Nachtleben

Der „Saloon“ in Heidenheim: wie das Ehepaar Lombardo eine Bar für Jedermann geschaffen hat

Viele Heidenheimer beschweren sich, dass es in der Stadt kein Nachtleben mehr gibt. Dabei gibt es durchaus noch Anlaufstellen für Nachtschwärmer, wie zum Beispiel den „Saloon“.

In den vergangenen Jahren hat Heidenheims Bar- und Kneipenlandschaft immer mehr Rückschläge hinnehmen müssen – zuletzt stellte beispielsweise das „Swing“ nach mehr als 15 Jahren seinen Betrieb ein. Junge und ältere feierfreudige Heidenheimer weichen deshalb zum Ausgehen immer häufiger auf größere Städte in der Region aus. Das ist auch Pietro Lombardo aus Heidenheim und seiner Frau Denise aufgefallen.

Vor drei Jahren lief das Ehepaar zufällig an der leerstehenden Kneipe in der Wilhelmstraße vorbei, die früher als „Hopfenzupfer“ bekannt war. Beim Blick in die renovierungsbedürftigen Räumlichkeiten hätten sie sich dazu entschlossen, eine eigene Bar zu eröffnen, berichtet Lombardo. Ihre Vision: einen Treffpunkt für Veranstaltungen und Menschen aller Art und jeden Alters zu schaffen. Inspiriert von der hölzernen, rustikalen Inneneinrichtung des Vorgängerlokals eröffneten die Lombardos vor rund zwei Jahren den „Saloon“.

Dem Gast ein Zuhause bieten

Sieben Tage die Woche stehen Pietro und Denise Lombardo im „Saloon“ hinter der Theke – mal gemeinsam, mal alleine, mal mit Unterstützung ihrer Angestellten. Dass er einmal so viel Zeit in seine Bar stecken würde, hätte er zu Beginn nicht gedacht: „Eigentlich habe ich den ‚Saloon‘ nur aus Spaß eröffnet. Und weil es ein langjähriger Traum meiner Frau war.“ Hauptberuflich betreibe der Heidenheimer nämlich eine Sicherheitsfirma.

Nachdem der „Saloon“ jedoch immer mehr positive Resonanz von den Gästen erhielt, habe das Ehepaar Lombardo gemerkt, dass die Leute sich in der Bar wohlfühlen, und beschlossen, ihnen einen Ort zu bieten, der sich wie ein „Zuhause“ anfühlt. „Wir versuchen hier wirklich, alle glücklich zu machen. Klar, manchmal geraten Gäste aneinander, aber das ist normal. Im Grunde verstehen sich hier alle, auch wenn sie total unterschiedlich sind“, so Pietro Lombardo.

Der "Saloon": Rustikale Inneneinrichtung trifft Wild-West-Flair Lucy Potzel

Unterschiedlicher könnten die Gäste kaum sein: „Von den FCH-Ultras bis hin zu Künstlern kommen hier die verschiedensten Leute zusammen“, erklärt der Wirt. „Viele denken, wir wären eine reine Fußballkneipe – das stimmt nicht. Hier ist jeder willkommen“, betont Lombardo. Wer an einem Samstagabend einen Blick in die Bar wirft, wird feststellen, dass Gäste aus allen möglichen Generationen gemeinsam im „Saloon“ ihren Abend verbringen. „Wir versuchen auch, die Musik immer so anzupassen, dass jeder Spaß hat. Von Oldies bis Techno spielen wir alles. Unsere Gäste dürfen auch gerne Lieder vorschlagen“, fügt der Wirt hinzu.

Nicht nur Standard-Barbetrieb

Im „Saloon“ gibt es weit mehr zu tun, als nur an der Theke zu sitzen und zu trinken. Hin und wieder finden Mottopartys statt, beispielsweise an Halloween. Lombardo lädt auch regelmäßig Heidenheimer DJs ein und räumt seine Kneipe fast komplett aus, um Platz zum Tanzen zu schaffen. Soll es weniger wild zugehen, werden auf der Terrasse des „Saloons“ Abende mit Fingerfood und Häppchen veranstaltet. „Wir sind echt offen für alles und haben auch schon vieles umgesetzt: Karaoke, Wettessen, Kunstausstellungen und vieles mehr“, erklärt Lombardo.

Helle Lichter am dunklen Himmel des Nachtlebens

Der „Saloon“ der Lombardos ist dabei nur eine mögliche Location für Feierfreudige. In Heidenheim gibt es noch viele andere Bars und Kneipen, in denen man gemütlich zusammenkommen kann. Vielleicht sind diese nicht ganz so zahlreich wie noch vor ein paar Jahren, aber wer nach ihnen sucht, kann durchaus fündig werden.

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