Anhaltender Regen

Das ist die vorläufige Hochwasser-Bilanz für den Kreis Heidenheim

Der andauernde Regen hat auch im Kreis Heidenheim zu hohen Pegelständen und Überschwemmungen geführt. Doch im Vergleich zu den Nachbarlandkreisen hatten die Menschen in den Kommunen hier bislang Glück. Eine vorläufige Bilanz:

Direkt an der Quelle der Brenz, in Königsbronn, blieb die Hochwasser-Lage auch bis zum Sonntagabend noch angespannt. Der Pegel hatte bis dahin 65 Zentimeter erreicht, knapp über dem Stand eines sogenannten fünfjährlichen Hochwassers. Bis zum frühen Abend war er nicht weiter angestiegen, etwas, das auch den Königsbronner Bürgermeister Jörg Weiler sichtlich beruhigte. Er war vermehrt vor Ort an der Hammerschmiede und an der Pegel-Messstation der Brenz anzutreffen.

Am Nachmittag war auch Landrat Peter Polta in Königsbronn vor Ort, um sich gemeinsam mit Weiler die Lage an der Brenz und am Itzelberger See anzusehen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind nach wie vor in Alarmbereitschaft, doch derzeit besteht die große Hoffnung, dass der Landkreis Heidenheim, vor allem im Vergleich zu umliegenden, schwer betroffenen Landkreisen, sehr glimpflich davon kommt.

In Königsbronn etwa liegen dennoch nach wie vor 300 gefüllte Sandsäcke für den Ernstfall bereit, 1500 weitere könnten notfalls noch befüllt werden.

Erste wetterbedingte Einsätze hatte es für die Feuerwehren bereits am Freitag gegeben: In Nattheim beispielsweise floss das Wasser von einer Wiese ins Neubaugebiet. Die Rettungskräfte mussten mit Pumpen anrücken. Auch am Samstag mussten die Feuerwehren immer wieder eingreifen, etwa auf der Landesstraße 1083 zwischen Oggenhausener Keller und Giengen, wo am Nachmittag ein Baum auf die Straße gestürzt war. Die Stadtwerke Giengen beschlossen zudem am Samstag, aus Sicherheitsgründen das Leitungswasser in Hermaringen bis auf Weiteres zu chloren.

Das Technische Hilfswerk aus Heidenheim half am Wochenende in Aalen beim Befüllen von Sandsäcken. THW Heidenheim

Am Sonntagmorgen schließlich machten sich die Regenfälle und das Hochwasser auch in Heidenheim deutlich bemerkbar: Unter anderem war die Piltz'sche Unterführung überflutet und musste gesperrt werden, im Brenzpark stand das Wasser einige Zentimeter hoch am Kinderhaus.

Feuerwehren nach wie vor „auf alle Szenarien vorbereitet“

Laut dem Heidenheimer Landratsamt waren die Feuerwehren in den Gemeinden auch am Sonntag noch auf alle möglichen Einsatzszenarien vorbereitet. „Darüber hinaus fand – und findet weiterhin – eine ständige enge Abstimmung mit Landrat Peter Polta, dem Fachbereich Brand- und Katastrophenschutz sowie der unteren Wasserbehörde des Landratsamtes statt“, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung.

In Anbetracht einer möglichen Verschärfung der Lage durch Gewitter oder Starkregen wies die Behörde die Bevölkerung zudem darauf hin, achtsam zu sein und sich nicht leichtfertig in Gefahrenlagen zu begeben: „Dazu gehört auch das Betreten von überfluteten und gefährdeten Bereichen, hier sind insbesondere auch Wehranlagen zu nennen.“

Nachbarlandkreise schwer betroffen

Von den umliegenden Landkreisen hat es Dillingen und Günzburg besonders hart getroffen: Für Günzburg war bereits am Freitagabend, für Dillingen am Samstag der Katastrophenfall ausgerufen worden. Am Sonntagnachmittag mussten aufgrund des enorm schnell steigenden Hochwassers weitere Bereiche der Unterstadt in Günzburg evakuiert werden.

Dramatische Bilder aus Günzburg. Das Wasser stieg hier am Sonntag unaufhörlich. Dennis Straub

Seit Sonntagmorgen sind 70 Soldaten der Bundeswehr im Landkreis Dillingen vor Ort, um die Einsatzkräfte unter anderem beim Befüllen von Sandsäcken zu unterstützen. Menschen, die in direkter Nähe zur Zusam, einem Nebenfluss der Donau wohnen, mussten zeitweise evakuiert und unter anderem in der Stadthalle Wertingen untergebracht werden.

Auch der Ostalbkreis war von Überschwemmungen betroffen, teils rutschten Hänge ab. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort war das Technische Hilfswerk aus Heidenheim am Samstag nach Aalen gefahren, um beim Befüllen von Sandsäcken zu helfen.

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