Er war 37, als er nach Heidenheim kam. Heute wird er 70. Dazwischen leitete Dr. René Hirner 28 Jahre lang das Kunstmuseum der Stadt, war er der Mann, der hier für Kunst steht, ehe er, Ende 2020 war das, in Rente ging; nach 150 Ausstellungen mit 250.000 Besuchern. Eine Erfolgsbilanz.
Als René Hirner, der in Tübingen und Stuttgart Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte studiert hat, im Oktober 1992 seinen Dienst in Heidenheim antrat, war das ehemalige Volksbad von 1904 gerade mal drei Jahre zuvor zum Kunstmuseum geworden. Man konnte also, als er in Ruhestand ging, davon sprechen, dass so gut wie alles, was seither dort geschehen war, seine Handschrift trug.
Am Beginn von René Hirners 28 Jahren im Kunstmuseum war die Kunst dort noch lange nicht allein daheim. Das ist erst seit Ende 2012 der Fall. Bis dahin beherbergte das Gebäude zudem Außenstellen der Dualen Hochschule, des Hellenstein-Gymnasiums und der Bewährungshilfe. Die große Ausstellungshalle im ersten Stock war die einzige. Heute hat man sich längst daran gewöhnt, dass Kunst im Kunstmuseum in drei Ausstellungsräumen präsentiert und, wie von René Hirner von Anfang an angestrebt, auch die Picasso-Sammlung dauerhaft gezeigt werden kann.
Über 150 Ausstellungen hat das Haus in der Ära Hirner erlebt. „Es hat mir immer große Freude bereitet, bekannte, populäre Kunst mit Unbekanntem, auch Provokantem zu mischen.“ Nie hat er dabei die zeitgenössische Komponente aus den Augen verloren. Nebenher hat er auch aus der vorgefundenen Picasso-Plakate-Sammlung eine Picasso-Plakate-und-Grafik-Sammlung gemacht. „Weil die Bedeutung der Sammlung erst im Kontext mit Picassos freiem künstlerischen Werk richtig sichtbar gemacht werden kann.“
Als einen der Höhepunkte in all den Jahren bezeichnete René Hirner am Ende seiner Amtszeit „die Mitarbeit am Bildhauersymposion“. Und ein Wunsch, den er, nicht zuletzt auch als Vorsitzender des Vereins „Kinder und Kunst“, anlässlich seines 65. Geburtstages an dieser Stelle äußerte, ist inzwischen in Erfüllung gegangen: die Übernahme der Museumspädagogik in städtische Regie. "Das find' ich richtig toll", sagt René Hirner.