Auftakt am Sonntag, 14. Januar

Das erwartet die Besucher der Heidenheimer Vesperkirche in diesem Jahr

Am Sonntag, 14. Januar, beginnt die 15. Heidenheimer Vesperkirche. So sieht das Programm aus.

Zunächst mussten Bänke raus, um Sitzplätze zu schaffen. Klingt paradox, ist aber immer dann unumgänglich, wenn sich die Pauluskirche zur ökumenischen Vesperkirche wandelt. Vom 14. Januar bis zum 7. Februar ist das wieder der Fall, so wie schon in den vergangenen 14 Jahren. Und deshalb wurde also am vergangenen Montag geschraubt und abgebaut, ehe sich tags darauf ein provisorischer Bodenbelag auf die entstandenen Absätze und Stolperfallen legte.

Einiges an Schweiß ist jetzt noch nötig, um Tische und Stühle aus dem Paulusgemeindehaus herbeizutragen. Das Geschirr geliefert und die Spülmaschine angeschlossen, und die Gäste können kommen. Abgesehen natürlich von einer Vielzahl kleiner, unspektakulärer aber unverzichtbarer Handgriffe, ohne die es keine Vesperkirche gäbe.

Viele Ehrenamtliche im Einsatz

Seit jeher bedarf es des großen Engagements vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die einen möglichst reibungslosen Ablauf ermöglichen. Denn die Zahl der Aufgaben wächst mit den Ansprüchen: Wer die Vesperkirche besucht, soll sich nicht nur mit einem Mittagessen, mit Kaffee und Kuchen stärken, sondern auch Zuwendung, Kontakte, Erbauliches für Seele und Geist erfahren.

Das Essen kommt abermals von der Küche des Heidenheimer Klinikums, und es trifft offenbar den Geschmack der Kirchgänger: Etwa 8000 Mahlzeiten wurden während der Vesperkirche 2023 ausgegeben, und Pfarrerin Almuth Kummer von der Paulus-Wald-Kirchengemeinde rechnet nun mit einer ähnlich hohen Zahl. Was auf dem Speiseplan steht, findet sich unter www.evangelisch-heidenheim.de/oekum-vesperkirche im Internet, außerdem auf einem Aushang im Eingangsbereich der Pauluskirche.

Besucher der Vesperkirche werden um Spende gebeten

Wer kein Fleisch essen möchte, bekommt ein vegetarisches Gericht. Festgelegte Verkaufspreise gibt es nicht, stattdessen bitten evangelische und katholische Kirche als Veranstalter um eine Spende. Bislang ist die darauf beruhende Kalkulation aufgegangen.

Satt heißt nicht unbedingt glücklich. Kummer betont deshalb, dass die Organisatoren den Gästen auch Stunden des Miteinanders und der Aufmerksamkeit schenken wollen. So sind an mehreren Tagen eine Fußpflegerin sowie eine Friseurin vor Ort, und Frank Rosenkranz, Geschäftsführer des Diakonischen Werks, widmet sich Ratsuchenden. Fest terminiert sind zudem drei Benefizkonzerte: am Sonntag, 14. Januar, ab 18 Uhr mit Ma`cappella, am Sonntag, 21. Januar, ab 18 Uhr mit der Musikschule, am Sonntag 4. Februar, ab 15 Uhr mit Siggi Schwarz & Friends.

Noch Helfer für die Wochenenden gesucht

Hinzu kommen musikalische Beiträge an jedem einzelnen Tag. „Die Palette reicht vom Chor über ein Bläserensemble und Soloinstrumente bis zum Auftritt von Hirscheckschülern“, sagt Almuth Kummer, „und ich bin einfach nur begeistert von dieser großen Bereitschaft, sich einzubringen.“ Ebenfalls gut bestückt ist der Dienstplan. An den Wochenenden weist er allerdings noch einige Lücken auf. Die Pfarrerin ermuntert deshalb all jene, die spontan noch ihre Mithilfe anbieten wollen, sich unter Tel. 07321.4881-263 im Büro der Vesperkirche zu melden.

Die offizielle Vesperkirchensaison 2023/2024 hat bereits Ende September vergangenen Jahres begonnen. 43 Gemeinden in Baden-Württemberg haben seither angekündigt, sich daran beteiligen zu wollen. Die Konzepte unterscheiden sich von Ort zu Ort. Mal kostet das Essen einen fixen Betrag, mal wird es gegen eine Spende ausgegeben. Mal dauert die Vesperkirche eine Woche wie in Horb am Neckar, mal ist sie wie in Heilbronn ein ganzjähriges Angebot mit zwei Ausgabetagen pro Woche.

Ebenso wie in Heidenheim ist in Stuttgart der offizielle Beginn auf den 14. Januar gelegt worden. In der dortigen Leonhardskirche fand 1995 auf Initiative von Diakoniepfarrer Martin Friz die erste Vesperkirche im Land statt.

Gottesdienst in der Pauluskirche

Zum Auftakt der Heidenheimer Vesperkirche findet am Sonntag, 14. Januar, ab 10 Uhr in der Pauluskirche ein ökumenischer Gottesdienst mit Pfarrerin Almuth Kummer und Vikar Ivan Totić statt. Grußworte sprechen Oberbürgermeister Michael Salomo und der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch. Die Vesperkirche ist anschließend bis zum 7. Februar täglich von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Essen wird von 11.30 bis 13.30 Uhr ausgegeben.

Bereits zum 17. Mal gibt es in Giengen eine Vesperkirche. Sie beginnt am Sonntag, 21. Januar, in der Stadtkirche und dauert bis Sonntag, 4. Februar.