Leserbrief

Das Totenglöcklein für den Verbrenner läutet

Leserbrief zur Entwicklung der Kfz-Zulassungszahlen und zum Beitrag „Geschäft mit den E-Autos stockt“:

Ich kann mich nur wundern, mit welchen Argumenten der E-Antrieb im Auto schlechtgeredet wird. Nicht nur aus der Sicht eines Technikers, der ein paar Tausend Otto- und Dieselmotoren wieder neues Leben eingehaucht hat, liegen die Vorteile des E-Motors klar auf der Hand. Zum Beispiel besteht ein 4-Zylinder-Dieselmotor aus ca. 1.300 Teilen. Der E-Motor benötigt bei gleicher oder höherer Leistung knapp 300 und erzeugt zudem keine Abgase. Auspuffanlage mit elektronischer Steuerung, Katalysator, Lambda-Sonden, Adblue-Einspritzung usw. – nichts von alledem mehr wird verbaut.

Ein E-Motor braucht aufgrund seines hohen Drehmoments, das bereits bei Drehzahl null anliegt, auch kein Getriebe. Die entsprechenden Autos beschleunigen derart vehement, dass es den Insassen die Backen nach hinten zieht. Apropos Reichweite: Die Batterietechnik hat bereits enorme Fortschritte gemacht, so sind Kilometerleistungen von ungefähr 500 keine Seltenheit mehr, und es ist nur eine Frage der Zeit, dann ist die 1.000er-Marke geknackt.

Klar, die Mineralölkonzerne sind ob dieser Entwicklung alles andere als begeistert, und so werden dann Horrorgeschichten in die Welt gesetzt. Tatsache ist: So wie der Elektromotor den Dampflokomotiven den Garaus gemacht hat, so läutet für den Verbrenner im Auto, bis auf wenige Ausnahmen, bereits das Totenglöcklein.
Jürgen Ihlenfeld, Nattheim