Leserbrief

Brenzbahn raubt den Schlaf

Leserbrief zur Brenzbahn und zum Beitrag „Milliarden für die Schiene, aber nicht für die Brenzbahn?“ (Ausgabe vom 6. August):

Denk‘ ich an die Brenzbahn in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Heinrich Heine möge mir die Verballhornung seines Deutschland-Zitats nachsehen, aber der zweigleisige Streckenausbau plus Elektrifizierung geistert schon seit Jahrzehnten durch die Gazetten. Es wird geplant, begutachtet, gerechnet, Machbarkeitsstudien werden angefertigt, Einflugschneisen für Maikäfer berücksichtigt und dergleichen mehr. Nur passiert ist nichts.

Wenn man bedenkt, mit welchem Höllentempo der größte Teil des deutschen Schienennetzes im 19. und 20. Jahrhundert mit zahlreichen Brücken und Tunnels gebaut wurde, und im Vergleich dazu die heutigen Möglichkeiten mit modernsten Maschinen, dann bin ich endgültig um den Schlaf gebracht. Das Ziel muss der komplette Ausbau in einem Rutsch sein. Alles andere ist Flickwerk und verläuft im Sande. Im Geiste höre ich schon wieder: kein Geld, zu teuer, zu viele Imponderabilien. Entwicklungshilfe für China oder Radwege in Peru, da fließt der Mammon.
Jürgen Ihlenfeld, Nattheim