Smarte Ladegeräte, Energie aus Schallwellen

Makeathon Ostwürttemberg: Diese Vorschläge für die Stadt der Zukunft haben Jugendliche aus Heidenheim

Wie stellen sich Jugendliche die Stadt der Zukunft vor? Ihre Ideen konnten sie beim „Makeathon Ostwürttemberg“ umsetzen, der jetzt an der Heidenheimer Zukunftsakademie stattfand.

Makeathon Ostwürttemberg: Diese Vorschläge für die Stadt der Zukunft haben Jugendliche aus Heidenheim

Wie sieht die Stadt aus, in der ich mich wohlfühle? Wie könnte man für mehr Nachhaltigkeit sorgen? Fragen, die sich auch in Heidenheim viele Jugendliche stellen. Wer Lust hatte, konnte jetzt mithelfen, Antworten darauf zu finden: beim „Makeathon Ostwürttemberg 2023“ in der Zukunftsakademie auf dem Leibniz-Campus.

„Makeathon“: Hinter diesem Kunstbegriff verbirgt sich ein Mix aus Machen und Ausdauer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren folglich aufgerufen, Ideen umzusetzen, und das 42 Stunden lang – einschließlich gemeinsamer Übernachtung in der Turnhalle des Hellenstein-Gymnasiums. Auch noch so phantasiebegabte und engagierte 14- bis 18-Jährige vermögen innerhalb dieser Zeitspanne die Welt nicht aus den Angeln zu heben. Aber ein Wochenende kann ausreichen, Vorstellungen zu entwickeln und ihnen so weit wie möglich Gestalt zu geben.

Interaktiver Stadtplan mit LEDs

Nach einem Kreativ-Workshop mit dem Verein „Kinder und Kunst“ ging es ans Eingemachte, erhielten die anfänglichen Überlegungen rasch ein konkretes Gesicht. Beispielsweise in Form eines Stadtplans, zu dem nicht nur ein aus Styropor geformter Schlossberg gehörte, sondern auch eine Reihe von LEDs, die auf Knopfdruck Plätze, Sehenswürdigkeiten oder Ähnliches markieren. Weitaus futuristischer nahm sich die Idee aus, zur Erweiterung einer Stadt Hexagon-Module aus dem 3D-Drucker aneinanderzufügen. Aus Alltagserfahrungen entwickelte sich derweil der Versuch, eine smarte Ladestation zu entwerfen, die Handys nicht mehr heiß werden lässt.

Ambitioniertes Ziel: Das Handy soll sich beim Laden nicht mehr erwärmen. Markus Brandhuber

Interessant auch der Versuch, aus Schall Energie zu erzeugen. In technischer Hinsicht erwies sich das Ansinnen zwar als noch nicht ausgereift, bereits der bloße Ansatz überzeugte jedoch. Und genau darauf sei es angekommen, sagt Stefanie Kersten, die Leiterin der Heidenheimer Zukunftsakademie: An die Teilnahme waren keine Bedingungen geknüpft, und so brachten die 27 Jugendlichen völlig unterschiedliche Kenntnisse und Interessen mit.

Während sich das technischen Wissen mancher bereits auf einem beachtlichen Niveau bewegte, hatte eine Gruppe syrischer Jugendlicher noch nie zuvor Legosteine gesehen. Nun aber bauten sie daraus einen Roboter und programmierten ihn. Auch das ein Erfolg, der Kersten zufrieden auf die Veranstaltung zurückblicken lässt: „Wir konnten alle abholen, und niemand hatte Hemmungen, sich einzubringen. Die Gruppendynamik hat zu einer beachtlichen Kreativität geführt.“

Stefanie Kersten, Leiterin der Heidenheimer Zukunftsakademie, war begeistert vom Verlauf des diesjährigen „Makeathon“. Markus Brandhuber

Ganz gleich, ob praxisnah oder utopisch: Alle Entwürfe zeigten, dass die gesellschaftliche Weiterentwicklung in den Köpfen der Menschen beginnt. Im Rahmen des „Makeathon“ halfen Mentoren – beispielsweise Ingenieure und Mint-Lehrer – beim Bemühen, aus Theorie etwas Greifbares entstehen zu lassen.

Und was bleibt nun von den Ergebnissen? „Das Meiste durften die Jugendlichen mit nach Hause nehmen“, sagt Kersten. Zwei Exponate werden hingegen in der Zukunftsakademie ausgestellt: besagter Stadtplan und die Hexagonstadt. Weitere könnten in Zukunft hinzukommen, denn 2024 findet in Schwäbisch Gmünd bereits der nächste „Makeathon“ statt. Ein Jahr später ist Aalen an der Reihe, 2026 dann wieder Heidenheim.

Heidenheims Landrat Peter Polta ist voll des Lobes

Landrat Peter Polta zeigte sich angetan von den kreativen Ideen, die in kurzer Zeit ausgearbeitet worden seien. Die Landkreise Heidenheim und Ostalb stünden „geschlossen hinter einer wegweisenden gesamtregionalen Mint-Initiative“, denn Ostwürttemberg brauche junge Talente, die sich leidenschaftlich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern. Sie hätten „das Potenzial, unsere Region mit ihren Ideen und ihrem Tüftlertum in eine vielversprechende Zukunft zu führen“.

Zukunftsakademie bietet kostenlose Kurse

Veranstaltet wurde der „Makeathon Ostwürttemberg 2023“ von der Zukunftsakademie Heidenheim. Der gemeinnützige Verein will mit seinem kostenlosen Kursangebot Kinder und Jugendliche für die sogenannten Mint-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) begeistern. Zu den aktuell rund zwei Dutzend Mitgliedern gehören neben Kommunen und Unternehmen auch Schulen und Hochschulen.