Wann ist die Container-Lösung endlich Geschichte?
Noch wirkt es für den Laien eher zweifelhaft, aber Stefan Bubeck ist sich sicher: „Wir werden es schaffen.“ Hier in der Rauhbuchschule, wird fleißig gearbeitet, während Schüler und Lehrer die Ferien genießen. Und so ist der Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Hochbau überzeugt davon, dass zum Beginn des neuen Schuljahres die Räumlichkeiten des Ganztagsbereichs in Beschlag genommen werden können, die Container-Zwischenlösung dann Geschichte sein wird.
Und in der Tat ist die Sanierung schon weit fortgeschritten in dem Gebäude, in dem neben der Ganztagesbetreuung auch die Verwaltung und der Musiksaal untergebracht werden sollen. Während der erste Bauabschnitt an der Rauhbuchschule mit der Sanierung und Erneuerung der Klassenräume bereits im Juni 2019 begonnen wurde und längst abgeschlossen ist, gab es im zweiten Bauabschnitt erhebliche Verzögerungen, die auch die Erneuerung der Turnhalle betreffen. Laut Bubeck meldete zunächst eine mit Fassadenarbeiten beauftragte Firma Insolvenz an. Bei einem anderen Gewerk kam ein Betrieb, der den Zuschlag erhalten hatte, seinen Verpflichtungen nicht nach. „Die Suche nach neuen Firmen kostet immer Zeit, erklärt der Fachbereichsleiter. Doch letzten Endes hat es geklappt. Dem ursprünglichen Zeitplan zufolge hätte die Sanierung eigentlich Ende vergangenen Jahres abgeschlossen sein sollen.
Verzögerungen bei der Sanierung
Durch die Verzögerung wird sich auch die endgültige Fertigstellung der Sanierung noch hinziehen. Zwar soll das Gebäude innen mit dem Beginn des neuen Schuljahres in Betrieb gehen, doch die Erneuerung der Fassade und die Neugestaltung des Außenbereichs werden noch dauern. „Wir werden im September oder Oktober mit den Außenanlagen anfangen und rechnen damit, dass die Fassadenarbeiten im kommenden Jahr fertiggestellt werden können“, so Bubeck.
Während im Innern des Ganztagesbereichs schon sehr vieles fertiggestellt ist, gleicht die Turnhalle, die ebenfalls saniert wird, noch einer großen Baustelle. Unter anderem die Verzögerungen in diesem Bereich haben im März dazu geführt, dass sich Eltern beschwerten, weil es schon lange keinen Schulsport mehr gegeben hatte. „Wir haben mit den Eltern gesprochen und die Probleme erklärt, sind dann auch auf Verständnis gestoßen. Natürlich versuchen wir, auch die Turnhalle so schnell wie möglich wieder nutzbar zu machen“, sagt der Fachbereichsleiter. „Wir gehen davon aus, dass das bis zum Jahresende der Fall sein wird.“
Architektonischer Charakter soll erhalten bleiben
Im Zuge der großen mehrjährigen Generalsanierung werden alle Gebäude energetisch und technisch auf den neuesten Stand gebracht, natürlich spielen dabei auch die Akustik, die Ausstattung sowie der Brandschutz und die Optik eine Rolle: „Wir haben versucht, den architektonischen Charakter der Gebäude beizubehalten, aber sie zu modernisieren“, so Bubeck.
Sind die Sanierungsarbeiten beendet, werden auch die Behelfscontainer vom Schulhof verschwinden, in denen die Ganztagesbetreuung während der Sanierung untergebracht war. Außerdem soll das ehemalige Hausmeisterhaus abgebrochen werden, nur das Dach des Gebäudes bleibt erhalten, um einen überdachten Aufenthaltsbereich im Freien zu schaffen.
Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich voraussichtlich auf 6,58 Millionen Euro, allein im laufenden Jahr werden 1,74 Millionen Euro verbaut. Bei der Stadtverwaltung rechnet man mit Zuschüssen in Höhe von rund 900.000 Euro.
Bewegte Geschichte
Seit dem Jahr 2014 gehört die Rauhbuchschule zum Schulverband Heckental. Grund für diesen Zusammenschluss war, dass es für die Grundschule im Jahr 2009 lediglich 24 Neuanmeldungen gab und die seit 1965 bestehende Rauhbuchschule erstmals mit nur einer Klasse startete. Der weitere Rückgang der Schülerzahlen sorgte auch dafür, dass von Gemeinderat und Stadtverwaltung überlegt wurde, die Schule ganz zu schließen. Der Status einer Außenstelle der Westschule sicherte jedoch den Fortbestand.
Über die Jahre erholten sich die Schülerzahlen wieder, im zurückliegenden Schuljahr besuchten 185 Jungen und Mädchen die Raubuchschule. Im Mai dieses Jahres hat der Gemeinderat dann beschlossen, den Schulverbund Heckental wieder zu teilen und aus der Rauhbuchschule ab dem kommenden Schuljahr wieder eine selbstständige Grundschule zu machen. Sie erhält zwei Funktionsstellen für Schulleitung und Stellvertretung, ein eigenes Budget sowie einen Anbau mit zwei Büros für 230.000 Euro.