Nachruf

Ehemaliger Landtagsabgeordneter Wolfgang Staiger ist verstorben

Wolfgang Staiger war ein vielfach engagierter SPD-Politiker. Er hatte Mandate im Heidenheimer Gemeinderat, im Kreistag und im Stuttgarter Landtag. Jetzt ist er mit 76 Jahren überraschend verstorben.

Ehemaliger Landtagsabgeordneter Wolfgang Staiger ist verstorben

Die SPD im Landkreis Heidenheim muss sich von einem langjährig engagierten Genossen verabschieden, der sich in vielen politischen Ämtern genauso wie in seinem Beruf als Sonderschullehrer stets für andere eingesetzt hat: Wolfgang Staiger ist in der Nacht zum Mittwoch plötzlich verstorben. Er hinterlässt seine Frau Dorothee und drei erwachsene Töchter. Der frühere Landtagsabgeordnete wurde 76 Jahre alt.

Schon einmal blickte Wolfgang Staiger dem Tod ins Auge: Das war im Sommer 2003, als er eine Herzattacke nur mit viel Glück und durch den Einsatz versierter Ersthelfer überlebte. Dieser Vorfall markierte einen Einschnitt im Leben des in vielen Bereichen ehrenamtlich tätigen Heidenheimers. Er zog sich 2004 aus dem Heidenheimer Gemeinderat und dem Kreistag zurück und widmete sich nur noch der Arbeit im Stuttgarter Landtag und in der Heidenheimer Christophorus-Schule.

Arbeitersohn und Sonderschullehrer

Wolfgang Staiger wurde am 28. Juli 1947 in Heidenheim geboren, sein Vater war Dreher bei Voith. Der Arbeitersohn studierte Pädagogik und Sonderpädagogik. 1977 holte ihn sein früherer Lehrer, der spätere Heidenheimer Bürgermeister Roland Riegger, in die SPD. 1984 wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt,1989 auch in den Kreistag. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat führte er von 1992 bis 1996 als Vorsitzender. 1996 wurde Staiger als Nachfolger von Peter Hund in den Landtag gewählt. Auch 2001 und 2006 konnte er das Mandat wieder erringen. Im März 2009 trat Staiger von seinem Amt zurück, Andreas Stoch kam als Ersatzkandidat zum Zuge.

Im Juli 2009 wurde Wolfgang Staiger mit dem Ehrenring der Stadt Heidenheim ausgezeichnet. Lob gab es damals nicht nur für das vielfältige Engagement des 62-Jährigen, sondern auch für seine ruhige und besonnene Art, für seine respektvolle Haltung gegenüber seinen Mitmenschen und seine Bescheidenheit. Außer in der Politik war Staiger zwei Jahrzehnte lang in der Arbeiterwohlfahrt auf Orts-, Kreis- und Bezirksebene tätig. 1986 war er Gründungsmitglied des Awo-Kreisverbands und bis 1992 dessen Vorsitzender. Von 1992 bis 1997 gehörte er dem Personalrat am Staatlichen Schulamt an. Ab 2005 war er Vorsitzender beim Haus der Familie, von 1997 bis 2000 Vorsitzender des Heidenheimer Naturtheaters. Auch beim Verein "Lernen fördern", der unter anderem Träger des Horts der Heidenheimer Christophorus-Schule ist, war er engagiert. 2010 ging er als Lehrer in den Ruhestand. In den vergangenen Jahren hatte Wolfgang Staiger dauerhaft mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Ein politisch und gesellschaftlich interessierter Mensch blieb er aber bis zum Schluss.