Da war ganz schön was los in der Politik in den vergangenen Tagen. In der Welt und vor der Haustür. In Washington hat ein älterer Herr, der – soweit ich es beurteilen kann – einen guten Job macht als Präsident der Vereinigten Staaten, eingesehen, dass er gegen den nur merklich jüngeren, aber deutlich vitaler wirkenden Kontrahenten keine Chance haben wird. Nicht nur bei den Demokraten in Amerika wird man froh sein, dass Joe Biden Platz gemacht hat für Kamala Harris. Aus meiner Sicht war das ein vernünftiger Schritt und ich hoffe, dass das Rennen um das Weiße Haus damit wieder offen ist. Entschieden wird im November.
Die Wahlen bereits hinter sich haben dagegen all jene neuen Mitglieder in den lokalen politischen Gremien, die in den vergangenen Tagen in ihr Amt eingesetzt wurden. Wie die neuen Stadträtinnen und Stadträte sowie Gemeinderätinnen und Gemeinderäte aussehen, haben wir berichtet. Wie sie sich einbringen werden in die unterschiedlichen Tagesordnungspunkte in den Gremien, wird sich in den fünf Jahren bis zur nächsten Wahl zeigen.
Als Berichterstatter sind wir regelmäßig bei den Gemeinderatssitzungen dabei. Wenn wir uns für die Zukunft das ein oder andere wünschen dürften: Gut vorbereitete Ratsmitglieder, die wissen, was die Verwaltung ihnen zur Abstimmung vorschlägt. Schön sind auch kritische Nachfragen und, falls nötig, in der Sache hart geführte Diskussionen.
Schön wäre auch, wenn persönliche Animositäten zwischen Anhängern unterschiedlicher Fraktionen mit dem Blick auf die Belange der Gemeinde und Städte hinten anstehen könnten. Dafür sind die Sitzungssäle ganz sicher der falsche Ort.
Was wir auch schon erlebt haben, aber nicht gut finden: Wenn Rätinnen und Räte sich in Unterhaltungen mit dem Sitznachbarn oder der Nachbarin verlieren. Das ist im Sinne der Themenverfolgung nicht förderlich und obendrein hören wir Reporter dann nichts mehr.
Was aus unserer Sicht auch unschön ist: Wenn sich einzelne Abgeordnete nur deswegen ins Gremium haben wählen lassen, um alles abzulehnen und dafür fadenscheinige Argumente liefern. Wer das im Sinn hat, bleibt besser zu Hause, weil ein solches Verhalten undemokratisch ist.
Den Vertreterinnen und Vertretern in den Gremien und allen anderen ein schönes Wochenende.