Auf diese zwei Stücke können sich Besucher des Naturtheaters Heidenheim 2025 freuen

Sämtliche Augen des Naturtheaters richten sich derzeit gebannt auf die kommenden zwei Wochenenden. Sämtliche Augen? Nicht ganz. Denn obwohl die Premieren von „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Annie“ direkt vor der Tür stehen, richtet ein Teil der Naturtheater-Augen seinen Blick bereits auf das nächste Jahr: Die beiden Produktionen für die Sommerspielzeit 2025 stehen fest.

Im Abendstück werden nächstes Jahr „Die drei Musketiere“ unter der Regie von Karsten Tanzmann die Degen schwingen. Und im Kinderstück darf das Publikum dem weißen Kaninchen aus „Alice im Wunderland“ folgen, Regie führen hier Oliver von Fürich und Bettina Ostermayer.

Naturtheater Heidenheim: Komödie, Musical, Drama

Wer die Stückauswahl der vergangenen Jahre beobachtet hat, dem fällt auf, dass 2025 kein in erster Linie komödiantisches Stück auf dem Spielplan steht – eine bewusste Entscheidung, wie Naturtheater-Pressesprecherin Silke von Fürich erläutert. „Seit drei Jahren setzen wir unseren sogenannten Drei-Jahres-Plan um.“ Soll heißen, dass im Drei-Jahres-Rhythmus unterschiedliche Genres und unterschiedliche Publikumsinteressen bedient werden sollen. Stand 2023 mit „Der Raub der Sabinerinnen“ eine Komödie auf dem Programm und steht das diesjährige Erwachsenenstück „Annie“ im Zeichen des Musicals, soll es 2025 wieder etwas ernster werden.

„Uns war klar, dass gerade das Erwachsenenstück ein klassisches Sprechtheater werden sollte“, erzählt von Fürich. Letztlich habe man sich dabei für die goldene Mitte entschieden: „Die ‚Musketiere‘ haben einen ernsten, historischen Hintergrund, bieten jedoch gleichzeitig die Chance für leichte Aspekte.“ Der Schwerpunkt, so die Pressesprecherin, werde allerdings auf Fechtchoreografien liegen, bei denen das Ensemble von Profis gecoacht wird. Schon jetzt sind vier Probenwochenenden einzig und allein fürs Fechten angedacht.

„Uns war klar, dass gerade das Erwachsenenstück ein klassisches Sprechtheater werden sollte.“

Silke von Fürich, Pressesprecherin des Heidenheimer Naturtheaters

Dass 2022 mit „Der Graf von Monte Christo“ ebenfalls ein degenlastiges Stück aufgeführt wurde – zumal eines aus der Feder desselben Autors – ist laut Silke von Fürich allerdings Zufall. 1989 brachte Karsten Tanzmann die „Musketiere“ zusammen mit Alexander Schottky als Kinderstück auf die Freilichtbühne, die Erwachsenenversion wird sich davon allerdings abheben. „Für dieses Stück gibt es nämlich keine vorgefertigte Bühnenfassung. Karsten Tanzmann und seine Tochter Sarah Krenz haben eigens für das Naturtheater eine eigene Fassung erstellt“, berichtet von Fürich.

Mit „Alice im Wunderland“ wird es 2025 nach exakt 30 Jahren ebenfalls ein Wiedersehen geben. 1995 wurde Lewis Carrolls Geschichte zuletzt auf dem Schlossberg inszeniert. Eine farbenfrohe Fantasiewelt verspricht das Naturtheater mit dem nächstjährigen Kinderstück – eine Welt, die weniger durch das Bühnenbild und mehr durch die Kostüme des Ensembles entstehen soll.

Anderthalb Jahre vor der Premiere beginnen die Vorbereitungen im Naturtheater Heidenheim

Drei Erwachsenen- und zwei Kinderstücke standen am Montagabend in der engeren Auswahl. Jedes von ihnen wurde den Vereinsmitgliedern für 20 Minuten vorgespielt, ehe sich Naturtheater-Vorstand und -Beirat schließlich für „Alice“ und die „Musketiere“ entschieden. Sämtliche Einreichungen seien komplett unterschiedlich gewesen, wie Silke von Fürich erzählt. „Für uns als Theaterverein ist es toll, dass es jedes Jahr Teams gibt, die Zeit und Energie in Inszenierungen stecken, ohne den Garanten zu haben, dass ihr Stück am Ende auch wirklich aufgeführt wird.“

Einreichungen für die Sommerspielzeit erfolgen in der Regel im Winter, also rund anderthalb Jahre, bevor die zwei ausgewählten Stücke inszeniert werden. Ein Kreativpool trifft im Vorfeld eine engere Auswahl – die Teams dieser Stücke erstellen daraufhin einen Kostenerfassungsplan, ehe die engere Auswahl dem gesamten Verein präsentiert wird, so wie es am Montag geschehen ist. Allein bis zu diesem Punkt stecken in jedem Stückkandidaten rund 100 Stunden Vorbereitungszeit.

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