Ökologisch und optisch aufgewertet

Das Brenzufer wurde bei der DH in Heidenheim völlig neu gestaltet

Die Brenz wurde im Bereich der Dualen Hochschule ökologisch aufgewertet und optisch neu gestaltet. Was Besucher jetzt erwartet.

Über Jahrzehnte hinweg führte die Brenz in Heidenheimer ein Schattendasein. Die Ufer waren zugewuchert, der Fluss weitgehend in ein enges Korsett aus Beton gedrängt, teils sogar verdolt und unterirdisch geführt. Beinahe machte es den Eindruck, als wollten die Heidenheimer nichts mit „ihrem“ Fluss zu tun haben, schämten sich gar für das Gewässer. Mit der Landesgartenschau, die 2016 in Heidenheim stattfand, begann ein Prozess der Veränderung: Im Brenzpark wurde das Gewässer freigelegt, wurde der Lauf verändert, wurden die Ufer verschönert, sprich: der Fluss für die Menschen erlebbar gemacht.

In den darauffolgenden Jahren änderte sich auch im weiteren Verlauf der Brenz so einiges: Zunächst wurde sie im Bereich hinter dem Treff 9 neu gestaltet, hier wurde aus Naturschutzgründen sogar eine kleine Brenzinsel gestaltet. Einige Jahre später erhielt der Fluss dann im Bereich des Ploucquet-Areals ein neues Gesicht, wurde das Ufer so gestaltet, dass es zugänglich ist und nicht mehr in einem offenen Kanal aus Beton fließen muss. Auch weiter nördlich im Bereich der „Stadtwaage“, erscheint das Gewässer mit seinem Ufer seit einigen Jahren in völlig neuem Licht und ist zu einem Aufenthaltsraum geworden. In Mergelstetten wurde die Brenz teils renaturiert.

Ökologische Aufwertung

Doch damit nicht genug: Gut versteckt hinter den Bauarbeiten für den Neubau der Dualen Hochschule ist auch hier, beim WCM-Areal, die Brenz neu gestaltet worden. Begonnen worden war mit den Arbeiten schon 2023, damals ging es um die ökologische Aufwertung, die im Auftrag des Landes stattfand. Ziel war es, Fisch-Ökotope für Bachforellen und Groppen zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden Steine und Holzstämme ins Flussbett eingebaut, um die Strömung zu lenken. Außerdem wurden Kiesflächen als Laichhabitat aufgeschüttet. Eine Rampe für mehr Durchgängigkeit und Unterstände aus Holz an der Böschung ergänzten die ökologische Aufwertung.

Neuer Steg lädt zum Verweilen ein

Im vergangenen Jahr begann dann die Stadt mit der Neugestaltung des Ufers, parallel zu den laufenden Rohbauarbeiten an der Dualen Hochschule. In großen Teilen sind diese Arbeiten inzwischen abgeschlossen. Auf einem rund 200 Meter langen Abschnitt zwischen Badehaus und Lokschuppen ist am östlichen Brenzufer ein Fußweg entstanden, der bereits erkennbar, aber noch nicht ganz fertiggestellt ist. In diesem Bereich wurden auch Sitzmauern gebaut, die zum Gelände der Dualen Hochschule gehören. Auf diese Weise ist die Brenz hier zugänglich gemacht worden, laden die Stufen zum Verweilen am Ufer ein. Natürlich wurde die inzwischen sanft abfallende Böschung inzwischen auch bepflanzt.

Im nördlichen Bereich des Abschnitts wurde zudem ein Steg installiert, der in die Brenz ragt. Die Konstruktion aus Stahl und Holz soll neue Perspektiven eröffnen und Besucher ebenfalls zum Verweilen einladen. Im Gegensatz zur östlichen Seite blieb das Westufer der Brenz unverändert.

Kosten werden aufgeteilt

Die Kosten für die Erneuerung des Brenzufers und die Neugestaltung des Umfelds werden unter dem Land und der Stadt Heidenheim aufgeteilt. Grund dafür ist, dass die Brenz als Gewässer in die Zuständigkeit des Landes fällt. Zudem werden die Arbeiten, die auf dem Grund der Dualen Hochschule stattfinden, ebenfalls vom Land übernommen, da dieses Eigentümer ist. Auf die Stadt entfallen die Kosten, die für Arbeiten auf städtischem Grund anfallen. Den Planungen zufolge lagen die Kosten bei rund 880.000 Euro.

Bei der Planung und Umsetzung der Arbeiten haben Stadt und Land eng kooperiert und gemeinsam Unternehmen beauftragt, um Synergieeffekte zu nutzen.

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