Auftakt am 19. Januar

Das ist neu bei der Heidenheimer Vesperkirche 2025

Am 19. Januar beginnt die 16. Heidenheimer Vesperkirche. Die Organisatoren haben sich im Vorfeld auf eine grundlegende Neuerung verständigt.

Auch nach ihrem Ende im Februar sorgte die Heidenheimer Vesperkirche vergangenes Jahr für Gesprächsstoff. In einem Leserbrief geäußerte Kritik an ihrer Dauer und Ausrichtung führte zu entschiedener Widerrede. Außerdem zwangen stark gestiegene Kosten zu kreativen Ideen. Eine Spendenaktion versetzte die Organisatoren am Ende in die Lage, das ökumenische Angebot auch 2025 beibehalten zu können.

Nach all den Störgeräuschen und Problemen steht jetzt wieder der eigentliche Sinn und Zweck im Mittelpunkt: Von Sonntag, 19. Januar, bis Mittwoch, 12. Februar, dürfen sich all jene mit offenen Armen empfangen fühlen, die die zur Vesperkirche umgestaltete Pauluskirche besuchen.

Eröffnungsgottesdienst am 19. Januar

Dreieinhalb Wochen soll sie also Gasthaus, Wärmestube und Konzertsaal sein, wie Pfarrerin Almuth Kummer von der evangelischen Paulus-Wald-Kirchengemeinde und Pfarrer Tuan Anh Le (katholische Seelsorgeeinheit Heidenheim) bereits im Dezember versprachen. Gemeinsam werden sie den ökumenischen Eröffnungsgottesdienst gestalten, der am 19. Januar um 10 Uhr in der Pauluskirche beginnt.

Obwohl die Vorbereitungen bereits weit fortgeschritten sind, ist bis dahin noch vieles zu tun. Nachdem aus Platzgründen der große Christbaum entfernt wurde, bestimmen ab Montag Handwerker das Geschehen in der Kirche. Um Platz für Tische und Stühle zu schaffen, die dann auf einem eigens verlegten Boden stehen, müssen im vorderen Bereich die Bänke ausgebaut werden.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeitende

Weitaus rascher als in der Vergangenheit ging diesmal die Personalplanung vonstatten: „Manche waren sogar ein bisschen enttäuscht, weil sie gerne häufiger eingesetzt worden wären“, sagt Kummer, die zum dritten Mal eine Vesperkirche in Heidenheim erlebt. Allerdings sollen alle, die mitarbeiten wollen, auch berücksichtigt werden und zum Einsatz kommen. Alles in allem sind das etwa 230 Freiwillige, von denen jeweils rund drei Dutzend eine Schicht bestreiten.

In der jüngeren Vergangenheit stieg die Zahl der ausgegebenen Essen kontinuierlich an. Während der letztjährigen Vesperkirche waren es insgesamt 8435. „Das hat insbesondere die Spülkräfte an die Grenze des Leistbaren gebracht“, blickt Kummer zurück. Die Entwicklung zwingt die Organisatoren deshalb dazu, die Portionen auf maximal 350 pro Tag zu begrenzen. Weniger als 250 werden es nicht sein – die jeweils festgelegte Anzahl hängt von den Erfahrungswerten ab, was den Wochentag und die angebotenen Gerichte angeht. Abgewiesen werde aber selbstverständlich niemand, betont Kummer, „Kaffee und Kuchen sind immer genügend da“.

Selbstgebackene Kuchen sind gerne gesehen

Dafür sorgen mehrere Bäckereien, die zu den regelmäßigen Unterstützern gehören. Benötigt werden laut Kummer darüber hinaus aber auch private Kuchenspenden. Abgegeben werden können sie direkt in der Pauluskirche.

Im Unterschied zu anderen Vesperkirchen bleibt es in Heidenheim bei der bisherigen Praxis: Die Essen werden ohne festgelegten Verkaufspreis ausgegeben. Bedürftige sind eingeladen, alle anderen hingegen gebeten, einen Betrag nach ihren Möglichkeiten zu spenden. Zum Vergleich: Alle Kosten eingerechnet, hat jede Portion einen Wert von 8,50 Euro.

Konzerte und Lebenshilfe im Rahmenprogramm

Zum Rahmenprogramm gehören drei Benefizkonzerte an den Sonntagen. Dasjenige am 19. Januar (17 Uhr) bestreitet die Musikschule, am 2. Februar (15 Uhr) spielen „Siggi Schwarz and friends“, am 9. Februar (17 Uhr) der Posaunenchor Steinheim und Bezirkskantor Leonard Hölldampf. An mehreren Tagen sind eine Fußpflegerin und ein Friseur vor Ort. Eine Anmeldeliste hierfür liegt in der Kirche aus. Schirmherr der Vesperkirche ist der Heidenheimer Ehrenbürger und frühere Oberbürgermeister Bernhard Ilg.

Vesperkirche auch in Giengen

In Giengen findet in diesem Jahr ebenfalls wieder eine Vesperkirche statt. Vom 19. Januar bis zum 2. Februar werden zum Preis von zwei Euro in der Stadtkirche täglich zwischen 11.30 und 13.30 Uhr ein Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen ausgegeben. Wer mehr gibt, unterstützt Mitmenschen, die über weniger Geld verfügen.