Hohe Nachfrage, hohe Preise

Brennholz im Landkreis Heidenheim wird nochmal teurer

Die Nachfrage nach Brennholz war vergangenes Jahr enorm hoch. Über das Landratsamt Heidenheim kann bereits wieder Polterholz bestellt werden. Hat sich die Lage entspannt? Und wie teuer ist das Holz in diesem Jahr?

Brennholz im Landkreis Heidenheim wird nochmal teurer

Seit Ende Juli kann über die Holzverkaufsstelle des Landratsamtes Heidenheim wieder Polterholz aus den Privat- und Kommunalwäldern bestellt werden. Holz aus dem Staatswald bietet die Forst BW wieder ab dem 4. September an. Bereits jetzt steht fest: Die Preise fürs Brennholz bleiben nicht nur hoch, sie werden sogar noch höher. 90 Euro pro Festmeter Buchenholz werden über beide Anbieter in diesem Jahr fällig. Und das gilt, wohlgemerkt, für Polterholz, das von der Käuferin oder dem Käufer noch selbst gesägt und abtransportiert werden muss. Die Preise sind in den vergangenen beiden Jahren explodiert: 2021 kostete der Festmeter noch 66 Euro, im vergangenen Jahr dann 81, jetzt 90.

Inflation macht auch vor dem Wald nicht Halt

Die hohen Preise haben mehrere Gründe: Zum einen sorgte die Energiekrise für einen wahren Run auf Brennholz. Im vergangenen Jahr konnten etliche Kundinnen und Kunden regionaler Brennholzvertreiber nicht bedient werden. Zum anderen aber macht die Inflation auch nicht vor dem Wald Halt: steigende Energiepreise, Löhne, Unternehmerkosten und Preise fürs Werkzeug etwa haben auch bei der Holzernte durchgeschlagen. Zudem ist die Bereitstellung für Privatkundinnen und -kunden laut Michael Straub, zuständig für den Holzverkauf bei Forst BW, aufwändiger, da es sich meist um "kleine Positionen handle".

Bestellmenge pro Kunde wird reduziert

Die Preise bleiben also zunächst einmal hoch. Gilt das auch für die Nachfrage? Offensichtlich ja: Gerade einmal drei Wochen nach Verkaufsstart ist das Brennholz, das über die Verkaufsstelle des Landratsamtes bestellt werden kann, nahezu ausverkauft. "Die Nachfrage nach Brennholz im Landkreis ist somit unverändert auf hohem Niveau", heißt es vonseiten des Landratsamtes. Dabei wurde die maximale Bestellmenge pro Person noch einmal reduziert von 15 Festmetern im vergangenen Jahr auf zehn Festmeter in diesem Jahr. Ein Resultat aus der enormen Nachfrage nach Brennholz 2022: "Die Bestellmenge wurde reduziert, da im letzten Jahr Mengen bestellt wurden, die deutlich über dem jährlichen Bedarf lagen", so das Landratsamt. Die gesamte Planmenge sei 2022 nach ungefähr vier Wochen ausverkauft gewesen. In den Jahren zuvor sei die Nachfrage hingegen deutlich geringer gewesen. Durch die Begrenzung der Bestellmenge wird nun sichergestellt, dass möglichst viele Kunden Brennholz bekommen können.

Ofenfertiges Brennholz: ausverkauft oder sehr teuer

Michael Straub von der Forst BW jedenfalls spürt bereits jetzt, noch vor Verkaufsstart, ebenfalls eine gute Nachfrage nach Brennholz, glaubt aber nicht, dass diese an den wahren Hype vom vergangenen Jahr herankommen wird. Die maximale Bestellmenge beträgt bei der Forst BW 20 Festmeter.

Wer übrigens bereits ofenfertiges Brennholz noch vor dem kommenden Winter kaufen möchte, hat entweder Pech gehabt oder muss sehr tief in die Tasche greifen: Regionale Händler sind teilweise bereits wieder ausverkauft oder rufen Preise von mehr als 200 Euro pro Raummeter Buchenholz auf.

Hohe Nachfrage sorgt nicht für höheren Einschlag

Auch wenn durch die Energiekrise die Nachfrage nach Brennholz enorm gestiegen ist, wird deshalb nicht mehr Holz eingeschlagen. Michael Straub von der Forst BW erklärt, warum: "Wir haben in den vergangenen Jahren circa 8000 Festmeter Brennholz für Privatkäufer eingeschlagen. Diese Menge werden wir auch in dieser Saison wieder bereitstellen. Wir orientieren uns beim Holzeinschlag generell an unserem Nachhaltigkeitshiebsatz und versuchen eine kontinuierliche Menge bereitstellen zu können."

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