Die vorgezogenen Neuwahlen für den Deutschen Bundestag finden am Sonntag, 23. Februar, statt. Für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim werden folgende Personen auf dem Wahlzettel stehen:
Roderich Kiesewetter (CDU)
Der derzeit amtierende Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter stellt sich für die CDU wieder zur Wahl um das Direktmandat. Einen Platz auf der Landesliste der CDU hat er nicht. Kiesewetter ist 61 Jahre alt, wohnt in Aalen-Unterrombach und ist von Beruf Bundeswehroffizier. Er ist aktuell Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, Obmann im Auswärtigen Ausschuss und Sprecher der CDU/CSU für Krisenprävention.

Roderich Kiesewetter kandidiert, weil er einen Politikwechsel für notwendig hält, „damit unsere Wirtschaft wieder in Schwung kommt und wir in Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung leben.“ Dafür will er seine Erfahrung und Kompetenz einbringen. Besondere Expertise hat Kiesewetter, der als Oberst über 27 Jahre in der Bundeswehr gedient hat und bei Auslandseinsätzen, der EU und der NATO war, in der Sicherheitspolitik und Krisenprävention. Den Fokus möchte er auf kleine und mittlere Unternehmen legen, denen „die Fesseln gelöst werden sollen, damit sich die Innovationskraft in Ostwürttemberg verbessert und Arbeitsplätze zukunftsfest bleiben.“ Außerdem will sich Kiesewetter für eine wirksame Gesamtverteidigung einsetzen.
Cornelia True (SPD)
Die 41-jährige Buchredakteurin Cornelia True arbeitet an den Universitätsverlagen der Uni Tübingen und ist Trainerin für interkulturelle Kommunikation. Sie lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Heidenheim. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der SPD im Kreis Heidenheim und Vorsitzende der SPD-Frauen. Auf der SPD-Landesliste steht sie auf Platz 25.

Für Cornelia True wäre es „eine große Ehre, den Wahlkreis Aalen-Heidenheim in Berlin zu vertreten, dabei an der politischen und gesellschaftlichen Zukunft Deutschlands mitzuwirken und unsere Demokratie zu stärken.“ Ein besonderes Anliegen ist es ihr, Familie und Beruf zu vereinbaren, das Thema bestimmt ihren Alltag. „Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich langjährige Erfahrung in den Bereichen Integration und Bildung“, sagt die SPD-Kandidatin. Besonders einsetzen möchte sie sich, wenn sie gewählt wird, für eine gute Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. „Fürsorge darf kein Armutsrisiko sein“, so True. Auch die Reformation der Schuldenbremse sei dringend notwendig.
Dr. Jeannette Behringer (Grüne)
Für die Grünen kandidiert Dr. Jeannette Behringer aus Neresheim-Kösingen. Sie hat Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Soziologie studiert. Die 56-Jährige ist Verantwortliche für nachhaltige Entwicklung in Forschung und Lehre an der Universität Zürich. 2019 trat Behringer bei den Grünen ein. Bei den Kommunalwahlen 2019 und 2024 kandidierte sie, hatte aber bislang kein politisches Amt. Jeannette Behringer steht auf Platz 29 der Grünen-Landesliste.

Sie kandidiere für den Bundestag, weil sie mit den Menschen gestalten will, sagt Behringer zu ihrer politischen Motivation. „Es gibt so viel anzupacken, dazu rufe ich auf, aber gemeinsam, im Vertrauen auf unsere Stärken, auf unsere Kompetenzen und unsere Demokratie.“ Ihre besondere Expertise liege in den Bereichen Bürgerbeteiligung und Demokratie, Klima, Umwelt und nachhaltige Entwicklung sowie Gleichberechtigung und Gerechtigkeit, so die Kandidatin. „Die Grünen stehen für eine politische Kultur, die Problemlösung statt persönlicher Eitelkeiten ins Zentrum stellt“, erklärt Behringer. Klimafreundliche Wirtschaft und Gesellschaft sowie das Thema Migration seien zentrale Themen.
Chris-Robert Berendt (FDP)
Für die FDP bewirbt sich Chris-Robert Berendt um das Direktmandat. Der 46-Jährige ist in Heidenheim kein Unbekannter: Im vergangenen Jahr kandidierte er hier für das Europaparlament, ging allerdings leer aus. Berendt ist ledig und stammt aus Neuruppin (Brandenburg). Seit 2008 lebt er in Winnenden und unterrichtet in seinem Wohnort am Georg-Büchner-Gymnasium die Fächer Französisch, Italienisch, Ethik und Musik. Mitglied in der FDP ist Berendt seit 2017. Er ist Vorsitzender des Ortsverbands Schwäbisch Gmünd/Lorch, Vorsitzender des Kreisverbands Ostalb und stellvertretender Vorsitzender des Bezirks Ostwürttemberg. Daneben engagiert er sich in den Landesfachausschüssen Internationales, Digitales sowie Bildung und Wissenschaft.

Nachdem sich Berendt bei der Landtagswahl 2021 im Wahlkreis Schwäbisch Gmünd erfolglos um ein Mandat beworben hatte, strebt er jetzt in den Bundestag. Seine Motivation ist unverändert geblieben: „Mitgestalten und am System dahingehend etwas verändern, dass eine starke Wirtschaft Arbeitsplätze schafft, die Menschen selbstbestimmt ihre Potenziale entfalten können und alle gleiche Bildungschancen haben.“ Berendt steht auf Platz 34 der FDP-Landesliste.
Dr. Jürgen Müller, AfD
Für die AfD bewirbt sich Dr. Jürgen Müller aus Gerstetten um das Mandat. Der 57-Jährige ist geschäftsführender Gesellschafter der Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH. Müller hatte bislang noch kein politisches Amt. Er steht nicht auf der Landesliste der AfD.

„Mit meiner Ausbildung als Ingenieur, Physiker und Naturwissenschaftler, sowie meiner 28-jährigen Erfahrung als Selbständiger denke ich, mehr notwendigen Realitätssinn ins Parlament bringen zu können.“ Expertise habe er besonders bei wirtschaftlichen und energiepolitischen Fragen. „Der Weg der selbstauferlegten Transformation der Wirtschaft ist nicht nachhaltig. Ein Hauptproblem für die Unternehmen sind die zu hohen Energiekosten“, so der Gerstetter. Sollte er gewählt werden, würde er sich für Frieden in der Ukraine, für eine soziale Marktwirtschaft nach Ludwig Erhard, für eine „sinnvolle Energiepolitik inklusive Kernkraft“ und für direkte Volksdemokratie nach Schweizer Vorbild einsetzen.
Thomas Jensen, Die Linke
Der 57-jährige selbstständige Jurist Thomas Jensen ist der Kandidat der Linken bei der Bundestagswahl. Er lebt in Aalen und ist Sprecher des Ortsverbandes der Linken Aalen-Ellwangen. Jensen hat keinen Platz auf der Landesliste. „Ich kandidiere für die Bundestagswahl, weil ich der Überzeugung bin, dass die Linke im Bundestag gebraucht wird“, sagt er. Besondere Expertise habe er bei den auswärtigen Beziehungen, dem Thema Asyl sowie der Flüchtlings- und Friedenspolitik. „Falls ich gewählt werde, würde ich mich für ein besseres, gerechteres Deutschland einsetzen, in dem alle Menschen besser leben können.“

Weitere Bewerberinnen
Bei der Kandidatenvorstellungen wurden die Bewerberinnen und Bewerber der im Bundestag vertretenen Parteien berücksichtigt. Außerdem wurden für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim als Kandidaten zugelassen: Gabriele Regele, Tierzuchtbedienstete aus Abtsgmünd für die Freien Wähler, Diplom-Betriebswirtin Nina Klomsdorf aus Westhausen für die Partei Volt Deutschland und Petra Hackl, Angestellte aus Heidenheim, für das Bündnis Deutschland.