Neuer Standort

Wohin die Heidenheimer Stadt-Info im kommenden Jahr umzieht

Seit dem Auszug aus dem Elmar-Doch-Haus hat sich die Heidenheimer Stadt-Info prächtig entwickelt. Der für 2025 geplante Wechsel an einen neuen Standort soll sich ebenso positiv auswirken.

Heidenheims Stadt-Info ist vor allem für auswärtige Besucher eine wichtige Anlaufstelle. Aber auch sie selber kommt ordentlich herum: Nachdem sie Mitte 2020 vom Elmar-Doch-Haus als Mieterin in den ehemaligen Sitz der Hypo-Vereinsbank an der Ecke Graben-/Christianstraße gezogen war, wechselt sie in absehbarer Zeit abermals ihren Standort. Der befindet sich nur wenige Meter entfernt – im früheren Gebäude der LBBW-Bank.

Als im Frühjahr 2019, und damit noch unter der Ägide des damaligen Oberbürgermeisters Bernhard Ilg, erstmals öffentlich Pläne diskutiert wurden, nach dem Auszug der Stadtbibliothek einen Teil der Stadtverwaltung wieder dauerhaft in das ehemalige Rathaus zu verlagern, war auch die Tourist-Info ein Teil der damit einhergehenden Überlegungen. Sie sollte nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder ihren angestammten Platz im Erdgeschoss einnehmen – auf einer größeren Fläche und behindertengerecht erreichbar.

Bessere Geschäfte an der Grabenstraße

Die weitere Entwicklung ist bekannt: Aufgrund der anstehenden Umbauten zog die Tourist-Info aus. Und sie kehrte nicht zurück, weil die vom neuen OB Michael Salomo favorisierte Überlegung, im Elmar-Doch-Haus einen gastronomischen Betrieb unterzubringen, einen im Herbst 2021 vom Gemeinderat beschlossenen und bis heute gültigen Baustopp nach sich zog. Glück im Unglück: Schnell stellte sich heraus, dass in den mit großen Fensterflächen versehenen Räumlichkeiten an der Grabenstraße die Geschäfte deutlich besser liefen als zuvor.

Ein Übriges tat die im Herbst 2020 vollzogene Umbenennung von Tourist-Info in Stadt-Info. Sie führte dazu, dass sich seither deutlich mehr Menschen von dem vergrößerten Angebot angesprochen fühlen: Die Verantwortlichen verzeichneten eine Verdoppelung der Kundenzahl. Diese Erfolgsgeschichte könnte sich fortsetzen, wenn – wie der städtische Hochbauchef Stefan Bubeck jetzt dem Gemeinderat mitteilte – die Stadt-Info voraussichtlich Ende 2025 ins vis-à-vis gelegene Gebäude umzieht, in dem die LBBW-Bank untergebracht war, ehe die Stadt es kaufte.

Ausweichquartier wird zur Dauerlösung

Es dient derzeit jenen Ämtern als vorübergehendes Quartier, die während der Sanierung des Rathauses vorübergehend ausgelagert werden müssen. Heißt: Wo aktuell noch Bürgeramt draufsteht, ist in absehbarer Zeit die Stadt-Info drin. Und das auf unbestimmte Zeit. Ihr dann zweites Ausweichquartier wird zur Dauerlösung. Auch der städtische Kulturbereich und das Ausländerwesen werden künftig dort anzutreffen sein.

Unterdessen ist das Ergebnis der Rathaussanierung immer deutlicher erkennbar. Nach dem Einbau neuer Fenster und der Montage der Dämmung samt Fassadenelementen aus eloxiertem Aluminium wird auf der Nordseite nun sukzessive das Baugerüst entfernt. Pro Geschoss sind dafür zwei Wochen veranschlagt. Um den Sockel herstellen zu können, werden später nochmals Gerüstteile aufgestellt, sobald die Tiefgarage abgedichtet ist. Diese Arbeiten folgen auf den Abriss des Meebold-Hauses Anfang kommenden Jahres.

Von Woche zu Woche wird die neue Fassade des Heidenheimer Rathauses deutlicher sichtbar. Rudi Penk

Auf der Südseite des Gebäudes werden momentan die Fenster eingebaut, im Sommer sind dann die Saalanbauten des Foyers an der Reihe. Die Fassade wird Bubeck zufolge aus heutiger Sicht im April 2025 fertiggestellt sein. Somit lässt sich die fünfmonatige Verzögerung aufgrund einer unvorhergesehenen Ausbesserung schadhafter Stellen im Beton nicht aufholen.

Von großer Bedeutung für die Statik des Gebäudes ist die Sanierung der Betonstützen im Eingangsbereich, „denn darauf lastet das ganze Rathaus“, so Bubeck. Die Arbeiten sollen Anfang Juni beginnen, zwei bis drei Monate dauern und aufgrund der Verwendung von Hochdruckwasserstrahlen viel Krach verursachen. Aus diesem Grund ist eine zeitweise Einhausung geplant. Der Zutritt ist währenddessen auf der Ostseite und – barrierefrei – durch die Tiefgarage möglich.

Finanzieller Puffer schmilzt

Großes Lob von allen Seiten erntete Bubeck für die fortlaufenden und allen Widrigkeiten – ständige Preissteigerungen, unerwartete Schäden an der 50 Jahre alten Bausubstanz, Insolvenzen von Firmen – zum Trotz bislang offenkundig erfolgreichen Bemühungen, die Finanzen unter Kontrolle zu behalten. Noch liegt das gesamte Vorhaben im Rahmen der ursprünglich veranschlagten 33,35 Millionen Euro. Der zusätzlich eingeplante Puffer ist allerdings bis auf 887.000 Euro aufgebraucht, und Bubeck geht davon aus, „dass er höchstwahrscheinlich nicht ausreichen wird“. Er kündigte deshalb an, die Verwaltung werde eine Erhöhung des Budgets um zwei Millionen Euro beantragen.

Doch Trauungen im Elmar-Doch-Haus

Bei der Festlegung auf Orte, an denen in Heidenheim Trauungen vollzogen werden, kann wahrlich nicht von einem Schnellschuss gesprochen werden. Viele Jahre stand dafür ein Raum neben dem Standesamt im ersten Stock des Rathauses zur Verfügung. Auch im Angebot: Schloss Hellenstein. Als weitere Möglichkeit sollte der alte Ratssaal im zuvor umgebauten Elmar-Doch-Haus hinzukommen. Im April vergangenen Jahres war der Sachstand dann folgender: Das Elmar-Doch-Haus ist aus dem Rennen. Stattdessen finden während der Rathaussanierung Trauungen, weil der bisher dafür genutzte Raum wegfällt, vorübergehend im kleinen Sitzungssaal statt, bis ein neues Zimmer im Bereich der seitherigen Ahnengalerie entstanden ist. Dieses verfügt laut dem städtischen Hochbauchef Stefan Bubeck allerdings lediglich über 18 Sitzplätze. Das ist nicht ausreichend für größere Gesellschaften. Konsequenz: Sobald das Elmar-Doch-Haus ein neues Innenleben erhalten hat, sollen Paare sich doch auch dort das Jawort geben können.

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