Die-Anna-Elsa-Olaf-Formel lässt Eltern seit nunmehr elf geschlagenen Jahren regelrecht verzweifeln. Warum, ja, warum nur erfreut sich der Disney-Animationsfilm „Die Eiskönigin“ seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2013 vor allem bei Kindern so unfassbar großer Beliebtheit? Ob es nun an den Hauptcharakteren Anna, Elsa, Olaf und Co., oder an dem unausweichlichen Song „Let It Go“ liegt – die „Eiskönigin“ ist gekommen, um zu bleiben. Abseits von der Kinoleinwand gibt es die Geschichte in Kürze auch auf der Musical-Bühne in Stuttgart zu sehen. Mit an Bord: der Heidenheimer Musical-Darsteller Stefan Tolnai. Dabei flog der nach der ersten Castingrunde erstmal raus.
Nach der Absage habe es ihn mehr denn je zurück in seine Wahlheimatstadt Hamburg gezogen. „Ich hatte mir dann dort eine Wohnung gesucht“, berichtet Tolnai. Doch einen Monat nach dem Casting erreichte ihn ein Anruf. Ob er noch immer Lust auf die „Eiskönigin“ habe? Die hatte Tolnai. Ob die ursprüngliche Wahl für die Rolle nun ausgefallen oder abgesprungen ist, lässt sich aus Tolnais Perspektive nicht sagen. „Aber so dreht sich das Casting-Karussell eben manchmal.“
Bei der Musical-Version des Disneyfilms übernimmt der Heidenheimer ab 26. November die Rolle des Oaken, dem hyggeligen Ladenbesitzer. Zudem spielt er den Bischof und tanzt darüber hinaus gemeinsam mit dem Ensemble im Stück. Für Stefan Tolnai eine riesige und gleichermaßen unerwartete Freude – zumal er das Stuttgarter Parkett inzwischen bestens kennt. Von Januar bis September dieses Jahres war Tolnai Teil der Stuttgarter Inszenierung von „Tina – Das Tina-Turner-Musical“.
„‚Tina‘ vermisse ich sehr“, gibt der Musical-Darsteller zu. Doch Zeit fürs Vermissen bleibt ihm derzeit kaum, den die Proben für die „Eiskönigin“ laufen auf Hochtouren. Innerhalb weniger Wochen hat das Ensemble das gesamte Stück von vorne bis hinten einstudiert, sechs Durchläufe pro Woche stehen an. „Eine Probe dauert in der Regel von 14 bis 22 Uhr, dazwischen gibt es eine Stunde Pause.“
Nach Hamburg ist jetzt Stuttgart an der Reihe
Etwa die Hälfte des Casts war bereits bei der Deutschlandpremiere des Musicals in Hamburg mit am Start, die andere Hälfte ist neu dabei. Acht Shows pro Woche stehen in Stuttgart auf dem Programm. Für Tolnai selbst ist die Rollenfindung noch nicht abgeschlossen: „Ich suche noch und finde noch.“ Die ersten Proben im Kostüm hätten ihm jedoch geholfen, ein besseres Gespür für seine Rollen zu bekommen.
Dass Tolnai im Stuttgarter Theater durch sein Mitwirken bei „Tina“ bereits bekannt war, hat dem Musical-Darsteller laut eigener Aussage zwar nicht geschadet, eher sogar geholfen. Die Weiterbeschäftigung hat es ihm allerdings – offensichtlich – nicht automatisch garantiert. „Manchmal ist es die Zeit, die für einen arbeitet. Im Prinzip war ich nach der Absage erstmal arbeitslos. Aber letztlich kommt es oft anders als man denkt. Man darf sich selbst keinen Druck machen.“
Musical-Tickets für „Die Eiskönigin“
Disneys „Die Eiskönigin – Das Musical“ feiert am 26. November Premiere im Stage Apollo Theater in Stuttgart. Tickets sind unter stage-entertainment.de erhältlich.