nach dem Prinzip eines Concept-Stores, berichtet sie. Zudem wolle sie sich mehr auf das Café selbst konzentrieren, dabei vor allem das Catering mit dem Trailer verstärken. Wegfallen wird ab diesem Jahr die Bestuhlung vor dem Elmar-Doch-Haus.
Unter neuem Namen, aber den gleichen Betreibern firmiert das asiatische Restaurant an der Grabenstraße. Über dem Eingang steht nun Trang Hang statt Tally Quan. Ziel von Inhaberin Nguyen Thi war es, mit der Umbenennung den Schritt vom familiären Kleinbetrieb zum ambitionierten Fusion-Restaurant sichtbar zu machen. Denn früher war das Lokal nach der Tochter benannt, wobei der Zusatz Quan so viel wie „klein“ bedeutet. Der neue Restaurantname Trang Hang ist Bestandteil des Namens der Inhaberin: „Von klein zu groß“, so ihre Erklärung.