Leserbrief

Bekommt Heidenheim einen großen Platz oder eine kleine Gasse?

Bekommt Heidenheim einen großen Platz oder eine kleine Gasse?

Leserbrief zur Zukunft des Elmar-Doch-Hauses und zum Beitrag „Kommt ein Café Extrablatt?“:

Mit der Schlagzeile „Kommt ein Café Extrablatt“ wurde das Thema Elmar-Doch-Haus jäh aus seinem Dornröschenschlaf gerissen. Zumal der Bericht beachtliche Neuigkeiten zutage fördert. Dabei ist mir eine Sache besonders ins Auge gefallen. Die System-Gastro-Kette stellt an neue Standorte ganz bestimmte Anforderungen, unter anderem, dass zwingend eine große Terrassenfläche für Außenbestuhlung vorhanden sein muss. Das deckt sich haargenau mit den Vorstellungen des OBs, der das Café Sonnleitner abreißen möchte, um dort einen großen Platz zu schaffen.

Nun frage ich mich: Ist das auch der Wille des Gemeinderates? Denn zwei Jahre ist es her, als mit großem Beifall der Siegerbeitrag des innerstädtischen Realisierungswettbewerbes bedacht und ohne Wenn und Aber als Grundlage für das künftige Gesicht Heidenheims beschlossen wurde. Dieser Planungsbeitrag sieht im näheren Umfeld des Elmar-Doch-Hauses jedoch lediglich kleinere Veränderungen vor. So soll mit einer schmalen Gasse das ehemalige Rathaus wie in früherer Zeit wieder freigestellt und eine Verbindung zwischen Hauptstraße und Hinterer Gasse geschaffen werden. Außerdem sollen die in den 70er-Jahren erstellten Vorbauten am Café Sonnleitner beseitigt werden.

Bezeichnenderweise fand sich auch bei den Nächstplatzierten jenes Wettbewerbes kein Vorschlag, bei dem das Café zur Schaffung eines großen Platzes weichen sollte. Und dies aus gutem Grund, denn aus städtebaulicher Sicht gilt es, das historisch gewachsene Stadtbild zu erhalten, welches in der Hauptstraße eine geschlossene Häuserfront zeigt und lediglich von einzelnen Gassen durchbrochen wird.

So ist es nun höchste Zeit, endlich Klarheit zu schaffen, ob künftig das Café Sonnleitner zur Schaffung eines großen Platzes weichen, oder ob der Planung des Siegerbeitrages folgend nur eine Gasse geschaffen werden soll. Dies nicht zuletzt auch im Interesse der am gastronomischen Ausschreibungsverfahren beteiligten Bieter. Es ist jetzt Sache des Gemeinderates, dies zu entscheiden.
Dieter Seitz, Heidenheim