Mit gutem Gefühl in die Hauptversammlung

Welche Hausaufgaben sich der Heidenheimer Sportbund bei seiner Hauptversammlung gibt

Am Freitag (19 Uhr) hält der Heidenheimer Sportbund in der Kleinfeldhalle des Voith-Sportzentrums seine 178. Hauptversammlung ab. Was für Themen treiben den Großverein um und wie ist die Stimmung nach den Jahren der Unruhe und zahlreichen Wechsel?

„Ich rechne mit einer sehr harmonischen Hauptversammlung, weil wir mit unserem neuen Team vieles auf den Weg gebracht und einiges von unseren Hausaufgaben abgearbeitet haben“, sagt der HSB-Vorsitzende Jörg Schneider. Seit Februar ist Sylvia Ritz Geschäftsführerin des Heidenheimer Traditionsvereins, bildet zusammen mit Schneider, dessen Stellvertreter Max Plitz, Rainer Ludwig (Finanzen), Ronja Müller (Jugend) und Hannes Müller (Abteilungen) den Vorstand.

Geschäftsführerin Sylvia Ritz zeigt sich nach vier Monaten im Amt sehr zufrieden. Rudi Penk

Nachdem Ritz’ Vorgänger vorzeitig gingen oder gehen mussten, bis vor drei Jahren der Posten des Vorsitzenden unbesetzt war und es immer wieder Wechsel im Vorstand gab, sollte Ruhe einkehren. Und dies ist nach erstem Augenschein gelungen. Die Harmonie wird immer wieder betont und die neue Geschäftsführerin, die als Mitarbeiterin den Verein ja schon lange kennt, hat sich gut eingefunden. „Ich wurde freudig aufgenommen, natürlich gibt es auch Probleme, aber nichts, das mich frustrieren würde“, sagt Sylvia Ritz.

Vereinsgaststätte soll noch dieses Jahr eröffnen

So lässt sich vor der Hauptversammlung über einige positive Entwicklungen sprechen. Nach quälend langer Suche hat der HSB endlich Betreiber für die Vereinsgaststätte gefunden. Die Pächter Darko Cuckovic und das Wirtspaar Begisholli sind derzeit am Renovieren und beim Verein ist man zuversichtlich, in diesem Jahr noch die Wiedereröffnung feiern zu können.

Finanziell kann der HSB bei der Hauptversammlung eine „schwarze Null“ verkünden, bei der Mitgliederentwicklung sieht es ebenfalls positiv aus. „Seit Jahresbeginn kamen 203 Mitglieder hinzu, damit sind wir jetzt bei knapp 4500“, berichtet Sylvia Ritz. Auch bei der Meisterfeier habe sich gezeigt, dass der Großverein das „Corona-Loch“ überwunden hat. An sportlichen Erfolgen können unter anderem eine EM-Medaille durch Fechter Matthew Bülau, die siebte deutsche Baseballmeisterschaft durch die Heideköpfe und ein DM-Titel im Seniorenturnen vermeldet werden.

Eine Änderung gab es bei der Kindersportschule, im März kündigte der HSB deren Leiter Jürgen Maaßmann. Die knapp 90 Kinder werden aber weiter betreut – nun sozusagen in Eigenregie. Kommentiert wird die Trennung von Maaßmann weiterhin nicht, das gilt auch im Fall des ehemaligen Geschäftsführers Stefan Mau, von dem sich der Verein im Dezember 2023 getrennt hatte.

Ein gerichtliches Nachspiel habe diese Entscheidung jedenfalls nicht. Ebenso sei das Kapitel Anja Schadhauser abgeschlossen. Die langjährige Trainerin der rhythmischen Sportgymnastik war im März 2022 entlassen worden, mittlerweile gibt es beim HSB eine neue Trainerin und die RSG-Abteilung hat wieder rund 50 Mitglieder.

Freilufttraining für die Rollkunst-Sportlerinnen

In Sachen Rollsport kann der HSB zumindest eine Zwischenlösung verkünden. Nach dem Abriss der alten Tennishalle am Rauhbuch sollte eigentlich bis zur jüngsten Hauptversammlung im Oktober 2023 der Weg zu Bau einer Rollsporthalle aufgezeigt werden. „Das war auch unser Plan – bis wir die Kostenschätzungen bekommen haben“, erklärt Schneider und sein Stellvertreter Plitz fügt an: „Zudem gibt es neue Auflagen für die Förderung.“ Eine Halle ist derzeit also nicht in Sicht, dafür wird jetzt der Boden des abgerissenen Gebäudes so aufbereitet, dass ihn die Rollsportlerinnen nutzen können – nur eben für Freilufttraining.

Der HSB-Vorsitzende Jörg Schneider sieht den Großverein auf gutem Weg. Rudi Penk

Apropos Halle, mit der schon seit Jahren angekündigten Generalsanierung der Karl-Rau-Halle wird es nun ernst, ab Herbst werden dort keine Veranstaltungen und im neuen Jahr auch kein Trainingsbetrieb mehr möglich sein. Der Coupe d'Europe, sozusagen die „zweiten Fechtertage“, werden vom 11. bis 13. Oktober die letzte Großveranstaltung für die dann folgenden rund eineinhalb Jahre sein. Sicher keine einfache Zeit für den HSB, der Heidenheims altehrwürdige Sportstätte mit einigen Abteilungen nützt.

Die Karl-Rau-Halle fällt für lange Zeit weg

„Wir sind im Austausch mit der Stadt, um Lösungen zu finden. Auf jeden Fall müssen auch die Abteilungen und Vereine zusammenrücken“, betont Schneider. Immerhin tun sich Möglichkeiten auf, so werden beispielsweise die „normalen“ Fechtertage 2025 und die Turngala am 25. Januar in der Herbrechtinger Bibrishalle stattfinden.

Die Themen gehen dem HSB sicher nicht aus, auch die anstehenden Änderungen bei der außerschulischen Betreuung, Integration und Inklusion sowie die Veränderungen am vor kurzem zehn Jahre alt gewordenen Voith-Sportzentrum stehen auf der Agenda.

Bei der Hauptversammlung stehen die Ehrungen im Mittelpunkt

Dort wird nun erst einmal die Hauptversammlung abgehalten. Im Mittelpunkt stehen dabei zahlreiche Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder sowie die Vergabe des Hanne-Rau-Preises. Bei den Wahlen wird Max Plitz wieder als stellvertretender Vorsitzender kandidieren, den Vorstandsposten Finanzen weiterhin „übergangsweise“ Rainer Ludwig bekleiden. Die weiteren wichtigen Posten werden erst nächstes Jahr wieder gewählt. Auch eine den Datenschutz betreffende Satzungsänderung dürfte wohl problemlos über die Bühne gehen.

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