Kommt er, oder kommt er nicht? Jeder, der regelmäßig mit dem Bus fährt, hat sich diese Frage schon einmal gestellt. Während die meisten gelassen der Dinge harren, werden andere schon nervös, sobald die reguläre Abfahrtzeit auch nur seit einem mageren Minütchen verstrichen ist. Ihnen dürfte gefallen, was es in Heidenheim voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2025 gibt: Fahrplaninformationen in Echtzeit per QR-Code aufs Smartphone.
Papier ist geduldig. ÖPNV-Nutzer häufig nicht. Insofern sind deren Bedürfnisse und die Verlässlichkeit der klassischen Aushänge an den Haltestellen nicht immer in Einklang zu bringen. Abhilfe schaffen soll ein Vorhaben, an dem neben der Stadt auch der Landkreis und die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft (HVG) beteiligt sind. Das Procedere ist ganz einfach: Wer einen an der Bushaltestelle angebrachten QR-Code scannt, bekommt auf dem Smartphone einen digitalen Abfahrtsmonitor angezeigt.
Automatischer Verspätungsalarm
Alternativ kann eine Web-App verwendet werden, mit der sich ein Icon auf dem Smartphone-Bildschirm speichern lässt. Darüber sind verschiedene Zugriffe möglich: Anzeige von Soll- und Ist-Fahrzeiten; Übersicht über alle Linien und Haltestellen des Stadtbusnetzes; Speichern häufig genutzter Verbindungen als Favoriten; Verspätungsalarm für ausgewählte Strecken; Informationen zu Ausstattung und Barrierefreiheit von Haltestellen. Geplant ist außerdem eine intelligente Suchfunktion, die auch dann Treffer garantiert, wenn „Stadion“ statt „Schlosshaustraße“ oder „Naturtheater“ statt „Hugo-Rupf-Platz“ eingegeben wird.
Vorgesehen ist Rathaussprecher Stefan Bentele zufolge, mit den QR-Codes zunächst die Strecken der HVG-Stadtbuslinien mit rund 150 Haltestellen abzudecken. Die Teilorte sind darin nicht enthalten. Für den weiteren Verlauf des Projekts ist dann eine Ausdehnung vorgesehen. Im gesamten Stadtgebiet gibt es 230 Haltestellen.
Fahrpläne aus Papier bleiben hängen
Auf Nachfrage zerstreut Oberbürgermeister Michael Salomo Befürchtungen, wer sich im Heidenheimer Stadtbusverkehr zurechtfinden wolle, benötige künftig zwangsläufig ein Smartphone: „Die Papierfahrpläne bleiben als analoges Angebot an den Haltestellen selbstverständlich erhalten.“
Die Kosten des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderten Vorhabens sollen erst feststehen, sobald das derzeit laufende Ausschreibungsverfahren abgeschlossen ist. Gesucht ist ein Anbieter, der die formulierten Ziele technisch umsetzt.
Videos erklären die Smart City
Nicht alle Aspekte einer Smart City sind so griffig wie die Einführung einer digitalen Fahrzeitenanzeige. Die Stadtverwaltung will deshalb regelmäßig Erklär-Videos zu verschiedenen Themen des Projekts der Städte Heidenheim und Aalen veröffentlichen, das der Bund mit einer Summe von 17,5 Millionen Euro fördert. Abrufbar sein werden die Filme auf der städtischen Youtube-Plattform (@stadtheidenheim), außerdem auf Facebook, Instagram und Tiktok (jeweils unter „heidenheim.de“).