Das sagt Stefan Hitzler vom Kreistierschutzverein zum Umgang mit Streunerkatzen
Lohnt sich der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer?
„Früher waren es viel mehr Katzen“, sagt Stefan Hitzler. „Die Ehrenamtlichen machen einen sehr guten Job!“ Doch auch wenn sich die Zahl der freilebenden Katzen deutlich verringert habe, gebe es nach wie vor sehr viele „Nester“. Die Arbeit der Helfer erfordere ein koordiniertes Vorgehen. Man müsse dranbleiben.
Wie geht es weiter, wenn es ehrenamtlichen Helfern gelungen ist, eine Streunerkatze einzufangen?
„Wir handhaben das ganz pragmatisch“, sagt Stefan Hitzler. Heißt? Wird an einer der mehr als 30 Futterstellen im Kreis Heidenheim eine freilebende Katze gefangen, vergibt Hitzler an die ehrenamtliche Helferin oder den ehrenamtlichen Helfer eine Referenznummer für das Tier. So weiß auch der Tierarzt, dass die Kosten vom Kreistierschutzverein übernommen werden. Die Rechnung geht nach dem Eingriff also direkt ans Tierheim und wird beglichen.
Woher stammt das Geld, mit dem der Kreistierschutzverein die Kastration von Streunerkatzen bezahlt?
10.000 Euro stammen laut Stefan Hitzler von den Gemeinden im Kreis Heidenheim. Weitere 10.000 Euro steuere der Kreistierschutzverein aus seinem eigenen Budget bei. Zudem wird auf einer Spendenplattform für die Kastration der Streunerkatzen gesammelt.
Wie viele Katzen werden pro Jahr auf diesem Weg kastriert?
„Jedes Jahr werden im Kreis Heidenheim 300 bis 400 freilebende Katzen kastriert“, sagt Stefan Hitzler. Dieses Jahr werde es finanziell enger, weil durch eine Änderung der Gebührenordnung der Tierärzte die Behandlungskosten gestiegen sind. Statt früher 70 bzw. 130 Euro bezahle man jetzt 107 bzw. 166 Euro pro Kater bzw. Katze.
Wie könnte eine Kastrationspflicht helfen?
„Wir fordern seit vielen Jahren eine solche Verordnung“, sagt Hitzler. „Eine Kastrationspflicht ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Denn: 90 Prozent der Katzenhalter, so schätzt Hitzler, würden sich freiwillig an eine solche Verordnung halten. „Und gegen den Rest haben wir dann eine Handhabe.“ Hitzler betont aber, dass Hotspots und Problemfälle im Fokus stehen. Die Verordnung gehe keinesfalls damit einher, dass etwa Polizei oder Ordnungsamt kontrollieren, welche Katze kastriert ist und welche nicht.
Wird die Kastrastionspflicht im Kreis Heidenheim kommen?
Stefan Hitzler ist zuversichtlich. Man sei mit den Gemeinden im Gespräch, auch jetzt habe man wieder auf eine Katzenschutzverordnung gedrängt und eine Vorlage geliefert. Dass jede Gemeinde einzeln eine solche Verordnung erlassen muss, verkompliziert aus Hitzlers Sicht die Sache. Der Bund habe das Thema an die Länder delegiert, diese wiederum an die Gemeinden. Von Seiten der Bürgermeister weiß Hitzler: „Momentan befindet sich die Sache in der Prüfung.“