Spanisch-italienische Fußballbegeisterung

Zur Fußball-EM: Ein Haus in Schnaitheim zeigt Flagge

Während der Fußball-Europameisterschaft sind auch in Heidenheim zahlreiche Häuser mit Fahnen der jeweiligen Nationalität geschmückt. Ein Gebäude in Schnaitheim fällt dabei besonders auf.

Und dieses Haus steht an stark frequentierter Stelle, täglich begeben sich wohl tausende Heidenheims „heimliche Umgehung“ nutzende Autofahrer die Steigstraße in Schnaitheim hinunter und erblicken das mit zwei spanischen und zwei italienischen Flaggen verzierte Gebäude in der Heidenheimer Straße.

Zwei spanisch-italienische Familien

Aber wie kommt es nun zu dieser Anordnung? Und wie gehen die zu vermutenden Fanlager miteinander um? Ganz friedlich, denn die Flaggenparade hat tatsächlich rein familiäre Gründe. So bewohnen zwei spanisch-italienische Ehepaare das Haus. Genauer gesagt wohnen dort die spanisch-italienischen Eltern/Schwiegereltern Grispo-Romero und deren Tochter Angela Grispo mit ihrem italienischen Mann Cataldo Scorpaniti.

Der 48-Jährige erklärt die Beweggründe: „Wir haben bei den großen Turnieren schon immer Fahnen rausgehängt, die Stimmung aufgesogen. Nun kam die Idee auf, beide Fraktionen zu würdigen“, sagt Scorpaniti und fügt schmunzelnd hinzu: „Mal sehen, wie lange sie hängen.“ Denn bei einem Ausscheiden von Italien, das am Samstag gegen die Schweiz spielt, oder Spanien, das am Sonntag gegen Georgien klarer Favorit ist, müsste das bunte Tuch weichen.

Welche Flagge muss zuerst weichen?

Bei den Chancen für die Nationalteams zeigt sich Scorpaniti, der selbst viele Jahre beim damaligen HSB erfolgreich Fußball spielte und dessen Söhne aus erster Ehe beim AC Milan am Ball sind, realistisch: „Ich würde mich freuen, wenn es Italien wird, aber nach dem bisherigen Verlauf muss man schon sagen, dass Spanien der Topfavorit ist.“

Wie es auch kommt, die Grispo-Romero-Scorpanitis nehmen es sportlich, so auch beim Vorrundenduell zwischen Spanien und Italien. „Da bin ich im Italien-Trikot auf dem Sofa gesessen, doch am Ende hat meine Frau triumphiert. Aber das war ja noch kein K.-o.-Spiel ", sagt Cataldo Scorpaniti lachend. Vielleicht, so seine Hoffnung, greift wieder einmal die Stärke der sogenannten Turniermannschaften. Zu denen zählt er neben Italien auch Deutschland und sollten es tatsächlich die Gastgeber machen, dann könnte sein Nachbar am längsten beflaggen, denn der hat mittlerweile mit einer deutschen Fahne nachgezogen.