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B19-Sperrung ab Montag: Immerhin tut sich etwas

Ab Montag wird die B19 zwischen Giengen und Mergelstetten gesperrt. Das wird anstrengend und lästig und ein bisschen doof darf man das schon finden. Ein echtes Ärgernis ist es aber nicht - im Gegenteil: Eigentlich ist es ein freudiges Ereignis, findet Catrin Weykopf von der HZ-Redaktionsleitung.

B19-Sperrung ab Montag: Immerhin tut sich etwas

Ab Montag, 18. September, steht uns allen mal wieder eine Nervenprobe bevor: Einmal mehr wird die B19 auf einem wichtigen Stück für eine Sanierung gesperrt und es gibt Umleitungen. Der betroffene Streckenabschnitt liegt diesmal zwischen der Autobahn A7 (wo früher der Teddy-Kreisel war) und dem Mergelstetter Kreisel beim Zementwerk. Die ersten Tage wird das wieder zäh werden. So war es jedes Mal bisher, wenn die für die ganze Region so wichtige Verkehrsader gesperrt wurde. Nach ein paar weiteren Tagen wiederum hat jeder die für sich dann die beste Ausweichstrecke gefunden oder fährt zu einer anderen Uhrzeit, sofern das möglich ist. So war es, als zwischen Aufhausen und Itzelberg gesperrt war und so war es, als die B19 in Heidenheim über Wochen hinweg saniert wurde.

Ja, all das nervt. Gar keine Frage. Man muss kilometerlange Umwege fahren, früher aufstehen, Stau ertragen und die Anwohner der Umleitungsstrecken, ja, die bedanken sich auch. Es ist ok, das doof zu finden und sich auch mal darüber zu beklagen. Was ich nicht ok finde, ist das dümmliche Gemaule im Internet, dass die entstehenden Umwege ja so umweltschädlich seien (gern geäußert von Leuten, denen die Umwelt oder der CO2-Ausstoß des eigenen Autos ansonsten offenbar herzlich egal ist).

Seien wir hier doch auch ehrlich: Ja, die B19 wird gesperrt. Aber es tut sich immerhin was. Bei anderen wichtigen Verkehrsprojekten in der Region sind wir davon weit entfernt. Beispiel Brenzbahn. Beispiel Albaufstieg bei Oberkochen. Oder gar ein rein theoretischer Tunnel unter der Heidenheimer Innenstadt. Alles Zukunftsmusik. Irgendwann in den 2030er Jahren können wir da – wenn überhaupt – mit Umsetzung oder Fertigstellung rechnen. Noch am besten sieht es aus mit der Stadtrandstraße in Giengen. Da könnte es tatsächlich passieren, dass in der aktuellen Dekade noch gebaut wird. Falls das Regierungspräsidium in Stuttgart mal eine Entscheidung treffen will, welche Variante das Rennen machen soll.

Freuen wir uns also über die B19-Baustelle, statt sie nur als lästig zu empfinden. Denn: Keine Straße wird besser oder breiter oder kein neuer Radweg entsteht, ohne dass es dafür zeitweise an anderer Stelle eng wird. Wer gewaschen werden will, wird eben auch nass.

Gute Fahrt und schönes Wochenende!

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