Insgesamt 1,5 Millionen Euro wird der Landkreis Heidenheim 2024 in den Erhalt der Kreisstraßen stecken. Der zuständige Ausschuss im Kreistag hat dafür grünes Licht gegeben, wenn es auch einige kritische Anmerkungen gab.
Ortsumfahrung Oggenhausen
Die Ortsumfahrung von Oggenhausen hätte eigentlich schon im vorigen Jahr saniert werden sollen, doch wegen personellen Engpässen musste der Straßenbau auf 2024 verschoben werden. Die Schäden sind mittlerweile nicht weniger geworden, wie Johann Rill, beim Landratsamt Heidenheim zuständig für den Straßenbau, dem Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt des Kreistags anhand von Bildern zeigte. Die Fahrbahndecke ist laut seiner Beschreibung dünn und hat Spurrinnen. In Abschnitten der Fahrbahndecke seien zusätzlich ausgeprägte Netzrisse erkennbar.
Saniert werden soll ein 1,6 Kilometer langer Abschnitt zwischen der Autobahnbrücke und dem Kreisverkehr nördlich von Oggenhausen. Die Kosten werden auf voraussichtlich 400.000 Euro geschätzt.
Ortsdurchfahrt Sontheim an der Brenz
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Sontheim an der Brenz ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Landkreis und Gemeinde, die mit der Neugestaltung der Hauptstraße bereits begonnen hat. Nun soll ein weiterer Abschnitt folgen, wobei der Landkreis für 270.000 Euro die Erneuerung des Belags übernimmt. In der Fahrbahn finden sich Flickstellen, Rissbildungen und Fahrbahnabsenkungen, die teilweise aufgrund nachträglicher Aufgrabungen entstanden sind.
Da die Gemeinde in diesem Abschnitt Leitungen erneuern und die Gehwege neu anlegen will, sind noch Planungen notwendig, eventuell sollen Förderungen für das Projekt beantragt werden. Deshalb sollen die Arbeiten erst Ende 2024 ausgeschrieben und mit den Bauarbeiten 2025 begonnen werden, teilte Johann Rill mit. Der Umbau sei so umfangreich, dass der 660 Meter lange Abschnitt noch einmal auf zwei Baujahre aufgeteilt werden soll bis ins Jahr 2026.
Kreisstraße von Sachsenhausen Richtung Hermaringen
Große Platten abgeplatzt sind auf der Kreisstraße 3026 zwischen Sachsenhausen und der Einmündung in die Kreisstraße 3025 bei Hermaringen. Deshalb soll diese Sanierung des drei Kilometer langen Abschnitts außerplanmäßig in diesem Jahr angepackt werden. Zudem soll laut Rill in den Kurven das Bankett durch Platten verstärkt werden. Die Kosten werden auf 900.000 Euro geschätzt. Der Dünnschichtbelag habe sich gelöst, was spontan aufgrund der Witterung im Winter geschehen könne.
Diese Erklärung Rills konnte Rainer Gansloser (Grüne) nicht unkommentiert lassen: „Das war doch nicht der Winter, das war die Umleitung während der Sanierung der B492“, sagte Gansloser, der die finanzielle Verantwortung deshalb auch beim Land und nicht beim Landkreis sieht. Deshalb werde er sich enthalten, auch wenn er froh sei, dass die Straße saniert werde. Wilhelm Oszfolk (SPD) bezeichnet die letzte Sanierung dieser Straße als Fehlinvestition, wenn der Belag innerhalb kurzer Zeit abplatze. „Man muss es schon ordentlich machen, damit die Straßen langfristig halten.“ Zugleich regte er an, das 2017 entstandene Kreisstraßenbauprogramm zu aktualisieren.
Der Zustand der Kreisstraßen
Welche Kreisstraßen saniert werden, steht im Bauprogramm, das der Kreistag zuletzt Ende 2017 beschlossen hat. Aufgestellt wurde der Plan auf der Grundlage einer Straßenzustandserfassung.
40 Prozent des 134 Kilometer langen Kreisstraßennetzes befand sich in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand, lautete damals das Prüfergebnis. 32 Straßen- und Bauwerke wurden für die Sanierung vorgemerkt, ein Teil davon ist schon abgearbeitet. Akute Schäden wie bei Sachsenhausen müssen außerplanmäßig eingeschoben werden.
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