"Traut euch"

Bunte Anzüge, haselnussfarbene Ringe: Das waren die Trends bei der Heidenheimer Hochzeitsmesse

Die von der Heidenheimer Zeitung organisierte Hochzeitsmesse stieß am Samstag auf große Resonanz: Über 500 Besucherinnen und Besucher machten auf den Weg zur Voith-Arena. Was es dort alles zu sehen gab:

Heiraten ist in Heidenheim richtig angesagt. Diesen Eindruck bekam man zumindest, wenn man am Samstag die von der Heidenheimer Zeitung organisierte Hochzeitsmesse "Traut euch" im Sparkassen-Business-Club bei der Voith-Arena besuchte. Mehr als 500 Besucherinnen und Besucher zählten die Veranstalter im Laufe des Tages, ein nicht unerheblicher Teil war pünktlich zur Eröffnung um 10.30 Uhr da, sodass sich vor dem Eingang eine Schlange bildete.

Der Weg zur Messe stimmte gleich auf das Thema Hochzeit ein, vor dem Eingang zum Business-Club standen eine Kutsche, eine Limousine und sogar ein Ballonkorb bereit. Auf der Treppe nach oben gab es bereits stimmungsvolles Klaviermusik zu hören, bevor der Weg durch einen mit weißem Tuch verzierten Torbogen auf die Ausstellungsfläche führte.

Hier boten über 40 Aussteller Beratung zu unterschiedlichen Themenbereichen an, von Brautkleid und Anzug über Ringe, Torten, Catering, Feuerwerk, Wein, Beleuchtung, Fotografie, Musik, Dekoration und Styling war alles dabei. Besonders viel Platz nahmen die Stände ein, bei denen es um Hochzeitskleidung ging, zum Beispiel der von Seefried Herrenmode.

Die Anzüge werden bunter

Inhaber Andreas Seefried war aus Nördlingen angereist, mit dabei hat er eine vielfarbige Auswahl an Anzügen. "Die letzten Jahre hat sich das ein bisschen gewandelt. Früher war der Bräutigam immer dunkel gekleidet, heutzutage haben wir viel mehr Farbenvielfalt", so Seefried. Im vergangenen Jahr sei Grün im Trend gewesen, auch Rot spiele hin und wieder eine Rolle. Neben klassischen Farben wie Blau, Grau und Schwarz werde auch Beige inzwischen häufiger gewählt. "Die Paare sind heutzutage sehr fantasievoll, aber das macht die Arbeit ja auch interessant", sagte Seefried.

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Bei den Brautkleidern ist die Farbauswahl eingeschränkter, trotzdem gibt es Trends zu beobachten, wie Marla Straßer vom Brautatelier Zaubermomente, welches unter anderem in Ulm eine Filiale betreibt, erklärte. Die klassische A-Linie sei immer noch sehr beliebt, aber es gebe inzwischen auch wieder mehr Corsagen und aufwändigere Kleider, zumindest im Vergleich zu schlichteren Kleidern aus der Zeit der Corona-Pandemie. Das Design ist aber nicht der einzig relevante Punkt beim Kauf eines Brautkleids: "Wir haben sehr viele Bräute, die wegen unseres Second-Hand-Angebots zu uns kommen und etwas Nachhaltiges kaufen wollen", so Straßer. Zudem würden die günstigeren Preise, die für Second-Hand-Kleider aufgerufen werden, beim Kauf eine Rolle spielen.

Der perfekte Blumenstrauß war nur eines von vielen Themen auf der Hochzeitsmesse in Heidenheim. Markus Brandhuber

Auch Eheringe gehören zu jeder Hochzeit dazu, und damit auch zu jeder Hochzeitsmesse. Markus Miller, Inhaber des Juwelierfachgeschäfts Rathgeber aus Augsburg, war zum ersten Mal in Heidenheim dabei, weil er kürzlich eine Filiale in Gundelfingen eröffnet hat. Da er sich auf Eheringe spezialisiert hat, weiß er über aktuell gefragte Designs Bescheid: "Momentan ist zu erkennen, dass die Ringe wieder schmaler werden, was wir auch schon mal hatten. Und eine neue Farbe, mit dem Namen Haselnuss, kommt bei den Leuten sehr gut an", erklärte Miller.

Zahl der kirchlichen Trauungen nimmt ab

Nicht an allen Ständen gab es etwas zum Anfassen oder Anschauen, manche hatten sich auch auf die reine Beratung spezialisiert. So auch der Stand, den sich das katholische Dekanat Heidenheim und der evangelische Kirchenbezirk Heidenheim teilten. Laut Anne Stiegele, Pfarrerin in Hohenmemmingen und Sachsenhausen, geht es bei dem Messeaufenthalt darum, Paaren Informationen über Ablauf und Formalien der kirchlichen Trauungen zu geben.

Als Pfarrerin weiß Stiegele, dass die Nachfrage nach kirchlichen Trauungen tendenziell zurückgeht. "Wir haben aber trotzdem viele Menschen, die mit der Kirche eigentlich nicht viel zu tun haben und doch eine kirchliche Trauung wünschen", so Stiegele. Ihrer Meinung nach gebe es dafür zwei Gründe, zum einen den Pomp und die Festlichkeit, für die es in der Kirche mehr Möglichkeiten gebe als auf dem Standesamt. Zum anderen würden viele Menschen tief im Inneren wissen, dass Beziehungen etwas Zerbrechliches sind, und sich deshalb göttlichen Beistand dafür wünschen, ist sich Stiegele sicher.

Mit dem vielfältigen Angebot waren Besucherinnen und Besucher sichtlich zufrieden, die Aussteller durften sich ihrerseits über viel Aufmerksamkeit freuen. Das berichtet auch Mitorganisatorin Ann-Christin Sauheitl von der Heidenheimer Zeitung: "Alle Aussteller waren mehr als zufrieden, manche sprechen sogar von der besten Messe der Saison." Auch die Organisatorinnen hatten bei der positiven Resonanz und mehr als 500 Besucherinnen und Besuchern Grund zur Freude.

Musik und Stadionführungen

Umrahmt wurde die Hochzeitsmesse von einem abwechslungsreichen Programm, bestehend aus Kutschfahrten, Modeschauen, Stadionführungen und einem Brautstyling. Zudem gab es eine Bühne, auf der Musikerinnen und Musiker eine Auswahl aus bekanntem, romantischen Liedgut zum Besten gaben.