Backwaren

Bosch Backhäusle in Heidenheim: zwei Schließungen, dafür rabattierter Backstuben-Verkauf

Rüdiger und Friedemann Bosch haben ihre gleichnamige Bäckerei, das Heidenheimer Backhäusle, neu ausgerichtet. Zwei Filialen wurden geschlossen, dafür wurde der Stammsitz in der Voith-Siedlung mit längeren Öffnungszeiten und einem Backstuben-Verkauf aufgewertet.

Schon im März hatte die Heidenheimer Bäckerei Bosch die Filiale auf dem Mittelrain aufgegeben, seit Ende Juni ist die Filiale im Netto-Markt an der Giengener Straße geschlossen. „Für uns waren das schon schmerzhafte Einschnitte und Entscheidungen, aber unsere Mitarbeiter haben sehr gut mitgezogen, wir mussten niemanden entlassen“, sagt Rüdiger Bosch zu den Veränderungen. „Bei den Waren, die wir hier an der Bäckerei am Stammsitz verkaufen, haben wir keine Fahrtkosten und müssen auch keine Miete bezahlen. Deshalb können wir den Preisvorteil an die Kunden weitergeben.“ Künftig gibt es daher in der Voith-Siedlung einen Rabatt auf Waren, die direkt an der Backstube verkauft werden.

Das Konzept scheint aufzugehen. Laut Bosch sind viele Kunden von der Giengener Straße nun ans Stammhaus gewechselt. Ganz neue Kundenkreise haben sich die Boschs zudem mit ihrem Ausverkauf am Samstag erschlossen, bei dem alle unverkauften Waren aus den Filialen zum Stammsitz gebracht werden. Dort gibt es von 14 bis 16 Uhr 50 Prozent auf alles. „Früher dachten wir immer, unseren ausländischen Mitmenschen schmeckt unser deutsches Brot nicht“, lacht Bosch. Aber für viele Großfamilien sei es eine Preis- und keine Geschmacksfrage. Es gehe nicht nur um den Verkauf, sondern auch darum, weniger Lebensmittel wegwerfen zu müssen, so Bosch.

An acht Standorten ist das Backhäusle vertreten und so soll es derzeit auch bleiben, wenn auch an einigen Standorten die Öffnungszeiten auf den Vormittag beschränkt wurden. Das liege nicht am Personalmangel, sondern daran, dass nachmittags der Umsatz zu gering sei.

Heidenheimer Backstube in der dritten Generation

Rüdiger und Friedemann Bosch betreiben die Bäckerei in der dritten Generation; 1928 gründeten die Großeltern Jakob und Katharina Bosch die Bäckerei, die im ersten Jahr noch an der Hauptstraße geenüber des Güttinger-Bekleidungsgeschäfts gelegen war. Ein Jahr später zog die Backstube in die Voith-Siedlung. 2001 übernahmen die Brüder die Bäckerei von den Eltern. „Wir wollen noch lange weitermachen“, sagt Bosch – bewusst als kleine Bäckerei und nicht als Großbackstube.

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