Leserbrief

Bitte gedruckte Busfahrpläne für Heidenheim

Leserbrief zum Fahrplanwechsel im Heidenheimer Tarifverbund und zum Beitrag „Neue Busfahrpläne ab Sonntag“ (Ausgabe vom 7. Dezember):

Bitte gedruckte Busfahrpläne für Heidenheim

Die neuen Verbindungen im Heidenheimer Tarifverbund (HTV) sind der HZ-Redaktion fast eine ganze Seite wert. Dabei gibt es zwei wesentliche Mitteilungen: Im Stadtverkehr Heidenheim sind keine Fahrplanänderungen zum 10. Dezember vorgesehen. Und neue Fahrpläne nur digital. Ansonsten werden Petitessen beschrieben, die nicht geeignet sind, die Attraktivität des ÖPNV wesentlich zu verbessern.

Und vielleicht ist das auch gar nicht gewollt. Den gedruckten Verbundfahrplan ersatzlos zu streichen ist ein neuer Versuch, die Attraktivität von Bus und Bahn zu reduzieren. Es sind neben Schülerinnen und Schülern doch vor allem Seniorinnen und Senioren, die sich des Angebots des HTV bedienen. Deshalb wird ihnen auch eine preisgünstige Monatskarte angeboten. Und der gedruckte Verbundfahrplan beinhaltete neben den Bus- und Bahnfahrplänen weitere Informationen und Übersichten, die für die Benutzung des ÖPNV im Kreisgebiet als hilfreich anerkannt werden können.

Wann wird endlich zur Kenntnis genommen, dass es nicht nur unter den Seniorinnen und Senioren eine Menge Mitmenschen gibt, die sich in der schönen Welt der digitalen Technik nicht zurechtfinden und nur mit Hilfe von Enkelinnen und Enkeln die in dieser Technik auftretenden Probleme zu bearbeiten in der Lage sind. Sie bei der Suche nach der nächsten Busverbindung auf das Internet zu verweisen, ist für eine öffentliche Einrichtung wie den Nahverkehr ein starkes Stück. Bei allem Verständnis für ressourcenschonendes Handeln.

Hier soll nicht der Eindruck erweckt werden, es müsse alles beim Alten bleiben. Wer hindert die Verantwortlichen im HTV, gedruckte Fahrpläne in ansprechender Aufmachung und Gestaltung anzubieten, die noch dazu motivieren könnten, das ÖPNV-Angebot anzunehmen und das Auto stehen zu lassen? Die in der Reute oder Fuchssteige lebenden Bürgerinnen und Bürger wissen z.B. vielfach gar nicht, dass sie alle 15 Minuten eine Busverbindung in die Stadt in Anspruch nehmen können. Weil ein Fahrplan am Waldfriedhof endet, obwohl der Bus ohne Pause weiter zur ZOH fährt.

Anstatt ein Informationsangebot still und heimlich abzuschaffen, wäre es doch des Schweißes der Edlen wert, das Informationsangebot zu optimieren, um auch neue Kundinnen und Kunden für Bus und Bahn zu gewinnen.
Waldemar Hirsch, Heidenheim